Die FondsNote im Oktober

Auch im Oktober verbesserten oder verschlechterten sich wieder viele Fonds bei der monatlichen Berechnung der FondsNote. 419 Veränderungen gab es zu verzeichnen. Dabei hielten sich die Aufstufungen von 200 Fonds und die Abstufungen von 219 Fonds fast die Waage. Zu den Spitzenfonds, die sich mit Note 1 schmücken dürfen, zählt nun auch der M&G Asian Fund. Der Fonds wird seit 2019 von David Perret verwaltet. Asien ist für ihn eine sehr interessante Region, um dort zu investieren. Das Wachstum der südkoreanischen Hersteller von Elektrofahrzeugbatterien und der chinesischen Solarenergieunternehmen hat sich laut Perret in den letzten Jahren stark beschleunigt. 

China ist führend bei erneuerbaren Energien

So sei China heute weltweit führend in der Produktion sauberer Energie und produziere mehr als 70 Prozent aller Photovoltaikmodule, die Hälfte der weltweit führenden Elektrofahrzeuge und ein Drittel der Windkraftanlagen. Insgesamt hält Perret die langfristigen Aussichten für das Konsumwachstum in Asien nach wie vor gut, insbesondere im Hinblick auf den Trend zur Premiumisierung. Auch die Konsumenten in den Schwellenländern wollten mit steigendem Wohlstand die Qualität der von ihnen konsumierten Waren und Dienstleistungen verbessern. Zu den Top 10 gehören etwa Titel wie Taiwan Semiconductor, Samsung Electronics, Tencent Holdings, DBS, HDFC Bank, BHP Group oder auch die Alibaba Group Holding.

Value behauptet sich

In einem Umfeld, in dem Techtitel weiterhin laufen, haben es Value-Fonds bekanntlich schwer. Umso erstaunlicher ist es, dass der seit 2005 von Duilio R. Ramallo gemanagte Robeco BP US Premium Equities auf FondsNote 1 hochgestuft wurde. Ramallo setzt bei der Vorauswal der 75 bis 135 Fondstitel auf ein quantitatives Screening. Dabei werden die Aktien des Russell 3000 Value Index hinsichtlich ihrer Bewertung, Fundamentaldaten und Momentum analysiert. So kann er auf effiziente Weise vielversprechende Kandidaten identifizieren, die dann einer Fundamentalanalyse unterzogen werden. Dabei achtet Ramallo in erster Linie darauf, dass die Titel unterbewertet sind (Value-Ansatz) und ein positives Geschäftsmomentum aufweisen. Angesichts der wohl länger hoch bleibenden Zinsen kann sich Ramallo eine Value-Renaissance gut vorstellen. Zumal er Value-Aktien auch für eine gute Absicherung gegen übermäßige Volatilität hält

Rentenfonds sind einen Blick wert

Seitdem der Zins wieder zurück ist, lohnt es sich auch wieder stärker auf die Aufsteiger die den Rentenfonds zu achten. Im Oktober hat es der DKO-Renten USD geschafft, den Platz an der FondsNoten-Sonne zu ergattern. Manager Michael Kohlhase investiert beim Note 1 Fonds schwerpunktmäßig in Staatsanleihen, Anleihen staatsnaher Emittenten und Unternehmensanleihen guter Bonität. Des Weiteren können Unternehmens- und Staatsanleihen schwächerer Bonität beigemischt werden. Kohlhase investiert ausschließlich in auf US-Dollar lautende Anleihen. Die Duration des Fonds liegt im kurzen bis mittleren Laufzeitensegment. Schlüssel zum Erfolg Kohlhases ist ein klassischer Top-Down Ansatz. Dabei bewertet er das aktuelle Kapitalmarktumfeld und führt zudem Relative-Value Analysen zur Identifikation der attraktivsten Chancen innerhalb des Anlagesegments.

Nebenwertelastige Fonds leiden

Unter den Absteigern auf FondsNote 2 befinden sich gleich zwei bekannte Deutschlandfonds. Es sind der FPM Fonds Stockpicker Germany All Cap C und der DWS Concept Platow LC. Der FPM Fonds wird von Martin Wirth gemanagt. Er gehört zu den intimsten Kennern deutscher Aktien. Wirth hat auch bei seinem All Cap Fonds eine gehörige Portion Nebenwerte mit im Portfolio. Rund 50 Prozent seiner Titel sind Small- und Mid Caps wie Sixt, Haemato oder Brain Biotech. Mit Nebenwerten ist seit einiger zeit in Deutschland kaum etwas zu holen. 2023 laufen Indizes wie der MDAX, SDAX und auch der TecDAX mehr schlecht als recht. Trotz der Abstufung bleibt der FPM-Fonds nach wie vor empfehlenswert. Denn Martin Wirth gehört nach wie vor zu den besten Managern deutscher Aktien.

DWS Concept Platow ist langfristig weiter top

Das kann man auch Roger Peeters und Christoph Frank für den Nebenwertebereich behaupten. Das Duo berät den DWS Concept Platow LC seit 2006 (Peeters mit Unterbrechumgen). Ausgangspunkt des Anlageprozesses ist eine tiefgehende Analyse des gesamten deutschen Aktienmarktes. Wichtige Elemente hierbei sind ein von Christoph Frank über viele Jahre entwickeltes und erprobtes Aktienauswahlverfahren, sorgfältige Bilanzanalysen sowie hunderte Gespräche mit Vorständen und anderen Firmenkennern im Jahr. Ergebnis dieser umfassenden und aufwendigen Aktienauswahl ist ein Portfolio von rund 35 bis 60 Aktien. Makroökonomische Überlegungen oder die Zugehörigkeit zu Aktienindizes spielen allenfalls Nebenrollen. Deshalb weicht das Portfolio des DWS Concept Platow meist erheblich von der Zusammensetzung bekannter Aktienindizes ab. Obwohl das Duo sich vor allem Nebenwerten verschrieben hat, finden sich oftmals auch Dax-Titel im Fonds. Derzeit sind dies etwas Münchener Rück, Mercedes Benz oder auch BMW. Auch der DWS Concept Platow bleibt trotz Abstufung eine sichere Bank für deutsche Aktien. Langfristig ist er nach wie vor einer der performancestärksten. Allerdings ist er aufgrund der viele Nebenwerte oftmals volatiler als andere Fonds.

Finnen auf dem Vormarsch

Unter den 105 erstmals bewerteten Fonds befindet sich auch eine Handvoll Fonds des Anbieters Evli. Gleich vier Fonds Evli Nordic Corporate Bond F.B EUR, Evli Target Maturity No.Bd.2023, Evli GEM B EUR, Evli Corporate Bond F.B EUR) wurden mit Note 1 oder 2 bewertet. Vielen dürften die vier Buchstaben kaum etwas sagen. Hinter Evli verbirgt sich der größte unabhängige finnische Fondsanbieter. Er wurde im Jahr 1989 gegründet und hat einen starken Fokus auf Nachhaltigkeit. Auch Derivate Fuchs Kay-Peter Tönnes hat es mit dem Antecedo Defensive Growth I auf Anhieb geschafft FondsNote 1 zu erhalten. Beim 760 Millionen Euro schwere Fonds investiert Tönnes in US-Techaktien, die gleichzeitig mit einer Wertuntergrenze ausgestattet sind. Der Optionsexperte investiert bei dem Fonds währungsgesichert in den Nasdaq 100. Um die Angst zu mindern, sichert er zum Jahresbeginn den Fonds gegen Kursverluste oberhalb von zehn Prozent ab. „Im Jahresverlauf ziehen wir die Wertuntergrenze nach, aber nur um so viel, wie die echte Aktienmarktentwicklung die Kurse getrieben hat“, sagt Tönnes. 

Antecedo überzeugt mit Optionsfonds

Zudem soll der Fonds eine Aufwärts-Partizipation von rund 70 Prozent ermöglichen. „Hierzu kaufen wir eine Put-Option auf den Nasdaq 100, der das entsprechende Aktienportfolio auf der definierten Wertuntergrenze verlässlich absichert. Dieser reine Kauf einer Absicherungsposition wäre auf Dauer aber viel zu teuer, als dass dies allein eine ertragreiche Strategie wäre. Deshalb finanzieren wir die Kosten dieser Absicherung, indem wir Kurschancen auf die Aktien durch den Verkauf von Call-Optionen mindern“, erklärt Tönnes. Hierbei verkauft er aber nicht Index-Optionen, sondern Call-Optionen auf jede einzelne Aktie im Aktienportfolio. „Durch die fehlende Diversifikation bei den einzelnen Aktien ist die Volatilität und damit die Optionsprämie deutlich höher als auf der Indexseite“, so Tönnes. (jk)

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