Pictet AM: Chancen in Frontier Markets nutzen

Pictet AM: Chancen in Frontier Markets nutzen
Märkte

Die Frontier Markets bieten attraktive Chancen für gut informierte Aktien- und Anleiheanlegern.

10.03.2022 | 06:05 Uhr

Grosses Potenzial

Die Schwellenländer sind vertrautes Terrain für einen immer breiter werdenden Investorenkreis, daher sucht eine abenteuerlustige Minderheit nach noch weniger entwickelten Märkten, die unterhalb der Schwellenländer liegen. Diese Frontier Markets, auch Grenzmärkte genannt, weisen viele der Merkmale auf, die die Attraktivität der Schwellenländer ausmachen, allerdings deutlich verstärkt. Daher bieten sie ein hohes Renditepotenzial für alle, die in der Lage sind, detaillierte Länderanalysen durchzuführen und konsequentes Risikomanagement zu betreiben.

Frontier Markets befinden sich im Gegensatz zu etablierten Schwellenländern in der Regel in den Frühphasen der makroökonomischen und Kapitalmarktentwicklung. Als Gruppe betrachtet, sind in diesen Ländern die Lohnkosten in der Regel niedriger, die Bevölkerung ist jünger und/oder sie sind reicher an Rohstoffen. Ihr Potenzial für Aufholwachstum ist beträchtlich, vor allem, wenn sie sich durch die Nutzung neuer Technologien Investitionen in teure Infrastruktur ersparen können. Beispielsweise müssen sie in ihrem Land keine Strom- und Telekommunikationskabel verlegen, was sehr viel Geld kosten würde, sondern nutzen Mobilfunkverbindungen und lokal verteilte Solar- und Windenergie. 2017 gab es in den meisten Länder in Subsahara-Afrika deutlich weniger als ein Festnetztelefonanschluss pro 100 Personen. Im Gegensatz dazu verzeichneten fast alle diese Länder mehr als 25 Mobilfunkanschlüsse pro 100 Personen, viele sogar mehr als 100.1

Auf der anderen Seite sind ihre Kapitalmärkte in der Regel klein, eher illiquide und für ausländische Investoren schwer zugänglich. Ihr politischer und institutioneller Rahmen ist meist weniger stabil und aufgrund der mangelhaften Datenlage sind Analysen schwierig.

[1] Our World in Data https://ourworldindata.org/technology-adoption

Ein neues Universum

Grob gesagt sind die Frontier Markets das, was die heutigen Schwellenländer vor 20 Jahren waren. Sie sind relativ wenig entwickelt. Ihre Volkswirtschaften werden in der Regel von binnenorientierten Sektoren wie Banken, Telekommunikation und Konsumunternehmen dominiert, deren Aussichten eher durch lokale wirtschaftliche Faktoren als durch globale makroökonomische Trends bestimmt werden. Der Mangel an Liquidität und verfügbaren Anlagewerten macht Investments in diese Länder schwierig. Die Folge ist, dass sie nicht auf dem Radar der Analysten sind und es daher an Analysen fehlt.

Die Frontier Markets waren früher hauptsächlich erdölreiche Länder des Nahen Ostens. Da diese jedoch nach und nach in den Schwellenländerkomplex übergegangen sind, entwickelte sich das Universum der Frontier Markets zunehmend zu einer Gruppe wenig entwickelter Länder mit niedrigem Einkommen und stärkerem Fokus auf einer exportorientierten Entwicklung. Es gibt allerdings auch Ausnahmen. Vietnam zum Beispiel ist eine der grossen Erfolgsgeschichten im Universum. Das Land profitiert davon, dass Produktionsunternehmen aus China abwandern.

Benchmark-Anbieter wenden unterschiedliche Auswahlkriterien und Konstruktionsmethoden an, sodass es erhebliche Diskrepanzen bei den Aktien- und Anleiheindizes der Frontier Markets gibt. Der FTSE Russell Frontier Index für Aktien z.B. umfasst 23 Länder. Insgesamt sind 44 Länder in mindestens einem der Frontier-Market-Indizes von MSCI, FTSE Russell oder S&P enthalten und 15 Länder sind bei allen vier Anbietern berücksichtigt. Angesichts der Defizite bei den Benchmarks für Frontier Markets koppeln sich viele Investoren von Benchmarks ab.

Generell sind jedoch afrikanische Länder im Universum der Frontier Markets besonders stark vertreten, darunter Nigeria, Ghana, Angola und Kenia. Ebenso wie ehemalige Sowjetrepubliken wie Aserbaidschan, Belarus, Georgien und Usbekistan sowie eine Handvoll Volkswirtschaften im Nahen Osten und in Südasien wie der Irak, Jordanien und Pakistan. Bedeutende Indexbestandteile in Mittel- und Südamerika sind Costa Rica, Jamaika, Paraguay und Bolivien. Und es gibt einige Länder in der chinesischen Peripherie, darunter die Mongolei und Vietnam.

Abb. 1 – Erfreuliche Renditen: Gesamtrenditen über 10 Jahre, in US-Dollar, umbasiert 17.02.2012=100

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Quelle: Refinitiv, MSCI, Pictet Asset Management. Daten vom 17.02.2012 bis 17.02.2022


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