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Fonds

Der Preis ist heiß

Einige Fonds fallen mit ihren Anteilswerten aus dem üblichen Rahmen. Welche Gründe das hat und was Anleger und Berater beachten müssen.

20.09.2019 | 10:45 Uhr von «Christoph Platt»

Wer ein Restaurant besucht, hat bestimmte Erwartungen an die Preise der an­gebotenen Speisen. Zwar kosten einige Gerichte mehr, andere weniger, doch die Bandbreite lässt sich einigermaßen verlässlich vorhersagen.

Stellen Sie sich vor, die Hauptgerichte auf der Speisekarte liegen zwischen 15 und 30 Euro — ein üblicher Rahmen. Doch nun taucht inmitten der normalen Preise ein Gericht auf, das 700 Euro kostet. Die meisten Restaurantgäste würden wahrscheinlich irritiert die Stirn runzeln.

In den Kursteilen der Wirtschaftsmedien sind solche Skurrilitäten Realität: bei Investmentfonds. Die allermeisten notieren im zweistelligen oder niedrigen dreistelligen Eurobereich. Doch hier und da gibt es Ausreißer: Fonds, bei denen ein einziger Anteil 1000 Euro oder mehr kostet. Bei rund 200 der ungefähr 6000 hierzulande erhältlichen Fonds ist das der Fall.

Ein derart auffälliger Anteilswert kann mehrere Gründe haben. Einer ist ein hohes Alter. Fonds, die bereits seit Jahrzehnten existieren, können bei guter Wertentwicklung mittlerweile im vierstelligen Bereich sein. „Für in Deutschland aufgelegte Fonds war ein Erstausgabepreis von 100 DM früher eine gängige Größe“, sagt Denise Kißner, Investmentspezialistin der DWS. Nimmt man an, dass ein Aktienfonds seit 50 Jahren auf dem Markt ist und alle zehn Jahre seinen Wert verdoppelt hat, notiert er heute bei rund 1600 Euro.

Ein hoher Anteilspreis muss aber nicht „gewachsen“ sein. Möglich ist auch, dass bei der Auflage ein höherer Wert festgelegt wurde. „In der Regel liegen die Startwerte heutzutage bei 50 oder 100 Euro“, erklärt ein Sprecher von Universal Investment. „Vor allem bei der Auflage von Anteilsklassen für institutionelle Anleger wünschen sich manche Fondsinitiatoren aber einen höheren Anteilswert.“

Dementsprechend ist es nicht verwunderlich, dass von den 20 Fonds mit dem höchsten Anteilswert aus der Datenbank von €uro am Sonntag die meisten professionellen Anlegern vorbehalten sind. Produkte wie der BayernInvest Renten Europa oder der Deutsche Institutional Money plus kommen auf Beträge von rund 14 000 Euro — für einen einzigen Anteil. Jeglichen Maßstab sprengt die institutionelle Anteilsklasse des Oddo BHF Avenir Europe. Hier müssen Anleger gut 357 000 Euro hinlegen, um einen Anteil zu erwerben.

Ein hoher Anteilswert kann also ein Indiz dafür sein, dass sich der Fonds an Großinvestoren wendet. Ein Muss ist das jedoch nicht. Auch bei einer Reihe von Privatanlegerfonds kostet ein Anteil immerhin 3000 Euro oder mehr.

Ein hoher Anteilspreis mag wertig aussehen, doch er ist kein Hinweis darauf, wie erfolgreich ein Fonds in den vergangenen Jahren war. Unter den Produkten mit den höchsten Anteilspreisen gibt es gute und schlechte — nicht anders als bei den normal bepreisten Portfolios. In der Investor-Info finden Anleger einige Fonds mit hohem Kurs, die eine ansprechende Leistung gezeigt haben.

Wer weniger Geld in einen Fonds investieren möchte, als ein Anteil wert ist, kann dies tun, muss aber eine kleine Einschränkung hinnehmen. Grundsätzlich ist es möglich, Bruchteile von Fonds zu kaufen. „Die meisten Vertriebspartner können Fondsbruchteile auf vier Nachkommastellen berechnen“, berichtet Kißner. Damit lässt sich quasi je der beliebige kleinere Betrag anlegen. Von einem Fonds, der beispielsweise 8000 Euro kostet, lassen sich 0,25 Anteile für 2000 Euro kaufen.

Das funktioniert jedoch nur beim Kauf über die Kapitalanlagegesellschaft. Wer dagegen Fondsanteile über die Börse erwerben will, kann dies nur in ganzen Anteilen tun. Bruchteilskäufe sind dort nicht möglich.

Gleiches gilt für den Verkauf: Wer sich von seinen Bruchteilen trennen will, kann nur den Weg über die Fondsgesellschaft wählen. Das kann ein paar Tage dauern, zudem lassen nicht alle Depotbanken eine Online-Order zu, sodass ein Anruf oder ein Brief nötig sein können, um Bruchteile zu veräußern.

Da der Kauf und Verkauf von Bruchteilen den Anlegern weniger Flexibilität lässt und Umstände verursachen kann, sollten sie davon absehen und nur ganze Anteile erwerben. Passt der Betrag, der dafür nötig wäre, aktuell nicht zu den persönlichen Bedürfnissen und Anlageplänen, sollten sie sich besser nach einer Alternative zu dem hochpreisigen Fonds umsehen.

Investor-Info

Empfehlenswerte Fonds

Quelle: €uro am Sonntag

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