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Das Ringen um die Fondsgebühren

Die Fondsbranche unter Druck: Mit sinkenden Kursen schrumpfen die Gewinne.
Fondsbranche

Wenn die Aktienkurse weiter sinken, haben die Manager aktiver Fonds zwei Optionen: Mit Gebührensenkungen verkaufen sie mehr Fondsanteile. Mit Anhebungen sichern sie ihre Pfründen.

30.11.2018 | 10:30 Uhr von «Matthias von Arnim»

Die Fondsbranche blickt auf einen schwarzen Oktober zurück (siehe„Black October für Investmentfonds“): Laut Reuters-Statistik zogen Investoren den sechsten Monat in Folge netto Kapital aus Investmentfonds ab. In Summe verzeichnete die Branche im Oktober Mittelabflüsse von 92,8 Milliarden Euro. Das schmerzt natürlich die Fondsvertriebe, die in den vergangenen Monaten arge Umsatzeinbußen und damit Ertragsrückgänge hinnehmen mussten.

Für die Manager und Vertriebe aktiver Fonds fühlen sich die dürren Monate nun doppelt schlimm an. Denn das expansive Wachstum passiver Fonds nagt schon seit Jahren empfindlich an den Umsätzen der Aktiven. So stieg das Nettovermögen der in Deutschland gehandelten aktiven Fonds laut Statistik des BVI von September 2015 bis September 2018 um 23,6 Prozent. Das klingt zwar nicht schlecht. Angesichts einer Steigerung des in ETF angelegten Fondsvermögens um sagenhafte 39,4 Prozent wird aber deutlich, dass in den vergangenen Jahren eine eindeutige Trendverschiebung hin zu passiven Instrumenten stattgefunden hat. Die zehnjährige Hausse an den Börsen wirkte da zwar wie ein lindernder Balsam auf die Bilanzen. In einem schrumpfenden Markt wie zuletzt ist die Aktiv-Passiv-Verschiebung jedoch eine zusätzliche bittere Pille.

Negative Mittelzufluss-Statistiken kann die Branche deshalb nicht gebrauchen. Doch gegen das Hauptverkaufsargument für Indexfonds kommen die aktiven Fonds nicht an: die deutlich geringeren Gebühren der Passiven.

Wie sehr der Preiskampf über den Vertriebserfolg entscheidet, ließ sich zuletzt gut beobachten: So hat die Fondsgesellschaft Fidelity im August dieses Jahres mit dem Fidelity Zero Total Market Index Fund und dem Fidelity Zero International Index Fund zwei Indexfonds für Privatkunden lanciert, die keine Gebühren erheben und kein Mindestinvestment vorsehen. Darüber hinaus senkte Fidelity auch bei anderen Indexfonds die Gebühren drastisch und entfernte alle Mindestinvestment-Anforderungen. Der Erfolg: Ausgerechnet im „schwarzen“ Oktober schossen die Verkaufszahlen der gebührenfreien und -reduzierten Fonds steil nach oben. Der Zero Total Market und der Zero International gehörten mit einem Zufluss von 1,8 Milliarden US-Dollar zu den Top-Sellern.

Mehr verkaufen oder Pfründe sichern

Angesichts der starken Konkurrenz aus dem Passiv-Lager müssten die Manager aktiver Fonds nun eigentlich über Gebührensenkungen nachdenken. Doch es geht nicht nur ums Verkaufen. Es geht auch ums Geld verdienen mit dem, was schon im Bestand ist – und damit um richtig viel Geld. Laut Morningstar-Statistik gingen aufgrund der Kombination von Abflüssen und sinkenden Asset-Preisen in Europa die in langfristigen Fonds investierten Mittel von 8,64 Billionen Euro im September auf 8,35 Billionen Euro zum 31. Oktober zurück.

Am schwersten wogen die abschmelzenden Vermögenswerte in Aktienfonds, deren Wert sich infolge der Korrektur um mehr als 223 Milliarden Euro reduzierte. Die schlechte Performance von Wertpapieren an den Kapitalmärkten schlägt sich damit empfindlich in den Erträgen der Fondsanbieter nieder. Für Gesellschaften, die im Durchschnitt für ihre Fonds 1,5 Prozent des angelegten Vermögens als TER ausweisen, ist die Negativ-Entwicklung an den Börsen ein herber Schlag in die Bilanzen. Hinter vorgehaltener Hand wird in dem einen oder anderen Haus deshalb auch über Gebührenanhebungen nachgedacht.

Dabei könnten gerade Gebührenerhöhungen ein weiterer Stein am Fuß sein, der die Branche der aktiven Fonds vermutlich noch tiefer in einen Abwärtsstrudel reißen würde. Denn während aktiv verwaltete Fonds in Europa mit 36,4 Milliarden Euro starke Abflüsse erlitten, erzielten Indexfonds sogar weiterhin Nettozuflüsse. Sie sammelten zwar deutlich weniger ein als in den Vormonaten, unter dem Strich blieb aber immerhin ein Plus von netto einer Milliarde Euro. Die Anhebung von Fondsgebühren wäre angesichts dieser Zahl vermutlich das falsche Signal, um den Abwärtstrend bei aktiven Fonds zu stoppen.

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