Die besten Fonds für den indischen Subkontinent

Indien ist inzwischen nicht nur das bevölkerungsreichste Land der Erde, sondern auch der Aktienmarkt des Subkontinents ist der viertwertvollste. Nur die Märkte in den USA, China und in Japan sind noch wertvoller. Der indische Aktienmarkt ist nun sogar mehr Wert, als Frankreich und Großbritannien zusammen.

Auf dem Sprung zur drittgrößten Wirtschaft der Welt

Laut einer Studie von Morgan Stanley wird die indische Wirtschaft bis 2031 mit einer jährlichen Wirtschaftsleistung von 7,5 Billionen US-Dollar die drittgrößte der Welt werden. Seit Ende März ist der indische Leitindex Sensex 30 um rund 16 Prozent gestiegen. Der kometenhafte Anstieg der Börse in Mumbai kommt nicht von ungefähr, sondern ist dem starken Wachstum geschuldet. Der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartet, dass Indien in diesem Jahr alle großen Schwellen- und etablierten Volkswirtschaften deutlich übertreffen wird. Das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) wird mit 5,9 Prozent erwartet.

Wachsende Mittelschicht schiebt Konsum an

Das seit Jahren starke Wachstum hat dazu geführt, dass es insbesondere in den Städten eine stark wachsende Mittelschicht gibt, die über genügend frei verfügbares Einkommen für Luxusgüter, Urlaube und so weiter verfügt. Aber auch für die breite Masse ist es zunehmend möglich sich ein Motorrad oder gar ein Auto zu leisten. Die günstigsten Autos wie der Bajaj Qute startet bei rund 2700 Euro und ein Suzuki Maruti Alto, der auch hierzulande angeboten wird, kostet auf dem Subkontinent rund 3300 Euro. Wie rasant sich die Wirtschaft zwischen Kolkata und Delhi wandelt, zeigt auch die jüngste Bestellung der indischen Budget-Airline IndiGo bei Airbus. Die 2005 gegründete Airline bestellte 500 Flugzeuge aus der Modellfamilie A320neo bei Airbus. Das ist der größte Auftrag den Airbus in seiner Geschichte erhalten hat. IndiGo Chef Peter Elbers will so von den steigenden verfügbaren Einkommen in Indien profitieren, die Millionen von Erstfliegern auf einem boomenden Flugmarkt kreieren. Air India bestellte kurz zuvor bereits 470 Flugzeuge bei Boeing und Airbus. 

Der erste Apple-Store wurde eröffnet

Selbst Apple sieht nun Chancen auf dem Subkontinent. Im April eröffneten sie den ersten Apple-Store in Mumbai. Er ist einer der energieeffizientesten Apple Stores der Welt. Mit einer eigenen Solaranlage, die den Betrieb des Stores ganz ohne fossile Brennstoffe ermöglicht. Der Store arbeitet klimaneutral und wird zu 100 Prozent mit erneuerbarer Energie betrieben.

Investoren fliegen auf Indien

Laut Daten von Dealogic fliegen Investoren auf Indien. So konnten im letzten Jahr indische Unternehmen, die an der Börse gelistet sind, über IPOs und andere Eigenkapitalmaßnahmen 18,7 Milliarden US-Dollar einsammeln. Das war mehr als ihre Pendants in Großbritannien, Japan, Deutschland oder Frankreich erzielten.

Direktinvestitionen steigen

Auch laut Avinash Vazirani, Manager des Jupiter India Fund, gibt es bereits Anzeichen für wachsende Investitionen in Indien. „Die jährlichen ausländischen Direktinvestitionen sind von 3,6 Milliarden US-Dollar vor einem Jahrzehnt auf 46 Milliarden US-Dollar gestiegen. Foxconn, der weltweit größte Auftragsfertiger und ein wichtiger Zulieferer für Apple, plant, rund 1,5 Milliarden US-Dollar in Indien zu investieren. Pegatron, ein weiterer taiwanesischer Zulieferer von Apple, hat bereits 150 Millionen US-Dollar in die Fertigung in Indien investiert und befindet sich in Gesprächen über die Eröffnung eines weiteren Werks. 

Elon Musk will schnellstmöglich in Indien investieren

Nach einem Treffen mit Premierminister Narendra Modi während seines Staatsbesuchs in den USA sagte Tesla-CEO Elon Musk, der Elektroautohersteller werde "so schnell wie menschenmöglich" in Indien sein“, sagt Vazirani. Weitere Chancen sieht der Jupiter Manager in der digitalen Revolution. „Laut Morgan Stanley wickelt Indien heute mehr Echtzeitzahlungen zwischen Unternehmen ab als jedes andere Land, das sind über 40 Prozent dieser Zahlungen weltweit. Die Zahl der Transaktionen erreichte im Mai 2023 9,4 Milliarden und damit fast das Vierfache des Volumens von vor zwei Jahren. Die Boston Consulting Group prognostizierte in einem Bericht, dass sich der indische Markt für digitale Zahlungen bis 2027 auf zehn Billionen US-Dollar mehr als verdreifachen wird.“ 

Eine der drei stärksten Volkswirtschaften der Welt

Aufgrund dieser vielen positiven Entwicklungen glaubt Vazirani, dass die Aussichten für Indien viel besser sind als je zuvor. „Laut Morgan Stanley ist Indien eine von nur drei Volkswirtschaften der Welt, die ab 2023 ein jährliches Wirtschaftswachstum von mehr als 400 Milliarden US-Dollar erzielen könne. Eine Kombination aus Investitionen der Regierung und des Privatsektors, einer günstigen demografischen Entwicklung, Initiativen zur Förderung der physischen und digitalen Infrastruktur, einer starken Verbrauchernachfrage und der Notwendigkeit, sich von China wegzudiversifizieren, bieten in den kommenden Jahren starken Rückenwind für die indische Wirtschaft. Wir sind sehr optimistisch, was die Aussichten für Indien angeht“, resümiert Vazirani.

14 Prozent pro Jahr waren möglich

Wie gut der indische Aktienmarkt performt, haben bereits die vergangenen Jahre gezeigt. Auf 10-Jahressicht konnten die besten Fonds pro Jahr um gut 14 Prozent zulegen. Selbst ETFs, die in solchen Schwellenländern meist nicht die beste Wahl sind, schafften noch gut neun Prozent pro Jahr. Am besten entwickelten sich Stewart IndianSubcontinent A, Robeco Indian Equities D € und der GS India Equity PFA. 

Stewart setzt auf ein konzentriertes Portfolio

Beim Stewart Fonds investieren Sashi Reddy und Stuart Gait investieren in ein konzentriertes Portfolio aus derzeit 36 Qualitätsunternehmen, von denen sie glauben, dass sie langfristig ein nachhaltiges und vorhersehbares Wachstum erzielen können. Sie mögen Cash-generierende Unternehmen, die sich in guter finanzieller Verfassung befinden und Zeiten wirtschaftlicher Volatilität überstehen könnten. Die Manager legen auch Wert auf die Mitarbeiter und die Kultur der Unternehmen und investieren nur in Unternehmen, von denen sie glauben, dass sie von integren Managementteams geführt werden. Sie investieren auch in einige kleinere Unternehmen, die ein höheres Risiko darstellen als Blue Chips. Derzeit ist der größte Teil des Fonds in Indien investiert. Der Rest kann in Bangladesch (1,1 %) und Sri Lanka (0 %) investiert werden. Die Manager konzentrieren sich auf Sektoren, die in der Regel defensiver sind, was bedeutet, dass sich der Fonds bei schwächeren Märkten etwas besser halten dürften. Dazu gehören Industriewerte, Basiskonsumgüter und der Gesundheitsbereich. Den IT-Sektor haben sie hingegen untergewichtet.

IT-Werte untergewichtet

Der Robeco Indian Equities konzentriert sich auf Aktien von Large-Cap-Unternehmen, die von ausgewählten High-Conviction-Aktien von MidCap-Unternehmen ergänzt werden. Der Fonds wird vom Asia-Pacific-Team in Hongkong verwaltet und greift dabei auf das Know-how des lokalen indischen Anlageberaters Canara Robeco in Mumbai zurück. Finanz-, Konsum- und Gesundheitswerte hat das Management-Team übergewichtet. IT-, Energie- und Industrietitel sind hingegen am stärksten untergewichtet. Das Fondsportfolio ist mit rund 70 Einzelaktien über verschiedene Branchen breit gestreut. Zu den größten Positionen zählen Reliance Industries, Infosys, ICICI Bank, Housing Development Finance, Bharti Airtel, Kotak Mahindra Bank, UltraTech Cement, Axis Bank, Hindustan Unilever sowie Avenue Supermarts.

Viele Small Caps im Portfolio

Der Goldman Sachs India Equity ist in 105 Titel investiert. Die Top Ten sind mit 36 Prozent gewichtet. Manager Hiren Dasani investiert breit in alle Marktkapitalisierungen. Large-Cap hat er mit 52,7 Prozent gewichtet, Mid-Caps mit 14,8 und Small-Caps mit 30,7 Prozent. Den Finanzsektor hat Dasani am höchsten gewichtet (28,1 %), gefolgt von langlebigen Gebrauchsgütern (13,3 %) und Informationstechnologie (13,0 %). Auch er hat Blue Chips wie ICICI Bank, Infosys, HDFC Bank und Reliance Industries am höchsten gewichtet.

Übersicht über die besten Indien Fonds

Quelle: FVBS professional