Die Auf- und Absteiger FondsNote Oktober: TBF Special Income rauf, Fondak runter

Obwohl der TBF Special Income knapp 450 Millionen Euro schwer ist, dürfte der Multi Asset Fonds nicht jedem Anleger geläufig sein. Gemanagt wird der Fonds von einem Quartett bestehend aus Michael Zanker, Daniel Dreher, Peter Dreide, und Patrick Vogel. Der nun auf Note 1 hochgestufte TBF SPECIAL INCOME ist ein globaler Multi-Asset-Fonds, der mittels einer flexiblen Portfoliokonstruktion ein asymmetrisches Rendite-Risikoprofil anstrebt. Das hat er in den letzten Jahren mustergültig unter Beweis gestellt. Über 3 Jahre und auch über 4 Jahre, der maßgebliche Zeitraum bei der Berechnung der FondsNote, hat der TBF- Fonds die maßgebliche Konkurrenz deutlich hinter sich gelassen. Der Fonds bündelt das gesamte Know-How von TBF: Aktien, Spezialsituationen, technische Strategien, Unternehmens- und Staatsanleihen. Chancen nutzt das Quartett durch die Aktienauswahl der „TBF Best Ideas“, aber auch die soliden Dividendentitel wahrnehmen. Das Risiko kann aktiv durch den Q-Faktor (eine technische Strategie) sowie durch den Baustein Spezialsituationen gesteuert werden. Bereichert wird das Portfolio durch ein flexibles Anleihe-Management. Vor diesem Hintergrund wurden im Fonds die Positionen in Brasilien über IBRD-Anleihen weiter aufgestockt sowie eine neue Position in der Türkei über die European Bank for Reconstruction and Development eröffnet. 

Profiteur von Zinssenkungen

Die Schwellenländer profitieren kaut Vogel zusätzlich von US-Zinssenkungen, was sich bereits positive Renditebeiträge der mexikanischen Staatsanleihen zeigt und auch Südafrikanische Staatsanleihen konnten zuletzt überzeugen. Auf der Aktienseite wurde Vestas dem Portfolio hinzugefügt. Laut en TBS-Managern steigen die US-Aufträge dank des „Big Beautiful Bill“ und unterstützender IRS-Richtlinien, was die Planungssicherheit der nächsten Jahre deutlich erhöht. Außerdem konnte der dänische Windturbinen Hersteller im August bereits punkten, denn es konnte ein Auftrag von 950 MW in den USA an Land gezogen werden. 

Aufsteiger: EM Digital Leaders setzt auf Zukunftstrends 

Ebenfalls mit der Bestnote 1 wird nun der auch der EM Digital Leaders Fonds bewertet. Den EM Digital Leaders Fonds berät Baki Irmak, der ebenfalls den The Digital Leaders Fund berät. Irmak investiert bei dem Fonds in die Gewinner der Digitalisierung aus Schwellenländern. Sein Investmentansatz erweitert die „klassische“ Aktienanalyse um die Beurteilung der digitalen Reife eines Unternehmens. Das Anlageuniversum besteht aus drei Gruppen Unternehmen: Digital Transformation Leaders: Substanzstarke, etablierte Unternehmen mit einem hohen digitalen Reifegrad. Digital Business Leaders: Plattformunternehmen, die einen Großteil der Umsätze über digitale Kanäle erwirtschaften. Digital Enablers: Hochspezialisierte Domainleader, die die Digitalisierung der Welt ermöglichen. 

Deutlich anderes Portfolio

Im Portfolio befinden sich Titel wie Nu Holdings, Sea Ltd., Nebius Group, Pony AI, Kuaishou Technology, Waterdrop, TSMC, Alibaba Group, Contemporary Amperex Technology oder auch Mercadolibre. An den Namen sieht man schon, dass sich das Portfolio deutlich von den üblichen Schwellenländerfonds abhebt. Irmak hält die strukturellen Trends für intakt, die den EM Digital Leaders langfristig tragen: eine junge, digitalaffine Bevölkerung, steigende Internetdurchdringung und wachsender technologischer Wettbewerb. Viele Unternehmen im Portfolio zeichnen sich laut dem Fondsberater durch hohe Margen, starke Bilanzen und bewährte Plattform-Geschäftsmodelle aus. Die zunehmende Verbreitung von KI-Technologien dürfte demnach ihre Effizienz und Skalierbarkeit weiter verbessern. Daher bleibt er bei seinem bewährten selektiven Investmentansatz fest und konzentrieren uns weiterhin auf digital führende Qualitätsunternehmen mit strukturellem Wachstumspotenzial, starker Bilanz und daraus resultierend gesunder Widerstandskraft gegenüber externen Schocks. 

Absteiger: Robeco QI Emerging Conservative Equity 

Zu den Absteigern auf Note 2 gehört etwa der von Pim van Vliet gemanagte Robeco QI Emerging Conservative Equity. Der Head of Conservative Equities und Chef-Quant-Stratege, investiert mit dem Fonds in Aktien aus den Schwellenländern, die vergleichsweise wenig schwanken. Zudem achtet der Niederländer darauf, dass die Titel günstig bewertet sind, eine attraktive Dividendenrendite aufweisen und ihr Kursverlauf zuletzt besser war als der Rest des Markts. Van Vliet setzt also auf eine Low-Volatility-Strategie und kombiniert diese mit den beiden Faktoren Value und Momentum. 

Rund 300 Titel im Portfolio

Der Fondsmanager sucht Aktien im Portfolio jedoch nicht selbst heraus, sondern überlässt dies quantitativen Modellen. Van Vliet hält im Portfolio rund 300 Einzelwerte, unter denen Tencent Holdings, Taiwan Semiconductor Manufacturing, Xiaomi, Bank of China, Agricultural Bank of China, Chunghwa Telecom, Malayan Banking, People's Insurance, Group of China Ltd, HCL Technologies oder auch die Bank of Communications derzeit am stärkten gewichtet sind. Die meisten Titel stammen aus China (26 %), Taiwan (20,6 %) und Indien (11,5 %), sektoral dominieren Finanz- (32,5 %), Kommunikationsservice-Werte (16,3%) und Verbrauchsgüter (8,3 %). IT-Werte (15,4%) hat van Vliet mit 9,2 Prozentpunkten am stärksten untergewichtet. 

Fondak: Traditionsfonds im Jubiläumsjahr unter Druck 

Die Vorzeichen zum 75-jährigen Bestehens des Fondak am 30. Oktober sind nicht ideal. Der deutsche Fondsklassiker wurde im Oktober auf Note 4 abgestuft und zählt auch im laufenden Jahr zu den schwächsten Fonds für deutsche Aktien. Bislang hat als das neue Management von Stefan Dudacy und Thomas Grillenberger, das seit Januar am Ruder ist, noch nicht Deutschlands ältesten Aktienfonds in die Erfolgsspur zurückgebracht. Langfristig gesehen war der Klassiker durchaus erfolgreich. Seit Auflage am 30. Oktober 1950 legte der Fonds um 9,75 Prozent pro Jahr zu. Kumuliert sind dies 105.782 Prozent. Der Slogan einer Fondak-Anzeige aus den fünfziger Jahren – „Wer weiter sieht, kauft Fondak“– traf also für sehr langfristige ins Schwarze. Wer in den letzten Jahren den Klassiker kaufte, wurde indes eher enttäuscht. Die größten Positionen von Dudacy und Grillenberger sind SAP, Allianz, Siemens, Münchener Rück, Infineon, Commerzbank, Hannover Rück, Airbus, Deutsche Börse und DHL. 

Neueinsteiger: Schroder GAIA Oaktree Credit mit Note 1 

Unter den erstmals bewerteten Fonds, die auf Anhieb Note 1 erhalten haben, gehört der Schroder GAIA Oaktree Credit-Fonds. Die in Los Angeles angesiedelte Oaktree Capital Management managt das globale Multistrategy-Credit-Portfolio und basiert auf der bewährten Global Credit Strategie von Oaktree, die seit 2017 existiert. Manager Bruce Karsh investiert wird dabei in High-Yield-Anleihen, Unternehmensanleihen und auch durch Immobiliendarlehen unterlegte strukturierte Anleihen aus den USA und Europa, Schwellenländer-Anleihen sowie globale Wandelanleihen. Derzeit hat Karsh Unternehmensanleihen mit 72,8 Prozent gewichtet, CLOs mit 8,5 Prozent, Convertible Bonds mit 8,2 Prozent, CMBS mit 5,1 Prozent, RMBS mit 3,3 Prozent sowie ABS mit 1,7 Prozent. Das Performanceziel von Karsh liegt zwischen drei und sechs Prozent. 

Neueinsteiger: Aramea Kaizen mit solider Note 2 

Erstmals mit Note 2 wird der Aramea Kaizen bewertet. Der Fonds dürfte den meisten noch unter dem alten Namen Aramea Rendite Global Nachhaltig bekannt sein. Im Mai 2025 wurde er umbenannt. Die Anlagestrategie des flexiblen Anleihefonds hat sich dabei nicht geändert. Die beiden Fondsmanager Felix Herrmann und Christian Bender investieren unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien weltweit in festverzinsliche Wertpapiere und verfolgt dabei einen aktiven Investmentansatz. Dabei steht ihnen das gesamte Anleihespektrum zur Verfügung – von Unternehmens-, Nachrang-, Wandel-, Staats- und Covered Bond- über inflationsindexierte bis hin zu Emerging-Markets-Anleihen. Das Management des Fonds agiert unabhängig von einer Benchmark. 

Zu „sperriger“ Name

„Der ursprüngliche Name schien uns nach einiger Zeit zu lang und sperrig. Deshalb haben wir uns auf die Suche nach einem frischen neuen Namen gemacht“, erläutert Herrmann. Die Wahl fiel schließlich auf Aramea Kaizen. Das Wort kommt aus dem japanischen und heißt frei übersetzt „Veränderung zum Besseren“. Die Kaizen-Methode ist eine Lebens- und Arbeitsphilosophie, die ihren Ursprung in der japanischen Fertigungstechnik hat. Herrmann erläutert: „Ziel von Kaizen ist es, mit vielen kleinen Schritten und Verbesserungen langfristig große unternehmerische Erfolge zu erzielen. Wir finden, diese Philosophie passt sehr gut zu unserem Investmentansatz in dem Fonds. Dieser kombiniert nicht nur das Beste von Arameas Rentenportfoliomanagement. Er ist deshalb so erfolgreich, weil es die vielen kleinen Dinge in jedem einzelnen Segment des Rentenmarktes sind, die wir im Auge haben. Diese machen die Performance aus.“ Auf Sicht von drei Jahren legte der Fonds um 20 Prozent zu.

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