Fondsbranche setzt 2015 auf Aktienfonds

Das Jahr 2015 könnte ein gutes Jahr der Aktienfonds werden. Daran glauben zumindest 92 Prozent der von Feri EuroRating befragten Fondsgesellschaften, die das Absatzpotenzial dieser Produkte als „gut“ oder „sehr gut“ einschätzen. Doch bereits im Vorjahr lag dieser Wert bei 97 Prozent und die Aktienfonds deutscher Gesellschaften mussten Nettoabflüsse in Höhe von 10,2 Milliarden Euro verkraften. 

56 Prozent der von Feri befragten Fondsgesellschaften glauben, dass Deutschland-Fonds im laufenden Jahr Absatzpotenzial haben. Im Vorjahr waren es noch 82 Prozent. „Die anhaltende Wachstumsschwäche im Euroraum, ein schwächeres Wachstum in China sowie geopolitische Faktoren, allen voran die Russlandkrise, belasten zunehmend deutsche Exporte und Investitionstätigkeiten“, kommentiert Christian Michel, Direktor und Teamleiter Funds bei der Feri EuroRating Services AG, die Studienergebnisse. „Diese Eintrübung des außenwirtschaftlichen Umfeldes senkt die Absatzerwartungen der Fondsbranche für Deutschland-Aktienfonds.“

Deutlich optimistischer ist die Branche hingegen bei Aktienfonds der Emerging Markets: 81 Prozent aller befragten bezeichnen das Absatzpotenzial dieser Fonds mit „gut“ oder „sehr gut“. Das sind 16 Prozentpunkte mehr als noch im Vorjahr. Auch für Aktienfonds aus dem asiatischen Raum erwarten die Gesellschaften ein gutes Jahr. Allerdings nicht für solche aus Japan. Die Absatzerwartungen von Asien (ex Japan)-Fonds stiegen um 20 Prozentpunkte auf 79 Prozent auf. Bei Schwellenländer- und Asienfonds gehen die Fondsgesellschaften Michel zufolge jedoch durch eingehende Länderanalysen sehr differenziert vor. „Schließlich ist die Wahrscheinlichkeit von Turbulenzen und Kursverlusten in einigen Emerging Markets sehr hoch.“ (€uro Advisor Services veranstaltet zum Thema „Emerging Markets“ in diesem Frühjahr eine Roundtable-Veranstaltung mit exklusiven Speakern. Die €uro-Roundtables finden in 3 Städten statt. Bei Interesse: info@advisor-services.de; d.Red.)

Ebenfalls mindestens gutes Absatzpotenzial sehen die Gesellschaften für alternative Investmentfonds (82 Prozent) und gemischte Sondervermögen (93 Prozent). Das sind 19 bzw. 34 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Für Immobilienfonds sind nur noch 76 Prozent der Befragten optimistisch. 2014 waren es noch 93 Prozent.

Zudem hat sich der Trend rückläufiger Fondszahlen in Europa im zurückliegenden Jahr erneut verlangsamt. Das geht aus einer Analyse des Datendienstes Lipper hervor. Demnach haben im Jahr 2014 europäische Asset Manager 2.821 Publikumsfonds aufgelöst oder mit anderen Produkten verschmolzen. 2013 waren es noch 3.195. Im Gegenzug wurden 2.281 Fonds neu aufgelegt (2013: 2.224), wodurch netto nur 603 Fonds verschwanden – der beste Wert seit 2010. Die Anzahl der Fonds wird bereits das dritte Jahr in Folge geringer. Laut der Lipper-Analyse waren Ende Dezember 2014 europaweit 31.892 Fonds zum Verkauf zugelassen.

(PD)