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Umfrage

Ökonomen-Barometer: Zunehmende Zweifel an Corona-Maßnahmen

Teilweise scharfe Kritik der Experten an der Pandemie-Politik der Bundesregierung. Großer „Kaufkraft-Stau“ könnte im zweiten Halbjahr einen kräftigen Aufschwung antreiben.

20.01.2021 | 09:15 Uhr von «Wolfgang Ehrensberger»

Die deutsche Wirtschaft ist 2020 wegen der Corona-Pandemie so stark eingebrochen wie seit der Finanzkrise nicht mehr. Das Brutto­inlandsprodukt schrumpfte um 5,0 Prozent und damit erstmals seit elf Jahren. Diese Zahlen ­veröffentlichte das Statistische Bundesamt am 14.01.2021.

Der Einbruch ist allerdings weniger stark als befürchtet. Zudem rechnen führende Volkswirte mit einer spürbaren Belebung 2021 — und das trotz Lockdown-Verlängerung. Das ist das Ergebnis der Januar-Umfrage des Ökonomen-Barometers. Dabei hat sich die Einschätzung der aktuellen Lage eingetrübt. Der entsprechende Barometer-Wert ging zum Jahresauftakt um sechs Prozent auf 30,6 Punkte zurück. Die Aussichten für die nächsten zwölf Monate lagen mit 35,5 Punkte ebenfalls sechs Prozent niedriger als im Dezember (siehe Grafik oben rechts). Doch die Erwartungen übersteigen die Lage noch immer deutlich.

Eine weitere Kernbotschaft aus der Januar-Umfrage: Die Maßnahmen von Bund und ­Ländern zur Bekämpfung der Corona-Pandemie überzeugen die Ökonomen immer weniger. 47 Prozent der Befragten halten die jüngste Lockdown-Verlängerung für eindeutig oder eher geeignet, dass der sogenannte Inzidenzwert auf unter 50 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner in sieben Tagen sinken könnte. Für weitere 47 Prozent der Befragten sind die Maßnahmen allerdings (eher) ungeeignet.

Dabei sagen nur sechs Prozent, die Maßnahmen seien „eindeutig geeignet“, aber 21 Prozent, sie seien „eindeutig ungeeignet“. Zweifel gibt es dabei ebenso an der Wirksamkeit des Lockdowns wie auch am Zielwert von 50 Neuinfektionen. BayernLB-Chefvolkswirt Jürgen Michels plädiert für Lockerungen des Datenschutzes, um die Corona-App effizienter nutzen zu können. Anderen dagegen gehen die gültigen Beschränkungen schon viel zu weit.

Impfstrategie als Schlüssel

Immerhin zeichnet sich in den zahlreichen Antworten zur Januar-Umfrage ein weiterer klarer Trend ab: Demnach liegt für die Ökonomen der Schlüssel zur Corona-Bewältigung in der Impfstrategie. 38 Prozent sprechen sich für eine Anpassung der Strategie aus, 57 Prozent für höhere Bestellungen von Impfdosen bei allen Herstellern. Weitere Vorschläge: Immunitäts­zertifikate für Genesene und Geimpfte (David Stadelmann, Bayreuth), eine großangelegte europaweite Impfkampagne (Thomas Gehrig, Uni Wien) sowie deutlich mehr systematischer Massentests (Friedrich Heinemann, ZEW Mannheim).

Daneben plädieren 49 Prozent für gezieltere Maßnahmen statt eines pauschalen Lockdowns, etwa Öffnung von Läden mit geprüftem Hygienekonzept. Die Weiterentwicklung der Corona-App — mit eingeschränktem Datenschutz — halten 40 Prozent für sinnvoll.

Die Volkswirte befassten sich auch mit Zahlen des Ifo-Instituts, wonach sich bei den privaten Haushalten in Deutschland ein „Kaufkraft-Stau“ von 100 Milliarden Euro aufgebaut habe. Zwei Drittel der befragten Ökonomen gehen davon aus, dass es 2021 deshalb zu einem signi­fikanten Konsum-Anstieg und starken Konjunkturimpulsen kommen wird. „Die Haushalte werden Rücklagen auflösen
und in Konsum umwandeln“, beschreibt Daniel Hartmann (Bantleon) seine Erwartungen. „Die Konsumbelebung wird zu einer treibenden Kraft der wirtschaftlichen Erholung im zweiten Halbjahr.“

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