Warren Buffett warnt vor den Folgen des globalen Handelsstreits im aktuellen Marktbericht von Berkshire Hathaway. Im zweiten Quartal 2025 sind Umsatz und Gewinn des amerikanischen Investmentgiganten unter dem Strich klar geschrumpft.
04.08.2025 | 11:30 Uhr
So fiel der Umsatz von Berkshire Hathaway auf 92,5 Milliarden US-Dollar, ein Rückgang von etwa einem Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Nettogewinn fiel von 30,5 Milliarden US-Dollar auf nur noch 12,40 Milliarden US-Dollar
Der Rückgang ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen: Das Versicherungsgeschäft – traditionell eine wichtige Gewinnquelle – präsentiert sich schwächer, und die Beteiligung an Kraft Heinz hat dem Buffett-Konzern einen Milliardenverlust eingebrockt. Berkshire musste im Berichtszeitraum erneut eine Abschreibung auf den Wert seiner Kraft-Heinz-Anteile vornehmen: Nach Steuern beträgt die Wertberichtigung rund 3,8 Milliarden US-Dollar. Diese Entwicklung erklärt gemeinsam mit einer geringeren Versicherungsprofitabilität den deutlichen Gewinneinbruch.
Beim Cash-Bestand ist Berkshire nach wie vor herausragend aufgestellt: Zwar sank dieser leicht auf 344,1 Milliarden US-Dollar (Vorquartal: 347 Milliarden US-Dollar), doch weiterhin signalisiert Buffett mit dieser Liquiditätsreserve ein hohes Maß an Vorsicht. Bemerkenswert ist zudem: Berkshire bleibt auch im elften Quartal in Folge Nettoverkäufer an den Aktienmärkten. Während andere Investoren zugreifen, hält sich Buffett mit Käufen zurück und baut vielmehr Positionen ab – ein klares Signal für seine Sicht auf die aktuellen Markt- und Bewertungsrisiken.
Warren Buffett warnt in seinem aktuellen Quartalsbericht vor den negativen Folgen internationaler Handelskonflikte und insbesondere der US-Zollpolitik. Er betont, dass die neuen Importzölle erhebliche Auswirkungen auf viele operative Geschäftsbereiche und Beteiligungen von Berkshire Hathaway haben könnten. Konkret führt Buffett aus, dass die Handelsspannungen die Verfügbarkeit von Produkten, die Effizienz und Kosten der Lieferketten sowie die Nachfrage nach Produkten beeinträchtigen können, wobei Berkshire derzeit noch nicht genau abschätzen kann, wie stark diese Effekte sein werden.
Buffett bezeichnet Zölle sogar als eine Art „Kriegserklärung“ und kritisiert die protektionistische Handelspolitik scharf: „Zölle sind eine Art Kriegserklärung. Handel sollte kein Kriegsfeld sein, sondern ein Kanal zur Zusammenarbeit und zum gegenseitigen Nutzen.“ Er fordert, dass Handel keine Waffe sein sollte und mahnt, dass es ein Fehler wäre, wenn Länder einander gegeneinander ausspielen und so negative Folgen für die globale Wirtschaft entstehen. „Wenn Länder gegeneinander ausgespielt werden, verliert am Ende die globale Wirtschaft – und damit auch Unternehmen wie Berkshire Hathaway.“ Die US-Zollpolitik, speziell unter dem ehemaligen Präsidenten Trump, habe die internationalen Handelsspannungen deutlich verschärft. (pg)
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