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Für Berater ist eine große Herausforderung, die besten Rentenfonds für Ihre Kunden zu finden.
Rentenfonds

Die besten Rentenfonds für 2023

Anleihen lohnen sich wieder. Investoren fragen deshalb vermehrt Zinsanlagen nach. Mithilfe der Software FVBS professional hat TiAM FundResearch die besten Rentenfonds des laufenden Jahres herausgefiltert, die in europäische Unternehmensanleihen investieren.

30.06.2023 | 07:30 Uhr von «Matthias von Arnim»

Des einen Freud´, des anderen Leid: Die gestiegenen Zinsen ärgern Bauherren und freuen Sparer. Sie ärgern Anleger, die bereits umfangreich in Anleihen investiert waren, weil deren Kurse in den vergangenen 18 Monaten gefallen sind. Und sie entzücken Anleger, die erst jetzt das Thema Anleihen für sich entdecken. Denn die in den vergangenen Monaten gesunkenen Anleihekurse sorgen dafür, dass sich Investitionen in Rentenpapiere nun wieder richtig lohnen. Bis zu neun oder zehn Prozent Rendite sind mit Zinspapieren wieder möglich – und dies auch mit Anleihen bonitätsstarker Unternehmen. Die Einordnung als Hochzins-Anleihe gilt deshalb nicht mehr automatisch nur für sogenannte Junk-Bonds. Es gibt auf dem Markt derzeit viel Qualität für vergleichsweise wenig Risiko. Ärgerlich für Privatanleger ist allerdings, dass viele Angebote nur Stückelungen ab 100.000 Euro zulassen. Und selbst bei Stückelungen ab 1.000 Euro gehen Privatanleger oft leer aus. Das liegt an der sogenannten Make-Whole-Klausel. Der zufolge können Emittenten eine Anleihe vorzeitig kündigen und Anlegern in der Folge nur reduzierte Zinsen bis zur Fälligkeit der jeweiligen Anleihe zahlen. Das kommt zwar nur selten vor. Die betreffenden Anleihen sind laut EU-Regel jedoch PRIIPs („packaged retail and insurance-based investment products“), also „verpackte Produkte“. 

Seit 2018 müssen Emittenten Privatanlegern ein Basisinformationsblatt für die PRIIPs zur Verfügung zu stellen, bevor die Anleger die entsprechenden Anleihen kaufen können. Diese Basisinformationsblätter werden aber für die meisten Unternehmensanleihen nicht erstellt. Denn der Aufwand dafür ist hoch und die erwarteten Umsätze mit Privatanlegern zu gering. Ergebnis: Die Privatanleger dürfen die meisten Unternehmensanleihen nicht kaufen. Das alles will die EU im Zuge ihrer Überarbeitung des Kleinanlegerschutzgesetzes zwar ändern. Doch der Weg dahin ist noch weit. Und der Zeitpunkt, in Anleihen mit attraktiven Konditionen zu investieren, ist jetzt günstig. Denn die Kurse vieler Unternehmensanleihen sind deutlich unter Druck geraten und die Renditen in historischem Ausmaß hoch.

Privatanleger, die diese Chance jetzt nutzen wollen, haben immerhin eine Alternative zum direkten Kauf von Anleihen: Sie können in Rentenfonds investieren. Mindestanlagen von 100.000 Euro sind hier kein Thema. Theoretisch kann man schon mit kleinem Geld Fondsanteile kaufen. Vor allem ist es möglich, auch bei einem Investitionsvolumen von nur einigen tausend Euro eine gewisse Diversifikation möglich zu machen. Anlageberater, die von ihren Kunden darauf angesprochen werden, welche Möglichkeiten es gibt, Geld möglichst hoch verzinst anzulegen, können ihnen hilfreiche Tipps mit auf den Weg geben:

Aktiv gemanagte Rentenfonds haben Vorteile gegenüber Renten-ETFs. Der Grund: Renten-ETFs investieren nach Vorgabe von Anleihe-Indizes. Die meisten davon sind nach Emissionsgröße zusammengestellt. Das heißt, dass die Anleihen der am höchsten verschuldeten Emittenten das größte Gewicht im Index haben – und damit auch im ETF. Anleger kaufen sich mit Renten-ETFs also oft ein zu hohes Risiko und eine zu schlechte Diversifikation ein.

In Stresssituationen sollten Anleger ihre Rentenfonds halten. Kommt es am Rentenmarkt zu Stresssituationen, kann es passieren, dass insbesondere bei Anleihen kleinerer Emissionsgrößen der Handel gestört ist. Die An- und Verkaufskurse einzelner Anleihen laufen dann weit auseinander. Fonds müssen für die Berechnung ihrer Anteilswerte die Angebotspreise an der Börse nennen, auch wenn auf diesem Niveau gar kein Handel stattfindet. So können in der Summe plötzlich niedrige Fondspreise zustande kommen. Wer als Anleger in so einer Situation seine Fondsanteile verkauft, macht unnötig ohne Verluste. Denn Anleihen werden am Laufzeitende in der Regel zu 100 Prozent zurückgezahlt. Deshalb werden solche Rücksetzer im Fonds in der Regel wieder aufgeholt.

Mit Euro-Fonds schließen Anleger Währungsrisiken aus. Rentenfonds, die in Anleihen in Lokalwährung anlegen, haben neben dem Kurs- auch ein Währungsrisiko. Gerade Schwellenländerfonds sind deshalb zuweilen deutlich volatiler als Fonds, die nur im Euroraum anlegen. Auch Fonds, die in US-Anleihen investieren, müssen immer auch unter dem Aspekt der Währungsentwicklung betrachtet werden. Die Entwicklung des Wechselkurses zum Euro kann hier Chance und Risiko zugleich sein. Wer dem ausweichen will, bleibt bei Rentenfonds, die ausschließlich in Euro-Anleihen anlegen.

Rentenfonds reagieren je nach Duration unterschiedlich auf Zinsänderungen. Anleihen reagieren umso sensibler auf Zinsänderungen, je länger ihre Laufzeit ist. In einem Szenario steigender Zinsen geraten die Kurse von Rentenfonds, die vor allem in langlaufende Papiere investieren, stärker unter Druck als sogenannte Kurzläufer-Fonds. Das gilt auch umgekehrt: Bei sinkenden Zinsen profitieren vor allem Fonds mit langlaufenden Papieren.

Welche Rentenfonds sich jetzt lohnen

Aktuell bieten viele Rentenfonds, die in Euro-Anleihen europäischer Unternehmen investieren, auch konservativ agierenden Privatanlegern attraktive Renten. Das Problem ist die aktuelle Bewertung: In den Fonds stecken noch viele Papiere, die vor Jahren gekauft wurden, als die Zinsen noch deutlich niedriger waren. Gleichzeitig sind im Zuge der letzten Zinserhöhungen die Anleihekurse auf breiter Front zurückgekommen. Die Entwicklung der Anteilspreise der Fonds in den vergangenen Jahren und Monaten erlaubt deshalb nur wenig Aufschluss über die Renditechancen dieser Fonds in den kommenden Jahren. Doch ein Vergleich der Fonds gibt immerhin einen Hinweis darauf, wie gut die Fondsmanager die schwierigen Zeiten gemeistert haben. Ein Ranking, erstellt mit der Fondssoftware FVBS professional, ist also hilfreich, um die derzeit renditestärksten Fonds herauszufiltern. TiAM FundResearch hat eine Top-20-Liste zusammengestellt:

Es zeigt sich: Die Renditestärke allein ist zwar ein guter Hinweis auf die Qualität des jeweiligen Fonds. Doch man sollte nicht blind dem Ranking folgen, sondern sich die einzelnen Fonds genau ansehen und beurteilen, ob die Produkte zum jeweiligen Risikoprofil des Anlegers passen. Ein gutes Beispiel unter den Rentenfonds, die in ausschüttende europäische Unternehmensanleihen investieren, ist der Deka-RentSpezial HighYield 09/2025. Vorteil des Fonds: Es gibt viel Geld fürs Geld. Nachteile: Der Name verrät es schon - bei diesem Produkt handelt es sich um einen Laufzeitfonds. Das Fondsvermögen wird im September 2025 an die Anleger ausbezahlt. Der Fonds ist also nichts für Anleger mit längerfristigem Anlagehorizont. Zudem investiert dieser Rentenfonds vor allem in Anleihen von Unternehmen mit geringerer Schuldnerqualität (High Yield). Wer als Privatanleger heute einen Rentenfonds kaufen will, muss sich das Risiko nicht mehr antun. Hohe Renditen gibt es mittlerweile auch woanders. 

Der FU Fonds - Bonds Monthly Income wiederum hat zwei große Vorteile: Er hat in der ersten Jahreshälfte mit einer guten Performance überzeugt. Und er schüttet monatlich aus. Das macht ihn gerade für diejenigen interessant, die sich von einem Rentenfonds eine laufende monatliche Einnahme zur Steigerung ihrer Einkünfte, zum Beispiel einer Rente, erhoffen. Risiko: Auch dieser Fonds investiert vor allem in hochverzinsliche Anleihen aus dem Euroraum – aber auch nur mit mindestens 51% seines Netto-Vermögens in Euro. Bis zu einem Viertel des Netto-Fondsvermögens können auch in US-Dollar- oder Schweizer Franken-Anleihen angelegt werden. Das war in der jüngsten Vergangenheit kein Nachteil. Doch der Dollar gilt derzeit als eher überbewertet. Mögliche Währungskorrekturen würden sich auch in der Fonds- und Ausschüttungsperformance zeigen.

Eine für konservativ anlegende Investoren vielleicht bessere Wahl wäre hier der LIGA-Pax-Corporates-Union. Der Rentenfonds legt sein Geld in europäische Unternehmensanleihen mit Investment Grade an. Das Fondsmanagement kann auch in Fremdwährungsanleihen investieren, muss das Währungsrisiko dann allerdings absichern. Vorteile: Der Fonds glänzte mit zuletzt starker Performance und berücksichtigt bei der Auswahl der Wertpapiere auch Nachhaltigkeitskriterien. Zudem sind die laufenden Kosten mit 0,7 Prozent überschaubar. Risiko: Die Volatilität von rund 12 Prozent auf Jahresbasis ist vergleichsweise hoch. Das liegt an der hohen Duration des Portfolios. Rund 28 Prozent der Anleihen im Fonds haben eine Laufzeit von sieben Jahren und länger. 29 Prozent der Papiere haben eine Restlaufzeit von fünf bis sieben Jahren. Ziehen die Zinsen weiter an, könnte das für die Kursentwicklung des Fonds ein Problem sein. Vor dem Hintergrund, dass der Zinsanhebungszyklus bald enden könnte, ist die hohe Duration vermutlich kein Problem.

Kurzläufer im Moment eine gute Wahl

Aktuell ist am Zinsmarkt eine Inversion der Zinskurve zu beobachten. Das heißt, dass Anleihen mit kürzerer Laufzeit höhere Renditen bieten als Anleihen mit längeren Laufzeiten. Rentenfonds, die in Kurzläufer investieren, also eine niedrige Duration haben, sind deshalb derzeit besonders gefragt. Vorteil: Die Anleihen im Portfolio reagieren weniger auf Zinsänderungen. Und das Risiko von Rückzahlungsausfällen ist geringer. Nachteil: Dreht sich der Wind an den Zinsmärkten, erzielen Anleger mit Rentenfonds, die in länger laufende Papiere investieren, letztlich höhere Renditen – und zwar auch langfristig.

Fazit: Gemanagte Rentenfonds sind für Anleger in vielen Fällen die bessere Wahl als die vermeintlich günstigen ETFs. Performancelisten können Hinweise auf die Renditestärke von Rentenfonds geben. Doch Anlegeberater sollten ihre Kunden genau auf die Zusammensetzung und Strategie der Fonds hinweisen. Hier gibt es zum Teil deutliche Unterschiede zwischen Fonds, die auf den ersten Blick ähnlich anmuten.

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