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Griechenland ist jetzt ein Schwellenland

Index-Anbieter MSCI wirft das Krisenland aus der Riege der Industriestaaten raus. Marokko nur noch Frontier Market.

12.06.2013 | 15:51 Uhr von «Patrick Daum»

Der Index-Anbieter MSCI Inc. hat seinen Emerging Markets Index neu strukturiert. Teil davon ist nun auch Griechenland. Die Hellenen sind damit der erste Industriestaat, den MSCI auf Schwellenland-Status zurückstutzt. Grund dafür war der Sturz des griechischen Leitindex ASE um 83 Prozent seit 2007. Im Zeitraum von Oktober 2007 bis heute sei er damit der weltweit zweitschlechteste Performer gewesen. Seit April 2010 ist das Land von den Anleihemärkten ausgeschlossen. Es akzeptierte zwei Rettungspakete der EU. Durch den Widerstand der Öffentlichkeit gegen Renten- und Lohnkürzungen habe sich das Tempo der versprochenen Wirtschaftsreformen aber verlangsamt. Im Jahr 2001 wurde Griechenland von MSCI zum Industriestaat heraufgestuft. Zuletzt machten griechische Unternehmen nur noch 0,01 Prozent des MSCI World Index aus. Im Mai 2010 waren es noch 0,16 Prozent.

Katar und VAE neu im Index. Marokko raus.

Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) wurden hingegen neu in den  MSCI Emerging Markets Index aufgenommen. Katar könnte durch die Heraufstufung Zuflüsse durch indexorientierte Investoren in Höhe von mehr als 430 Millionen US-Dollar an Land ziehen, die VAE Zuflüsse in Höhe 370 Millionen US-Dollar. „Die Heraufstufung wird vermehrt Investoren in die Aktienmärkte bringen“, sagt Montasser Khelif, Senior Manager für globale Märkte bei der Quantum Investment Bank gegenüber Bloomberg. „Es ist eine Anerkennung, dass die Geschäftsbedingungen und Rechtsvorschriften für Investoren geeignet und gut genug sind.“ Die Entscheidung Katar und die VAE heraufzustufen „spiegelt die zunehmende Erkenntnis wider, wie stark diese Volkswirtschaften und ihre Finanzmärkte in den letzten Jahren gewachsen sind“, wird Sam Vecht, Fondsmanager des BlackRock Frontier Investment Trust, von Bloomberg zitiert.

Den Status des Schwellenlandes verloren hat Marokko. Das nordafrikanische Land gilt ab sofort als „Frontier Market“. Der Begriff bezeichnet Staaten, die den Schritt zum Schwellenland noch nicht ganz geschafft haben, aber auf dem Weg dahin sind. Marokko habe die minimalen Liquiditäts-Anforderungen für Schwellenländer in den vergangenen Jahren mehrfach verfehlt. Zuletzt war das Land im MSCI Emerging Markets, in den es 2001 aufgenommen wurde, am geringsten gewichtet. Der marokkanische Leitindex MADEX fiel im laufenden Jahr bisher um sieben Prozent und hat einen neuen Tiefststand seit 2006 erreicht.

Taiwan und Korea bleiben im Index. Ägypten muss bangen.

Teil des MSCI Emerging Markets bleiben Südkorea und Taiwan. Die eingeschränkte Konvertierbarkeit des südkoreanischen Won sei ein Grund gewesen, dem Land den Status einer Industrienation nicht zu verleihen, begründet der Index-Anbieter. Es werde aber weiterhin für ein Upgrade überprüft werden. „Ich denke nicht, dass sich seit der letzten Überprüfung irgendetwas verbessert hat“, kommentiert Pearly Wong, Analyst der Bank Julius Baer & Co. Die Hoffnung der Investoren, dass Südkorea heraufgestuft werde, sei äußerst gering gewesen. „Andere Schwellenländer wie Malaysia, Indonesien und Thailand sind für Investoren attraktiver geworden, während Südkorea seit 2009 – als die Erwartungen an ein Upgrade am höchsten waren –gegenüber den Schwellenländern eine Underperformance aufweist“, so Heo Pil Seok, Chief Executive Officer bei Midas International Asset Management. Taiwan unterschreite die Bestimmungen für eine Industriestaaten-Klassifizierung in Bezug auf Marktzugang, einschließlich des Fehlens eines Offshore-Marktes für Währungen.

Damit umfasst der MSCI Emerging Markets Index jetzt 23 Staaten. Aus Amerika sind das Brasilien, Chile, Kolumbien, Mexiko und Peru. Aus Europa kommen Griechenland, Tschechien, Ungarn, Polen, Russland und die Türkei. Der Nahe Osten und Afrika sind mit Ägypten, Katar, Südafrika und den VAE vertreten. Ägypten könnte den Status des Schwellenlandes jedoch unter Umständen verlieren. Wie MSCI mitteilt, erfordere ein Mangel an Devisen in Ägypten eine Beratung mit Investoren darüber, ob das Land im Index bleiben kann. „Die Situation könnte eine Überprüfung des MSCI Ägypten Index über eine Neueinstufung in den Frontier Markets einleiten“, so MSCI. China, Indien, Indonesien, Malaysia, die Philippinen, Taiwan, Thailand und Südkorea sind schließlich die asiatischen Vertreter im Index.

(PD)

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