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Die Perspektive eines Investmentberaters von Artikel-9-Fonds

Nachhaltiges Portfoliomanagement
Nachhaltigkeit

Die Offenlegungsverordnung für nachhaltige Investmentfonds (SFDR) der EU stellt für Anbieter von Artikel-9-Fonds strenge Anforderungen. Das müssen Investmentberater und Fondsmanager beachten.

13.03.2023 | 12:15 Uhr von «Christoph M. Klein»

 Vor einem Kauf müssen Portfolio-Manager vor allem vier Aspekte beachten und permanent überprüfen.

1) Positiv auf die Nachhaltigkeitsziele wirken und dieses nachweisen.

Investmentberater und Portfolio-Manager sind verpflichtet, die positive Wirkung der Investments auf Nachhaltigkeitsziele (SDGs) nachzuweisen. Für die Fonds der ESG Portfolio Management liegt der Fokus auf den Zielen "kein Hunger“, "Gesundheit und Wohlergehen", "Hochwertige Bildung", "Bezahlbare und saubere Energie", "Nachhaltige/r Konsum und Produktion" und "Maßnahmen zum Klimaschutz". Diese Ziele sind in allen relevanten vorvertraglichen Dokumenten, wie dem Fondsprospekt und auch unserer Internetseite (www.esg-pm.com) verankert.

Der von der ESG Ratingagentur MSCI ESG gemessene SDG-Impact beträgt bei unserem Mischfonds 58 Prozent (Stand 28. Februar 2023). Dieser Wert überschreitet relevante ESG-Benchmarks deutlich. Wir engagieren uns aktiv und nutzen im Falle von Aktienholdings unsere Stimmrechte, um positive Wirkungen zu erhöhen. Investitionen in zertifizierte Green- und Social-Bond-Neuemissionen erleichtern uns den Nachweis der „Additionalität“.

2) Negative Auswirkungen (Principle Adverse Impacts) messen und reduzieren.

Weiterhin sind Investmentberater dazu verpflichtet, mögliche negative Auswirkungen (Principle Adverse Impacts) der Investitionen zu messen und zu reduzieren.

Leider müssen wir feststellen, dass viele Unternehmen hier noch nicht ausreichend Daten liefern. Liegen diese Zahlen vor, engagieren wir uns aktiv mit dem Management der Emittenten, um negative Wirkungen zu reduzieren. Dagegen verkaufen wir Positionen, deren Werte zu negativ von unseren Toleranzgrenzen abweichen oder wenn wir nur wenig Interesse an Verbesserungen erkennen.

Um negative Wirkungen und Kontroversen zu vermeiden, nutzen wir zusätzlich eine Vielzahl von Ausschlusskriterien. Unser Analysepartner ESG Screen17 erstellt auf deren Basis und unter Ausschluss von Kontroversen eine Positivliste von Unternehmen, die für unsere Fonds in Betracht kommen. Durch dieses Vorgehen vermeiden wir z.B. Verstöße gegen die Prinzipien des UN Global Compact und wir schließen Aktivitäten in kontroversen Geschäftsfeldern aus.

3) Das EU Taxonomie Alignment messen und erhöhen.

Die EU Taxonomie hilft bei der Analyse der Nachhaltigkeit von Geschäftsaktivitäten von Unternehmen. Zum jetzigen Stand zählen dazu Umweltziele wie Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel. Als Berater von diversifizierten Fonds begrüßen wir daher ausdrücklich die zusätzliche Einführung einer sozialen Taxonomie.

Es sind weiterhin das „do no significant harm“ Prinzip und die Einhaltung sozialer Mindeststandards zu prüfen. Nur bei Erfüllung kann ein Unternehmen als nachhaltig im Sinne der Taxonomie gelten. Anschließend wird das Taxonomie-Alignment für jedes Unternehmen in Prozent ausgerechnet. Dazu benötigen wir auch relevante Daten auf Produkt- und Betriebsebene. Diese liegen nur selten vor.

4) Klimarisiken ermitteln und reduzieren.

Wir messen Klimarisiken nach Empfehlungen der TCFD (Task Force on Climate-Related Financial Disclosures), in Zusammenarbeit mit MSCI ESG, Clarity AI und der Firma right. based on science. Deren sogenanntes XDC-Modell liefert Erwartungen über den Beitrag eines Unternehmens zur Erderwärmung, ausgedrückt in Grad Celsius.

Die XDC-Methode von right. based on science ergab für den SDG Evolution Flexibel: Arbeiteten alle Unternehmen wie die Unternehmen im SDG Evolution Flexibel, dann könnte die Erderwärmung bis 2050 auf unter 2 Grad begrenzt werden.

Auch in Bezug auf Emissionsdaten und Klimarisiken ist liefern vor allem die kleinen Unternehmen nur lückenhafte Daten. Aufgrund der Dringlichkeit des Klimaschutzes liegt hier ein besonderer Fokus der Gesetzgeber. EU, Nationalstaaten und Regulierer wie EZB und BaFin setzen hier verstärkt an.

Wir empfehlen daher allen Unternehmen den Fragebogen des Carbon Disclosure Projects (CDP) auszufüllen. CDP gilt als der globale Standard zur Ermittlung und Sammlung von Klimadaten.

Fazit:

Da Artikel-9-Fonds in Zukunft wahrscheinlich den Nachweis einer Investitionsquote von mehr als 90 Prozent in nachhaltige Positionen (Artikel 2 Nr. 17 SFDR) nachweisen müssen, reduzieren wir aktuell unsere Positionen in Emittenten, bei denen uns die notwendigen Daten fehlen.

Es ist schade, wenn wir nicht investieren können, nur weil geforderte Daten nicht verfügbar sind.


Zum Autor

Christoph M. Klein, CFA, CEFA ist Gründer und Managing Partner von ESG Portfolio Management, einer vielfach ausgezeichneten Boutique für nachhaltige Investments.

Zuvor war Herr Klein Portfoliostratege, Managing Director und Leiter des ESG-Kreditbereichs bei Deutsche Asset & Wealth Management.

Er ist Mitglied des CFA ESG Technical Committee und der DVFA Sustainable Investing Commission und war Mitglied der UN PRI Fixed Income Working Group.

Christoph Klein ist Dozent für ESG- und Klimarisiko-Seminare bei Moody's Analytics und lehrt nachhaltiges Investment an der European Business School (EBS). Er spricht auf Konferenzen und veröffentlicht über verantwortungsvolle Investitionen. Christoph Klein erwarb sein Diplom in Betriebswirtschaftslehre an der Universität Trier und war Visiting Scholar an der New York University. 

Presentation

Um durch diesen Dschungel der Regulierung einen Weg aufzuzeigen, haben wir neben Christoph Klein noch fünf weitere Spezialisten zu unserer X. Asset Manager Presentation online am 15.03.2023, 17:00-18:30 Uhr eingeladen.

Andreas Franik von FIMECO, bekannt als höchst wertgeschätzter Moderator der deutschen Finanzszene, wird diese inhaltsstarke Regulierungskonferenz, zu der Sie sich hier anmelden können, für Sie moderieren.

„ESG-Regulierung Fluch oder Segen zugleich?"


"Jeder braucht PAIs!" / "Was ist die EU Taxonomie?" / "Wie wird das „Alignment“ berechnet?" / „Entscheidend ist aber doch die Performance!" / "Welche Faktoren spielen eine Rolle?" / "Diffuse Kriterien, mangelnde Transparenz & Vergleichbarkeit verunsichern Anleger!"

Freuen Sie sich auf folgende Fondsmanager & Spezialisten:


Seien Sie gespannt und bereichern unsere Veranstaltung mit ihren Fragen und Anregungen.

Wir freuen uns auf Sie!

Herzliche Grüße

Ihr D&R Investor Services Team

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