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Der TiAM FundResearch Wochenrück- und -ausblick.
Kolumne

Stupid German Money, Teil 2

TiAM FundResearch blickt auf die vergangene Woche zurück und gibt einen Ausblick auf die kommenden Tage. Diesmal im Fokus: Deutsche Banken tappen schon wieder in die US-Immobilienfalle.

19.02.2024 | 07:30 Uhr von «Matthias von Arnim»

Rückblick auf die vergangene Woche

Der US-Immobilienmarkt kriselt. Und Deutsche Banken fallen damit auf, dass sie besonders stark engagiert sind und hohe Kreditsummen im Feuer haben. Kommt einem das irgendwie bekannt vor? Es ist doch verrückt. Deutsche Banken scheinen seit der Finanzkrise 2008/2009 offensichtlich nichts dazugelernt zu haben. Okay, im Unterschied zur Finanzkrise vor 16 Jahren ist nicht der US-Subprimemarkt, sondern zuallererst der Gewerbeimmobilienmarkt in den Staaten unter Druck geraten. Doch das Prinzip ist dasselbe: Deutsche Banken stechen mit ihren Engagements in diesem kriselnden Segment international hervor und fallen damit auch im europäischen Vergleich auf. Die Finanzinstitute in Europa haben den faulen Braten in den USA schon lange gerochen und sich davon ferngehalten. Nur die Deutschen tappen wieder in die Falle. Die US-amerikanischen Banker, die in den Jahren vor der Finanzkrise überteuerte Schrottimmobilien-Kreditpakete an deutsche Finanzinstitute verkauft haben, nannten ihre Kunden verächtlich „Stupid Germans“.

Jetzt ist es wieder so weit. Die deutschen Banken haben sich mal wieder blamiert. Die Ratingagenturen Moody´s, Standard & Poor's (S&P) und Fitch haben ihre Daumen über etliche Immobilienfinanzierer hierzulande gesenkt. Insbesondere die Bonitätsnoten der Deutschen Pfandbriefbank (PBB) und der Aareal Bank wurden herabgesetzt. Die langfristige Bonitätsnote der beiden Banken rangieren nach der Herabstufung nur noch knapp über Ramschniveau. Besonders schwer trifft es die PBB. Gegen keine andere Bank wetten die Hedgefonds derzeit so massiv. Die Kurse der PBB-Aktien sind eingebrochen und zum Spielball der Shortseller geworden. Laut Daten des Bundesanzeigers lag der Umfang der Wetten auf fallende Kurse zuletzt bei acht Prozent der frei handelbaren Aktien. Und auch die Anleihen sind in den vergangenen beiden Wochen um mehr als 35 Prozent abgerutscht. Die Papiere notieren zum Teil bei weniger als der Hälfte des Nominalwerts, zu dem sie zurückgezahlt werden sollen. Offensichtlich glauben eine Menge Investoren, dass das Finanzinstitut dazu nicht mehr in der Lage sein wird. Dass die PBB mindestens in zweistelliger Millionenhöhe zahlreiche Kredite an die insolvente Signa-Gruppe des österreichischen Immobilien-Hasardeurs René Benko vergeben hat, macht die Sache nicht besser. Überhaupt: Die Immobilienkrise ist nicht nur in den USA ein Thema. Auch in Europa sorgen erschwerte Finanzierungsbedingungen, sinkende Immobilienpreise und schwindende Nachfrage für Kopfzerbrechen in der Branche. Aber muss man sich das auch noch in Übersee mit Währungsrisiko und noch höherem Zinsniveau antun? Stupid German Money!

Ausblick auf interessante Termine in dieser Woche

Am Dienstag findet in Osnabrück die Mitgliederversammlung der ISN statt. Die Abkürzung steht für die Interessenvertretung der marktorientierten und spezialisierten Schweinehalter. Die Schweinehirten also treffen sich, um über zentrale Themen in der Schweinebranche zu diskutieren – und zwar unter dem Veranstaltungs-Titel „Nach den Krisenjahren: Schweinebranche zwischen Frust und Zuversicht“. Vielleicht nehmen ja auch Vertreter aus der Immobilienbranche teil, um mitzudiskutieren. Geteiltes Leid gilt ja bekanntlich nur als halbes Leid.

Am Mittwoch urteilt das EU-Gericht darüber, ob „Halloumi“ eine geschützte Ursprungsbezeichnung ist. Hintergrund: Im April 2021 hat die Kommission auf Antrag Zyperns Halloumi als EU-weit geschützte Ursprungsbezeichnung für diesen zyprischen Käse eingetragen. Zypern hatte in seinem Antrag präzisiert, dass der Anteil von Schafs- und/oder Ziegenmilch über dem von Kuhmilch liegen und mehr als 50 Prozent ausmachen müsse. Angesichts dieser strengen Herstellungsvorgaben beanstanden verschiedene zyprische Hersteller von Halloumi diese Eintragung als geschützte Ursprungsbezeichnung vor dem Gericht der EU. Alles Käse? Natürlich nicht. Es geht um viel Geld. Und natürlich auch darum, dass es quietschen muss, wenn man in einen Halloumi beißt.

Am Donnerstag veröffentlicht die europäische Statistikbehörde Eurostat aktuelle Zahlen zur Inflation im Januar 2024. Es bleibt weiter spannend. Denn Christine Lagarde sieht sich die Entwicklung der Inflation in Europa derzeit sehr genau an. Kommt sie zu dem Schluss, dass es an der Zeit sei, die Leitzinsen zu senken, könnte dies auch für ein leichtes Aufatmen in der Immobilienbranche sorgen.

Am Freitag werden Details zum Bruttoinlandsprodukt im vierten Quartal sowie der ifo-Geschäftsklimaindex veröffentlicht. Das Eine ist die Bestandsaufnahme, das Andere die Erwartungshaltung, wie es mit der deutschen Wirtschaft weitergeht. Mal schauen, wie die beiden Werte zusammenpassen.

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