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Rohstoffe

Rohstoffhausse: Ist das noch normal oder schon super?

Ein unerwartet starker Aufschwung trifft auf ein Corona-bedingt knappes Angebot - fertig ist die Rohstoffhausse. Aber halt, da ist ja noch die Energiewende. Zeit zu fragen.

06.07.2021 | 12:15 Uhr von «A. Hohenadl und J. Groß»

Die Fed zieht vorerst den Stecker." Unter dieser Schlagzeile erschien kürzlich ein Marktbericht auf einem Anlegerportal, der die jüngsten Entwicklungen bei den Edelmetallpreisen analysierte. Mit den Notierungen dieser Rohstoffe ging es zuletzt nach unten. Auch Industriemetalle und Agrargüter gerieten vergangene Woche in einen Abwärtssog.

Die Heftigkeit, mit der die Preise einbrachen, erstaunte selbst Experten. Die Rohstoffanalysten der Commerzbank sprachen gar von einem "Ausverkauf". Und das, nachdem die Notierungen zahlreicher Grundgüter bis in den Mai hinein nur eine Richtung kannten: nach oben. Nicht nur von einem Boom war die Rede, mancher sah bereits den Beginn eines jahrelangen Rohstoffaufschwungs. Alles schon vorbei? Nein. Aber so einfach wie gedacht ist die Sache auch nicht.

Doch der Reihe nach: Schuld an den jüngsten Preiseinbrüchen der Rohstoffe ist die US-Notenbank Federal Reserve, kurz Fed. Die Währungshüter jenseits des Atlantiks zeigten sich bei ihrer jüngsten Sitzung nämlich zuversichtlicher für die US-Wirtschaft als erwartet.

Außerdem gab Fed-Chef Jerome Powell zu erkennen, dass man bereits über eine Rückführung der milliardenschweren Wertpapierkäufe debattiere. Die Folgen am Markt: Bei US-Staatsanleihen schossen die Renditen kräftig nach oben. Da festverzinsliche Papiere für Investoren damit attraktiver werden, ging es im Gegenzug für den Goldpreis nach unten.

Deutlich stärker präsentierte sich nach Powells Äußerungen dagegen der US-Dollar. Da Gold auf dem Weltmarkt in der amerikanischen Währung gehandelt wird, verteuert ein Kursanstieg das Edelmetall für viele Interessenten und bremst somit die Nachfrage. Derselbe Effekt bei anderen Edel- und Industriemetallen. Kupfer beispielsweise fuhr vergangene Woche mit minus 8,6 Prozent den größten Wochenverlust seit Beginn der Corona-Pandemie ein.

Diese Woche kehrte wieder etwas Ruhe an den Märkten ein und die Notierungen einiger Rohstoffe erholten sich. Viele Grundgüter wie Kupfer, Sojabohnen oder Eisenerz haben sich trotz der jüngsten Preisrückgänge auf Jahressicht stark verteuert. Das verleitete manchen Marktbeobachter schon zu der Aussage, dass wir den Beginn eines neuen Superzyklus erleben. Gemeint ist damit eine lang anhaltende Phase, in der Rohstoffe auf breiter Front teurer werden.

Vier Superzyklen haben Ökonomen in den vergangenen 120 Jahren identifiziert. Bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts löste das Wachstum der Städte in den USA sowie der Erste Weltkrieg einen Boom bei Rohstoffen aus. Mit dem wirtschaftlichen Aufstieg Chinas, der Industrialisierung und Urbanisierung des Landes, begann vor gut 20 Jahren der bisher letzte Superzyklus bei den Grundgütern (siehe auch Investor-Info).

Chinas großer Rohstoffhunger

Die Frage ist nun: Markieren die seit einem Jahr deutlich gestiegenen Notierungen vieler Rohstoffe tatsächlich den Beginn eines neuen Superzyklus? Oder handelt es sich dabei nur um einen kurzen, normalzyklischen Aufschwung? Die Rally bei Erdöl, Kupfer und Co ­bietet ohne Zweifel Hinweise auf beides. Da ist zunächst ein gewisser Aufhol­effekt.

Teilweise begründet sich die Rally an den Metallmärkten mit den pandemiebedingten Unterbrechungen der Minenaktivitäten in Lateinamerika und anderen Abbauregionen. Im Zuge einer sich normalisierenden Wirtschaft lassen die Versorgungsengpässe, die durch Störungen der Lieferketten verursacht wurden, allerdings nach.

Ein zweiter wichtiger Treiber für die Rohstoffnotierungen, insbesondere im vergangenen Jahr, war die rasche Wirtschaftserholung in China nach konsequenter Eindämmung der Pandemie. Der Aufschwung im Riesenreich wurde befeuert durch ein billionenschweres Fiskalpaket, das hohe Investitionssummen in den ressourcenintensiven Bau- und Infrastruktursektor lenkte.

Man muss sich die Dimensionen vergegenwärtigen: China ist für gut die Hälfte der globalen Nachfrage nach Stahl, Nickel, Kupfer und Aluminium verantwortlich. Auch als Rohstoffförderer und -veredler hat die Volksrepublik auf der Angebotsseite großen Einfluss auf Weltmarktpreise. Nachdem Peking 2020 den Konjunkturmotor kräftig angekurbelt hatte, fuhr es im laufenden Jahr die Stimulusmaßnahmen zurück.

Längerfristig will das Land weg vom investitionsgetriebenen Wachstumsmodell und hin zu einer mehr auf Service und Konsum ausgerichteten Wirtschaft. Die Rohstoffnachfrage im Riesenreich könnte in Zukunft also tendenziell nachlassen. Das spricht gegen einen neuen Superzyklus.

Schwere Zeiten für fossile Energie

Dazu kommt die Tatsache, dass viele Rohstoffe reichlich vorhanden waren und sind. Über die vergangenen zehn Jahre hat das große Angebot die Preise niedrig gehalten. Und pandemiebedingte Versorgungsengpässe dürften sich, wie erwähnt, allmählich auflösen. Wenig Potenzial für einen Superzyklus besteht zum Beispiel bei Rohöl. Dort existiere nach Ansicht der Analysten von der DZ Bank ausreichend Puffer auf der Angebotsseite, und der langfristige Nachfragetrend werde sich in den nächsten Jahrzehnten abschwächen. Denn mit der Abkehr von fossilen Brennstoffen stehen Kohle und Erdöl schwierigere Zeiten ins Haus.

Dieses Schicksal könnte auch Agrarrohstoffe wie Zuckerrohr, Getreide und Ölpflanzen ereilen, die häufig für Biokraftstoffe verwendet werden. Noch aber spielen Öl und Biokraftstoffe eine wichtige Rolle für den Transport von Menschen und Gütern weltweit. Deshalb sind Preissteigerungen wie aktuell in den kommenden Jahren immer wieder möglich, ohne dass dies mit einem Superzyklus zu verbinden wäre.

Vielmehr haben die Corona-Krise und damit verbundene Einschränkungen beziehungsweise Produktionsdrosselungen dafür gesorgt, dass zahlreiche Grundgüter bis hin zu industriellen Vorprodukten im derzeitigen Aufschwung knapp geworden sind. So klagen Automobilkonzerne, dass sie aktuell nicht so viele Mikrochips bekommen können, wie sie brauchen. Und selbst bei Gummi gibt es Engpässe. Denn zuerst hemmten Lockdowns die Gewinnung von Naturkautschuk in den Plantagen, dann bremsten Transportengpässe vielfach die Verschiffung. Nach wie vor drohen bei Kautschuk Lieferverzögerungen.

Doch manche Knappheit offenbart erst, wie flexibel die Märkte auf hohe Preise reagieren können. Das beste Beispiel ist Bauholz. Auf dem größten Häusermarkt der Welt, in den USA, verfünffachte sich der Holzpreis innerhalb eines Jahres. Vor rund fünf Wochen erreichten die Notierungen ein Allzeithoch bei knapp 1.700 Dollar pro 1.000 Boardfeet (etwa 2,36 Kubikmeter).

Seitdem ging es mit den Preisen erst langsam, dann zackig wieder nach unten. Denn zum einen weiteten US-Sägemühlenbetreiber ihre Produktion aus. Zum anderen zeigten sich Holzkäufer flexibler als angenommen und verschoben Bestellungen angesichts rekordhoher Preise auf später. Gekauft wurde nur das Nötigste. Wo es ging, suchten Bauherren nach Ersatz für den teuren Rohstoff, sie substituierten.

Eine solche Entwicklung ist nicht ungewöhnlich, sie ist bei Grundstoffen vielmehr die Regel. "Auf den Rohstoffmärkten sollte man einen Preistrend nicht unendlich fortschreiben", sagt Martin Siegel, Manager des Minenfonds Stabilitas Silber + Weißmetalle.

"Wenn ein Rohstoff teuer wird, löst das bestimmte Reaktionen aus: Zum einen weiten Minengesellschaften ihre Produktion aus. Zum anderen können Verbraucher ihren Konsum verschieben." Und schließlich ist es möglich, dass ein teurer Rohstoff substituiert wird. "Ein gutes Beispiel dafür ist die Katalysatorentechnik. Dort wurden in schöner Regelmäßigkeit teure Metalle durch günstigere ersetzt", erklärt Siegel.

Schlüsselrolle für Industriemetalle

Die Möglichkeit der Substitution sollten Anleger auch bei den derzeit gehypten Industriemetallen wie Kupfer, Zink oder Aluminium nicht vollends ausschließen. Auch wenn das nicht so leicht fallen sollte wie bei Holz. Den Industriemetallen wird von vielen Experten eine Schlüsselrolle beim Umbau unserer Wirtschaft zugeschrieben - sei es bei der Energieerzeugung, der E-Mobilität oder der Digitalisierung.

"Gleichzeitig ist die Angebotsseite darauf nicht vorbereitet, weil Minengesellschaften ihre Investitionen in den letzten Jahren erheblich reduzierten", so die Analysten der DZ Bank. "Damit drohen preistreibende Flaschenhälse auf der Angebotsseite und Nachfrageüberhänge."

Bei Industriemetallen, vor allem bei Kupfer, halten die DZ-Bank-Analysten das Entstehen eines Super­zyklus deshalb für wahrscheinlich. "Kupfer ist das neue Öl", bringen sie ihren Optimismus auf den Punkt. Diese Ansicht wird geteilt von Jeff Currie, dem obersten Rohstoffanalysten der Investmentbank Goldman Sachs. Er sagt: "Wenn wir wirklich Klimaneutralität erreichen wollen, gibt es nur einen einzigen Weg: Kupfer.

"Kein anderes Material leite Strom so gut, deshalb komme ihm eine große strategische Bedeutung zu. Ziemlich sicher wird der Umbau großer Volkswirtschaften in Richtung Nachhaltigkeit die Nachfrage nach dem rötlichen Metall in die Höhe treiben. Ein E-Auto zum Beispiel enthält mit 60 bis 83 Kilogramm fünfmal so viel Kupfer wie ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor. In einer Windturbine mit drei Megawatt Leistung stecken gar bis zu 4,7 Tonnen von dem Industriemetall.

Nach Einschätzung der Internationalen Energieagentur müsste der Markt für kritische Rohstoffe wie Kupfer, Kobalt und einige Seltene Erden zwischen 2020 und 2030 auf das Siebenfache wachsen, will die Weltgemeinschaft bis 2050 Klimaneutralität erreichen. In einer von der Fondsgesellschaft M?&?G jüngst ausgerichteten Gesprächsrunde zum Thema "Infrastruktur für die Energiewende" ging es auch um Rohstoffbedarf.

Marco Nix, Finanzchef des deutschen Übertragungsnetzbetreibers 50Hertz, wurde gefragt, für was er die ihm zur Verfügung stehenden Investitionsmittel einsetze. "Simpel gesprochen für Stahl, Zement und Kupfer", so seine Antwort. Große Mengen davon seien nötig, um Plattformen in Off­shore-Windparks zu bauen und den Strom über gewaltige Kabel - 120 Kilo Gewicht pro Meter - an Land zu bringen.

Silber für mehr Sonnenenergie

Spielt Kupfer bei Windkraftanlagen und Kabeln eine große Rolle, ist Silber beim Ausbau der Sonnenenergie gefragt. Nach Prognosen der IEA werden alternative Energieträger durchschnittlich pro Jahr um 3,2 Prozent wachsen. Besonders kräftig fällt mit acht Prozent der Anstieg bei Solarenergie aus.

"Bei der Herstellung von Solarpanels ist Silber wegen seiner sehr hohen Leitfähigkeit unverzichtbar", so die Analysten der DZ Bank. Die Photovoltaik-basierte Silbernachfrage sei seit 2014 um gut elf Prozent jährlich gestiegen. Daneben werden für den Ausbau eines globalen 5G-Netzes Komponenten wichtig, die stark auf Silber angewiesen sind. Eine hohe Nachfrage erwarten die DZ-Bank-Analysten auch bei den Katalysatormetallen Platin und Palladium. "Sie werden im Nachfragefokus stehen, weil sie die Verbrenner insgesamt emissionsärmer machen." Bei Silber, Platin und Palladium rechnen die Experten mit "superzyklischen Verbrauchstendenzen".

Die Aussichten für bestimmte Industriemetalle, aber etwa auch für Lithium, das für moderne Stromspeicher gebraucht wird, stimmen optimistisch für weitere Preissteigerungen. Ist das bei Agrarrohstoffen ebenfalls zu erwarten? Schließlich haben die Preise für Mais, Weizen oder Sojabohnen auf Jahressicht deutlich zugelegt. Und auch strukturell zeichnet sich ein positives Bild bei Agrarrohstoffen: Die Weltbevölkerung wächst, und mehr Menschen können sich protein- und kalorienreiche Nahrung leisten.

Zugleich sind die Anbau­flächen begrenzt, und der Klimawandel sorgt für weitere Herausforderungen. Tatsächlich sind aktuell einige Agrargüter wie Soja oder Mais knapp. Aber darauf können sich die Produzenten relativ schnell einstellen und in der nächsten Erntesaison gegensteuern. In den seit Jahresanfang stark gestiegenen Agrarnotierungen sehen die DZ-Bank-Analysten zudem eine spekulative Überhitzung, da sich mittlerweile viele Großanleger auf diesem Feld tummeln. In den vergangenen Wochen sind die Preise für Agrargüter denn auch schon wieder deutlich zurückgekommen. Wer jenseits kurzfristiger Spekulationen anlegen will, tut sich in dieser Rohstoffkategorie nach wie vor schwer.

Inflation bleibt ein Thema

Neben der Mechanik von Nachfrage und Angebot wirkt auf Rohstoffe noch eine dritte wesentliche Kraft: die Entwicklung der Inflation. Die Bank of America hat berechnet, dass von 1950 bis 2020 die Korrelation zwischen Rohstoffen und Inflation bei über 70 Prozent lag. Allgemein lässt sich sagen, dass sich die Preise von Grundgütern in Zeiten hoher Teuerung gut entwickeln. Das Szenario höherer Inflation wird derzeit unter Experten heiß und kon­trovers diskutiert. Ausgeschlossen ist es nicht.

Stabilitas-Fondsmanager Siegel jedenfalls geht davon aus, dass die Politik der Zentralbanken weiterhin expansiv bleibt und sie die Geldmenge weiter ausweiten. "Damit bleibt Inflation ein Thema", sagt er. Sollten die Teuerungsraten stark anziehen, begünstige das insbesondere die Notierungen von Edelmetallen. "Hier sehe ich aktuell eine gute Investmentmöglichkeit. Denn Gold und Silber wurden bei der aktuellen Rohstoffrally etwas vernachlässigt und notieren nicht auf Höchstständen." Alles normal also auf den Rohstoffmärkten?

"Ja", sagt Siegel. "Ich sehe keinen wirklichen Superzyklus." Der Preis­anstieg vieler Grundgüter sei den Verwerfungen im Hinblick auf die Corona-­Krise und der überraschend starken Wirtschaftserholung geschuldet. Auch die Experten der DZ Bank entdecken in der Breite noch keinen neuen Rohstoffsuperzyklus. Allerdings würden Megatrends wie Digitalisierung, Energiewende und E-Mobilität bei Industriemetallen, speziell bei Kupfer, zu einer deutlichen Erhöhung der Nachfrage führen.

In dieser Rohstoffklasse steckt das meiste "Super"-Potenzial. Daneben sind Edelmetalle eine gute Ergänzung fürs Depot. Solche, die überwiegend in der Industrie eingesetzt werden, wie Silber, Platin und Palladium. Aber auch Gold könnte in den kommenden Jahren als Absicherung gegen Inflation gute Dienste leisten.

Vergangene Rohstoff-Superzyklen:

Ein sogenannter Superzyklus bei Rohstoffen ist eine mehrjährige Phase (üblicherweise etwa ein Jahrzehnt), in der die Nachfrage nach einer breiten Palette an Grundgütern das Angebot deutlich übersteigt und die Preise nach oben klettern. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts haben Ökonomen nur vier ­Superzyklen identifiziert.

Wachstum USA und Erster Weltkrieg: Die erste ausgedehnte Boomphase bei Rohstoffen wurde um 1900 herum durch die Industrialisierung und Urbanisierung der USA ausgelöst. Die Erholung und der Wiederaufbau nach dem Ersten Weltkrieg sorgten zusätzlich für Nachfrage.

Zweiter Weltkrieg, Wiederaufbau Europa/Japan: Auch beim zweiten Superzyklus der vergangenen 120 Jahre trieb ein Krieg die Rohstoffnachfrage - sowohl was die Aufrüstung betrifft, als auch den Wiederaufbau nach Kriegsende.

Ölpreisschocks: In den 70er-Jahren setzten arabische Förderländer Erdöl als politisches Druckmittel ein und verknappten das Angebot. Die Energiepreise stiegen. Ein Superzyklus, der nicht von der Nachfrageseite getrieben wurde.

Aufschwung in China: Das Ende des bisher letzten Superzyklus liegt erst etwa zehn Jahre zurück. Von 2000 bis 2011 - kurz unterbrochen durch die Finanzkrise - boomten die Rohstoffmärkte infolge von Chinas Aufstieg zu einer Weltwirtschaftsmacht und seiner rasanten ­Industrialisierung.

INVESTOR-INFO

Rohstoffklassen - Volatile Preisentwicklung

In den vergangenen 20 Jahren gab es die größten Preissprünge bei den Energierohstoffen. Von rund 20 Dollar 1991 stieg Brent-Öl bis auf knapp 150 Dollar im Jahr 2008. Auch Industriemetalle erlebten in den 2000ern ­einen großen Aufschwung. Zuletzt haben die Preise in dieser Rohstoffklasse wieder nach oben gedreht. Agrargüter verteuerten sich - von einem niedrigen Niveau aus - ebenfalls.

Kupfer - Stark steigender Bedarf

Für viele Marktbeobachter ist Kupfer einer der heißesten Superzykluskandidaten. Denn die Nachfrage nach dem Industrierohstoff dürfte im Zuge der Energiewende deutlich zunehmen. Großer Bedarf entsteht in den ­Bereichen E-Auto (EV-Batterien, EV-Ladung) und im Ausbau von Wind und Solar.

Rohstoffgesamtmarkt - Höchststände? Weit entfernt!

Auf Sicht der vergangenen zwölf Monate ­lieferten Rohstoffe eine bemerkenswerte Preisentwicklung. Allerdings notiert der Gesamtmarkt gemessen am bekannten Bloomberg-Rohstoffindex noch weit unter seinen Höchstständen, die während des vorigen Superzyklus (Aufstieg Chinas) erreicht wurden.

BGF World Mining - Klassiker für Minenaktien

Evy Hambro ist dank des kometenhaften Aufstiegs seines Fonds Anfang der 2000er-Jahre eine Art Legende unter Rohstoffinvestoren. Auch aktuell läuft’s für sein Portfolio, das Berg­baukonzerne aller Art enthält, ganz hervorragend. In den vergangenen fünf Jahren stieg der Wert jährlich im Schnitt um 16 Prozent. Aktuell liegt der Hauptfokus auf Kupfer- und Goldförderfirmen. Der am höchsten gewichtete Titel im Portfolio, Freeport McMoran, ist bei beiden Rohstoffen aktiv.

Robeco Smart Materials - Auf Innovationen setzen

Hier wird in die Zukunft geschaut: Wie könnte man die Verarbeitung von Rohstoffen effizienter gestalten, wie besser recyceln und was sind nachhaltigere Alternativen zu heute verwendeten Materialien? Auf der Suche nach Firmen, die Antworten auf diese Fragen haben, verlassen die Robeco-Fondsmanager ausgetretene Pfade und werden zum Beispiel bei innovativen Herstellern von Baumaterialien oder Elektronikteilen fündig. Gute Ergänzung für das Depot.

Stabilit. Silber + Weissmetalle - Chancen mit Spezialisierung

Manager Martin Siegel investiert in Minen, die Silber, Platin oder Palladium fördern, sowie in Firmen, die diese Metalle verarbeiten und vermarkten. Überwiegend sind das kleine und mittelgroße Unternehmen. Ein Investment, für das Anleger gute Nerven mitbringen müssen: Der Wert des Portfolios schwankt extrem. Unterm Strich schafft Siegel es aber, starke Renditen herauszuholen. In den vergangenen drei Jahren hat er ein Plus von knapp 100 Prozent erzielt, sein Fonds lag in Performance-Ranglisten häufig an der Spitze.

Dieser Artikel erschien zuerst am 05.07.2021 auf boerse-online.de

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