Deutsche Fondsklassiker im Test: Kapital Plus

Fondsmanager

Marcus Stahlhacke ist Leiter des Active Allocation Retail Bereichs bei Allianz Global Investors Multi Asset Europe. Er ist seit über25 Jahren bei Allianz Global Investors und bringt eine Berufserfahrung in der Finanzindustrie von über 26 Jahren mit. Insgesamt managt er mit seinem Team ein Fondsvermögen von rund 30 Mrd. Euro. Seit 2020 ist er auch für den Kapital Plus verantwortlich.

Anlagestrategie

Wer Beständigkeit mag, ist mit dem Kapital Plus gut bedient. Jederzeit hält Stahlhacke darin 30 Prozent europäische Aktien und 70 Prozent Anleihen aus dem Euroraum. „Neben der ausgewogenen Mischung ist das aktive Management bei den Anleihen und Aktien das Erfolgsrezept. Und das schon seit 1994“, sagt Stahlhacke. Die Auswahl der Aktien überlässt Stahlhacke seinem Kollegen Christian Schneider. Er hat jüngst die Verantwortung für das Growth Team bei Allianz Global Investors übernommen, nachdem sich Thorsten Winkelmann neuen Aufgaben zuwendet. Schneider war bislang der Stellvertreter von Winkelmann und ist bereits seit 24 Jahren bei Allianz Global Investors. Daher ändert sich auch nichts im Anlageprozess. Weiterhin konzentriert sich Schneiders Team auf qualitativ hochwertige Unternehmen mit nachhaltigen, langfristigen Wettbewerbsvorteilen, die vom allgemeinen Konjunkturzyklus kaum beeinflusst werden sollten. In einem Umfeld, das zunehmend disruptiven Umbrüchen und Innovationen geprägt sei, verfügten solche Unternehmen über die notwendigen Qualitäten, um ihre hohen Renditen im Zeitablauf noch steigern zu können.

Stahlhacke rebalanciert das Portfolio regelmäßig

Um die Auswahl der Anleihen kümmert sich Maxence-Louis Mormède und sein Team. Stahlhacke wiederum achtet darauf, dass Aktien und Anleihen insgesamt gut zusammenpassen und dass stets die 70/30 Mischung eingehalten wird. Monatlich stellt Stahlhacke die gewünschte Zielgewichtung wieder her. Je nach Marktsituation kann er AllianzGI-Manager die Zielgewichtung kurz- oder langfristiger vornehmen. „Der Anleiheanteil im Kapital Plus ist für die Stabilität im Fonds entscheidend. Den Anlageschwerpunkt des Fonds bilden klassische Euro-Anleihen hoher Qualität. Durch eine moderate Beimischung von Anleihen aus höher rentierlichen Segmenten – wie etwa. Unternehmensanleihen und Pfandbriefe – ergeben sich zusätzliche Ertragspotenziale“, erklärt Stahlhacke. Anleihen aus Schwellenländern und Anleihen, die nicht auf Euro lauten, sind auf jeweils zehn Prozent begrenzt. Maxence-Louis Mormède kann sich bei der Duration der Anleihen flexibel in einem Bereich zwischen null und neun Jahren bewegen und das Portfolio so gegen einen Zinsanstieg absichern. Dabei greift er auf das Fundamentale Multi Asset Entscheidungsgremium von Allianz Global Investors zurück.

Portfolio

Der Anleiheteil besteht aus rund 52 Prozent Staatsanleihen und 35 Prozent Unternehmensanleihen. Pfandbriefe machen gut neun Prozent aus. Bei den Aktien gehören Novo Nordisk, ASML Holding, DSV LVMH und Infineon zu den größten Beteiligungen.

Chance & Risiko

In den vergangenen fünf, zehn und 20 Jahren hat der Kapital Plus die Peergroup deutlich outperformt. Dabei sorgte die meist negative Korrelation zwischen Aktien und Anleihen für einen gleichmäßigen Kursverlauf. Allerdings war die Performance im vergangenen Jahr schlecht. In diesem Jahr läuft es hingegen wieder besser. Perspektivisch spricht auch einiges für das Anknüpfen an alte Erfolge.

Fazit

Das Konzept des Kapital Plus hat sich seit fast 30 Jahren bewährt. Die regelmäßige Rebalancierung hat seinen Anteil daran. Die Kursdelle vom vergangenen Jahr wird er noch etwas mit sich schleppen. Dennoch ist der Fonds für defensive Anleger eine gute Wahl. Zumal auch die Gebühren für einen aktiven Fonds im Rahmen liegen.

Fondsdaten