Carmignac-Experte: Schwierige Phase für die Märkte

Didier Saint-Georges ist Mitglied des Carmignac-Investmentkomitees. Er äußert sich zu den derzeitigen makroökonomischen Entwicklungen sowie den aktuellen Anlagestrategien.

23.10.2014 | 11:03 Uhr

„Die Märkte treten in eine neue schwierige Phase ein: Das schwache Tempo des Wirtschaftswachstums, die hohe Staatsverschuldung und der globale Deflationsdruck verstärken die Anfälligkeit der westlichen Volkswirtschaften für externe (auch geopolitische) Schocks. Die Zentralbanken befürchten Risiken für die Stabilität des Finanzsystems in Verbindung mit ihrer extrem akkommodierenden Geldpolitik.“

Europa:
„Deutschland wird vom Rückgang des Euro dank seines starken Außenhandels profitieren. Andererseits wirkt sich dies wie eine Zusatzsteuer auf die Kaufkraft der italienischen und französischen Verbraucher aus.“

„Frankreich bereitet uns Sorgen. Seine Staatsverschuldung liegt schon beinahe bei 100% des Bruttoinlandsproduktes (BIP). Zudem leidet das Land unter einem strukturellen Haushaltsdefizit vor Schuldenbelastung. In Anbetracht der sehr niedrigen Inflation werden die notwendigen Anpassungen zur Kontrolle der französischen Staatsfinanzen weiterhin das Wachstum bremsen.“

„Das von der Europäischen Zentralbank (EZB) eingerichtete Sicherheitsnetz dürfte für ein weiterhin intaktes Vertrauen der ausländischen Anleger in die Stabilität des europäischen Finanzsystems sorgen.“

USA:
„Unsere Sorge gilt der Entscheidung, ob die Fed die Normalisierung ihrer Geldpolitik in die Wege leiten wird, um die Risiken einer allmählichen finanziellen Destabilisierung zu verringern. Oder behält sie eine äußerst akkommodierende Geldpolitik bei, um die immer noch labile Konjunkturerholung zu unterstützen? Es besteht das Risiko einer falschen geldpolitischen Entscheidung in diesem noch instabilen Stadium des Konjunkturzyklus.“

Schwellenländer:
„In den Schwellenländern ist die Lage von Land zu Land inzwischen höchst unterschiedlich. Die Konjunkturverlangsamung in China bereitet paradoxerweise der übrigen Welt mehr Schwierigkeiten als China selbst.“

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