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Fund Forum Hybrid

Wie die Zinswende die Anlagestrategien verändert

TiAM Fund Forum Hybrid 2022: „Wir hatten uns lange Zeit daran gewöhnt, dass die Notenbanken die Wirtschaft und den Kapitalmarkt immer wieder gerettet haben. Das ist nun vorbei“, sagt Andreas Fitzner von der Vermögensverwaltung Eyb & Wallwitz.

14.07.2022 | 12:15 Uhr von «Matthias von Arnim»

Andreas Fitzner von der Vermögensverwaltung Eyb & Wallwitz beschreibt den geldpolitischen Kurs der Fed und dessen Implikation für die Börse so: „Wir hatten uns lange Zeit daran gewöhnt, dass die Notenbanken die Wirtschaft und den Kapitalmarkt gerettet haben. Das ist nun vorbei. Die Fed will die Inflation bekämpfen und wird den Finanzmärkten deshalb nicht mehr auf die Beine helfen - zum ersten Mal in diesem Jahrhundert“, so Fitzner. Die Zeit des billigen Geldes sei vorbei. „Der Zinsanstieg in diesem Jahr ist der größte Zinsanstieg seit 1985. Wir haben also eine Situation, die wir in dieser Form seit 40 Jahren nicht mehr hatten“, so Fitzner. Es sei eine Zeitenwende. Die Erfolgsrezepte der vergangenen 40 Jahre funktionierten unter den neuen, veränderten Bedingungen nicht mehr. Man müsse die Situation neu bewerten und als Investor entsprechend handeln. Die Fed sieht Fitzner in der Zwickmühle. Die US-Notenbank müsse sich auf ihr Hauptziel konzentrieren, nämlich die Preisdynamik aus dem Markt zu nehmen. Das Problem der Lieferengpässe zu lösen oder den Krieg in der Ukraine zu beenden, liege schließlich nicht in der Macht einer Notenbank. Fitzner geht davon aus, dass die Kapitalmärkte längerfristig mit dieser Situation zu tun haben werden.

Die Kapitalmärkte hätten in einem ersten Schritt eindeutig darauf reagiert. Eine Bewertungsanpassung habe bereits auf breiter Basis stattgefunden. Im nächsten Schritt werde vermutlich auch noch eine konjunkturelle Anpassung folgen. Dies werde eine weitere dämpfende Wirkung auf die Börsen haben, ist Fitzner überzeugt. Die Marktteilnehmer würden die Ertragsaussichten der Unternehmen noch einmal nach unten korrigieren und die Börsenbewertungen entsprechend neu einordnen. Die Aktienkurse würden voraussichtlich weiter sinken.

Vorsichtiges Herantasten an die neue Realität

Unter der Prämisse, dass die nächste Hausse wohl noch etwas auf sich warten lassen könnte, wurden die Portfolios der Phaidros Fonds von Eyb & Wallwitz, die es in drei verschiedenen Risikoklassen gibt, entsprechend neu ausgerichtet. Defensive Investments, insbesondere die Fokussierung auf Qualitätsaktien sowie die Aufstockung der Cash-Reserven und des Goldanteils seien derzeit Teil der Anlagestrategie. Man müsse Portfolios jetzt breiter aufstellen. So werde zum Beispiel in Szenarien wie jetzt, in denen die Inflation noch stärker steige als zunächst erwartet, mehr Kapital in Gold fließen. Das sei jedenfalls in der Vergangenheit so gewesen. Deshalb habe man bei den Phaidros Fonds den Goldanteil in den Portfolios erhöht. „Auf der Anleiheseite sind wir allerdings optimistisch, dass wir die Duration vorsichtig verlängern können. Denn die ganz große Korrekturphase scheint aus unserer Sicht zunächst abgeschlossen zu sein. Deshalb sollte man sich vorausschauend gut positionieren und langfristig ein Szenario vor Augen haben, in dem die Zinsen wieder stabil bleiben oder sogar wieder sinken könnten“, sagt Andreas Fitzner.

Bei Aktien Qualität als oberste Priorität

Um die Aktienstrategie innerhalb der Fonds passend zur Konjunkturerwartung ausrichten zu können, nutzt das Fondsmanagement bei Eyb & Wallwitz eine Art Konjunkturphasen-Uhr. Es gibt darauf vier Phasen, von deflationärem über inflationäres Wachstum, hin zur Stagflation und zum Crash. „Die Nachfrage nach Unternehmen, die von sich aus wachsen, war lange Zeit hoch. Zuletzt sahen wir mehr Wachstum und Inflation. Diese Phase haben wir durch den Krieg in der Ukraine und seine Folgen aber leider sehr schnell verlassen. Jetzt steuern wir auf eine Stagflations-Phase zu. Das ist für Kapitalmärkte eine unangenehme Situation“, erklärt Andreas Fitzner.

Die Frage, wie man als Investor am besten darauf reagiere, beantwortet Fitzner mit einem Wort: Qualitätsaktien. Und er erklärt, was er konkret damit meint. „In zyklischen Unternehmen sind wir jetzt wenig investiert. Auch Wachstumswerte sind jetzt weniger gefragt. Jetzt geht es darum, verlässliche Unternehmen im Portfolio mit Preissetzungsmacht zu haben.“ Dazu zählten beispielsweise Konzerne wie Microsoft. Der Softwaregigant verfüge über eine hervorragende Wettbewerbsposition, eine Art Monopol, eine gute Unternehmenskultur sowie mit der Verlagerung seiner Entwicklungen auf die Cloud auch große neue Geschäftspotenziale. In allen Segmenten schneide dieses Unternehmen besser als andere. 

Auf die Frage, wie Microsoft in das Konzept des Artikel 8-Fonds passe, erklärt Fitzner die grundsätzliche Herangehensweise des Fondsmanagements an das Thema Nachhaltigkeit so: „Der MSCI Quality-Index korreliert erstaunlicherweise stark mit dem ESG-Index. Für uns ist es deshalb so, dass eine nachhaltige Auswahl als Kriterium dadurch bestätigt wird. Unsere Auswahl nach Qualität mündet also automatisch in einen guten ESG-Score – und nicht umgekehrt. Im Energie-Sektor sind wir gar nicht investiert. Das hilft zusätzlich.“ Der Phaidros Fund werde mit dieser Vorgehensweise immer im oberen Bereich der Peergroup bewertet.

Fazit: Fitzner geht davon aus, dass die Zeiten schwierig bleiben werden. Der Fonds sei entsprechend defensiv aufgestellt. Die Allokation würde auch im Falle einer Rezession nicht geändert werden. Wobei Fitzner nicht davon ausgeht, dass eine Rezession droht.

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