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Goldpreis: Riesige Short-Wetten

Ein Mitarbeiter der Bundesbank mit einem Goldbarren (picture alliance / dpa)
Goldpreis

Gold galt einst als krisenfestes und wertstabiles Asset. Doch während die Produktion neue Rekorde erklimmt, bricht die Nachfrage ein. Dafür gibt es Gründe.

24.08.2018 | 16:17 Uhr von «Dominik Weiss»

Paul Krugman, Professor an der renommierten Harvard Universität, ist nicht bekannt für undifferenzierte Schnellschüsse. Dementsprechend hohe Wellen schlägt die Aussage, die er jüngst auf der Blockchain Konferenz „ChainXChange“ von sich gegeben hat. „Gold als Wertanlage ist tot“, sagte Krugman bei seinem Vortrag. Die aktuelle Marktentwicklung scheint dem Volkswirtschaftler Recht zu geben. Allein im August purzelte der Goldpreis um 2,5% auf jetzt rund 1.192 US-Dollar pro Feinunze Gold. Anfang des Jahres hatte der Goldpreis noch bei 1.300 US-Dollar gelegen, Tendenz steigend. Mit dem Beginn der Kurskorrektur an den europäischen Aktienmärkten endete auch die Bergfahrt des Goldkurses. Bis April schwankte er zwischen 1.300 und 1.350 US-Dollar, seit Mitte April geht es steil bergab.

Goldpreis in Dollar: Anleger bekommen keine glänzenden Augen

Goldpreisentwicklung

Quelle: gold.de

Noch Anfang des Jahres äußerten sich Experten durchaus optimistisch in Richtung Anstieg des Goldpreises. Sollten die Aktienmärkte korrigieren, der Dollar schwächeln oder geopolitische Streitigkeiten zunehmen, würden Anleger Gold suchen, meinte bspw. Alexander Zumpfe vom Edelmetallhändler Heraeus. „Gold ist eine typische Krisenwährung“, sagte auch Robert Halver, Leiter der Kapitalmarktanalyse der Baader Bank zum Jahresanfang. Von seinem Ruf als sichere Krisenwährung werde Gold in diesem Jahr profitieren, lautete Halvers Prognose.

Konfrontiert mit einem Marktumfeld voller Krisen wie dem Brexit, der Türkei-Krise, sowie den Handelskonflikten, wiederholte Halver seinen Standpunkt in einem aktuellen Interview. Gold sei nach wie vor die „sicherste, sachkapitalistischste Anlage der Welt“. Sie habe ihren „Wert seit Adam und Eva immer gehalten“ und werde ihre „Sicherheitsfunktion nicht verlieren“, so Halver. Der derzeitige Kursverfall sei einerseits der Dollar-Stärke zuzuschreiben. Andererseits drückten die Notenbanken über die Terminmärkte künstlich den Goldpreis, um den Markt weiter mit Geld fluten zu können. Sie seien „Meister in der Disziplin `Goldpreisdrückerei`“, so Halver, und stockten selbst „aus Angst vor Vermögensverlusten“ ihre Goldreserven auf. Den Statistiken des World Gold Council (WGC) zufolge erwarben die Zentralbanken von Januar bis Juli 2018 netto 193 Tonnen Gold, so viel wie seit 2015 nicht mehr.

Zentralbanken: Höchste Goldkäufe seit 2015

Nettobilanz der Zentralbanken

Quelle: World Gold Council

Dennoch verzeichnet die gesamte Gold-Nachfrage einen signifikanten Rückgang. Wie das WGC bekannt gab, wurden im ersten Halbjahr nur 1.960 Tonnen Gold von Investoren nachgefragt. Dies ist ein Wert, der zuletzt kurz nach der Finanzkrise, 2009, erreicht worden war. Besonders drastisch fiel der Rückgang bei Gold-Fonds aus. Gold-ETP müssen jeden Fondsanteil mit physischem Gold decken. Der massive Abzug von Mitteln aus den Fonds führte im zweiten Quartal 2018 zu einem Nachfragerückgang seitens der Fonds von 46% gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Während die Nachfrage fehlt, befindet sich die Goldproduktion auf Rekordniveau. Das Angebot stieg nach WGC Angaben im letzten Quartal um vier Prozent. Carsten Fritsch, Edelmetall-Experte der Commerzbank, sagte gegenüber dem Handelsblatt, bei großen Anlegern werde derzeit auf fallende Goldkurse gesetzt. Es habe noch nie so viele Short-Positionen auf einen weiteren Kursverfall gegeben, inzwischen seien so viele Investoren auf diesen Zug aufgesprungen, dass es zu einer sich selbsterfüllenden Prophezeiung geworden ist“, so Fritsch.

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