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Bitcoin: Preis-Manipulation führte zu 20.000€-Rallye

Bild: pixabay/FR
Krypto-Währungen

Im letzten Jahr kletterte die Kryptowährung innerhalb kurzer Zeit in ungeahnte Höhen. Eine Folge von groß angelegter Manipulation belegt eine Studie. Die Spur führt zur weltgrößten Bitcoinbörse.

18.06.2018 | 15:29 Uhr von «Dominik Weiss»

Eine am letzten Mittwoch veröffentlichten Studie der University of Texas at Austin belegt, dass die Kursrallye von Bitcoin Ende des vergangenen Jahres, bei dem die Kryptocoin zeitweise mit über 20.000 Euro gehandelt worden war, nur durch massive Zu- und Stützungskäufe der Altcoin Tether hervorgerufen worden war. Die Forscher untersuchten die Kapitalströme innerhalb der Blockchain und fanden zahlreiche Indizien dafür, dass mittels der Kryptowährung Tether und der Handelsplattform Bitfinex, beide gegründet vom Unternehmer Ludovicius van der Velde, massiv Einfluss auf den Kurs verschiedener Kryptowährungen, u.a. Bitcoin, genommen worden ist. Laut Studie könnten so 50% der Bitcoin-Rallye erklärt werden, sowie 64% der Kursbewegungen anderer Top-Kryptowährungen. Die Forscher sprechen von „bewusster“ Manipulation. Gegenüber dem Nachrichtportal „Bloomberg“ wies Tether-Gründer und Bitfinex-CEO van der Velde alle Vorwürfe zurück.

Preistreiberei durch Bitfinex via Tether

In ihrer Studie  mit dem Titel „Is Bitcoin Really Un-Tethered?“ untersuchten John M. Griffin, Professor of Finance an der US-Universität und sein Assistent Amin Shams den Einfluss der Kryptocoin Tether auf die Kursentwicklung verschiedener hoch marktkapitalisierter Kryptowährungen über den Zeitraum von März 2017 bis März 2018.

Die 2015 aus der Taufe gehobene Altcoin Tether gehört mit einer Marktkapitalisierung von 2,6 Mrd USD zu den größten Kryptowährungen. Gegründet wurde sie von Jean-Louis van der Velde, dem selben Mann, der eine der weltweit größten Bitcoin-Handelsplattformen Bitfinex ins Leben gerufen hatte. Über van der Velde ist relativ wenig bekannt, über die Technologie, die hinter Tether steckt, nur wenig mehr. Die Währung wirbt damit, besonders wertstabil zu sein, da der Tether-Kurs an den US-Dollar gekoppelt sein soll. Ein Handel über die Exchange Bitfinex ist nur über Tether möglich. Potentielle Käufer müssen Fiat-Währungen, um in verschiedene Kryptowährungen über die Plattform zu handeln, zunächst in Tether umtauschen.

Verdächtige Muster in der Blockchain

Griffin und Shams untersuchten anhand der Blockchain-Protokolle die Kapitalströme über Bitfinex. Ihre Analyse zeigte immer dann massive Zukäufe, wenn die Bitcoin Preise nach unten korrigierten. Sie stellten dabei eine negative Korrelation von Tether und Bitcoin fest. Fiel der Preis von Bitcoin, wurden erhöht Käufe über Tether realisiert. Umgekehrt wurden allerdings keine Tether abgegeben, wenn Bitcoin-Preise nach oben kletterten. Griffin identifizierte insgesamt 87 große Eingriffe von März 2017 bis März 2018, die insgesamt weniger als ein Prozent der Tether-Transaktionen ausmachten, aber nach Angaben der Studie für  knapp 50% des Preisanstiegs von Bitcoin verantwortlich waren. Für andere großen Kryptowährungen bezifferten die Forscher den Einfluss auf 64% der Preisentwicklung. „Tether wurden koordiniert eingesetzt, um Preise zu manipulieren“, zitiert Bloomberg Griffin.

Zudem seien die festgestellten Zukaufsaktivitäten besonders signifikant einerseits um runde Preiszahlen wie 10.000 USD, andererseits zum Monatsende herum aufgetreten, so Griffin. „Diese Muster können nicht mit Investor-Nachfrage erklärt werden“, so der Finanzprofessor. Die Befunde belegten die These, dass „Tether benutzt wurde, um Preise von Kryptowährungen zu stützen und nach oben zu manipulieren“.

In einer schriftlichen Stellungnahme gegenüber „Bloomberg“ wies van der Velden alle Anschuldigungen zurück. „Weder Bitfinex noch Tether ist oder war jemals in irgendeiner Weise in Preismanipulationen verwickelt“, so der Bitfinex-CEO.


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