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GAM zieht die Reißleine und friert Fonds ein

Vermögensverwalter GAM in Erklärungsnot
Unternehmensnews

Die Suspendierung des Managers Tim Haywood versetzt Fonds-Anleger des Schweizer Vermögensverwalters GAM in Panik. Nach massiven Anteils-Verkäufen bei den von Haywood gemanagten Strategien hat das Unternehmen nun den Handel mit den betroffenen Fonds gestoppt.

03.08.2018 | 09:52 Uhr von «Matthias von Arnim»

Der Schweizer Vermögensverwalter GAM ist mit einer überraschenden Personalentscheidung, die unangenehme Fragen aufwirft, in die Schlagzeilen geraten: die Suspendierung des Fondsmanager Tim Haywood. Als Gründe für die Entlassung gibt GAM Verfehlungen im Risikomanagement sowie bei der Dokumentationspflicht an. Weitere Details sind bis jetzt noch unklar. GAM bemüht sich nun um Schadensbegrenzung: Das Unternehmen beteuert, dass man  Haywoods Ehrlichkeit nicht anzweifle, bei dem Vorfall seien auch keine Kunden zu Schaden gekommen. Auch sei kein anderer Bereich davon betroffen. "Andere Investment Teams bei GAM sowie Drittmanager, mit denen die Gruppe zusammenarbeitet, verwalten Kundengelder wie bis anhin. Die gruppenweiten Anlageprozesse und das Risikomanagement bleiben robust", teilt das Unternehmen in einer Stellungnahme mit.

Doch die Unsicherheit sowohl bei Anlegern, die GAM-Fonds im Depot haben als auch bei GAM-Aktionären bringt den Schweizer Vermögensverwalter in Bedrängnis. GAM verwaltete Ende Juni ein Vermögen von 163,8 Milliarden Schweizer Franken. Die verwalteten Vermögen der betroffenen Fonds von Tim Haywood betrugen per 31. Juli 2018 7,3 Milliarden Schweizer Franken. Nach der Suspendierung von Tim Haywood haben die Fonds der Absolute-Return-Bond-Strategie mit uneingeschränktem Anlageansatz (ARBF) hohe Volumina an Rücknahmeanträgen erhalten.

Darauf hat GAM nun mit einer drastischen Maßnahme reagiert: Alle Zeichnungen und Rücknahmen in ARBF-Fonds wurden zum 31. Juli 2018 durch die zuständigen Fonds-Verwaltungsräte ausgesetzt. "Die Fonds-Verwaltungsräte prüfen alle zukünftigen Schritte, inklusive der Liquidierung der Fonds, um den Wert und die Liquidität für die Kunden zu maximieren", teilt GAM auf seiner Website mit. Die Fonds würden nach Angaben des Unternehmens zwar über die notwendige Liquidität verfügen, um alle Anleger, die verkaufen wollen, auszuzahlen. Doch die massiven Anteilsverkäufe würden zu einer unverhältnismässigen Verschiebung der jeweiligen Portfoliozusammensetzungen führen würden, was sich nachteilig für die Interessen der verbleibenden Investoren auswirken könnte, argumentiert der Vermögensverwalter. Immerhin wird das Unternehmen auf Verwaltungsgebühren verzichten, während der Handel der Fonds ausgesetzt bleibt oder diese in die Liquidation übergehen würden.

Für die Anleger, die derzeit auf ihren Fondsanteilen sitzen und nicht wissen, wie es weitergeht, ist das zum jetzigen Zeitpunkt zwar nur ein schwacher Trost. Doch sie können immerhin hoffen, vielleicht schadenfrei aus der Affäre um Tim Haywood hervorzugehen. Die Anzeichen verdichten sich, dass GAM die betroffenen Fonds ohne Wertverlust auflösen und das Anlagekapital in neue Fonds überführen wird. "Für Kunden, die ihre Vermögenswerte weiterhin von dem ARBF Team verwaltet haben möchten, sind wir bestrebt, alternative Strukturen aufzusetzen", erklärt Alexander S. Friedman, CEO der GAM-Gruppe.

Verwaltungsratspräsident Hugh Scott-Barrett versucht derweil, verunsicherte GAM-Aktionäre zu beruhigen. "Der Verwaltungsrat ist sich bewusst, dass die jüngsten Ereignisse einen Rückschlag für das Unternehmen darstellen. Wir haben jedoch absolutes Vertrauen in die Stärke von GAM als diversifizierten Vermögensverwalter und die Fähigkeit seiner Investment Teams, Mehrwert für Kunden zu schaffen. Wir haben eine klare Strategie und die Geschäftsleitung wird diese weiter umsetzen. Der Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung werden alle Möglichkeiten ausloten um den Shareholder Value zu optimieren, indem wir auf den vielen bereits erzielten Erfolgen aufbauen", so Scott-Barrett.

Die Worte des Verwaltungsratspräsidenten verhallen an der Börse bislang ungehört. Die Aktien des Unternehmens brachen regelrecht ein. Seit Bekanntwerden des Skandals am Dienstag schrumpfte der Wert des Unternehmens an der Börse um rund 30 Prozent.

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