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Cybersecurity

Die unheimliche Gefahr aus dem Cyberspace

Hackerangriffe bedrohen immer mehr Unternehmen – und haben Milliardenschäden zur Folge. Doch auch die Abwehr wird immer besser. Zahlreiche Unternehmen verdienen mit Schutzsoftware und -systemen gutes Geld. Fünf Themen-ETFs investieren in diese Spezialisten.

01.09.2022 | 07:30 Uhr von «Alfons Niederländer»

Die Zahlen sind alarmierend. 2021 waren zwei von drei deutschen Mittelständlern Opfer von Hacker­angriffen – das berichtet das IT-Sicherheitsunternehmen Sophos. Die Daten können als verlässlich gelten. Die übliche Methode der Angreifer aus dem Cyberspace: Zunächst sperren sie Computer und IT-Systeme der Unternehmen oder verschlüsseln deren Daten – und fordern anschließend Lösegeld für die Freigabe. Andere fahren zweigleisig: Sie blockieren die Systeme, fertigen gleichzeitig Kopien der Daten an und drohen damit, diese im Internet zu veröffentlichen.

Es ist ein einträgliches „Geschäftsmodell“. Immerhin 42 Prozent der erpressten deutschen Unternehmen zahlten das Lösegeld, im Schnitt 255 000 Euro. Bei einigen waren es weniger als 10 000 Euro, bei anderen mehr als eine Million. Weltweit summieren sich die Kosten durch Ransomware, Phishing Mails, Viren, Würmer, Trojaner, DDoS-Attacken und andere Formen der Cyberkriminalität in den Jahren 2019 bis 2023 auf mehr als fünf Billionen Dollar, so schätzt die Unternehmensberatung Accenture.

Wachsende Gefährdung

Zusätzliche Brisanz erhält das Thema Cyberkriminalität durch den Krieg in der Ukraine, bei dem anscheinend Russland auch Hackerangriffe einsetzt. Mit Russland verbündete Hackergruppen seien für mehr als 200 Cyberangriffe verantwortlich, heißt es in einem Bericht von Microsoft. In den kommenden Jahren wird sich die für Cyberangriffe erforderliche Technologie weiterentwickeln und noch leichter zugänglich sein. Cyberkriminalität und politisch motivierte Cyberattacken werden künftig eine allgegenwärtige und bleibende Gefahr darstellen.

Die gute Nachricht: Mit der wachsenden Bedrohung nehmen die Gegenmaßnahmen zu. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass 2022 ein entscheidendes Jahr für die Cybersicherheitsbranche wird. Die aktuellen Ereignisse führen dazu, dass ihre Produkte und Dienstleistungen noch stärker nachgefragt werden. Cybersecurity steht ganz oben auf der To-do-Liste von Regierungen und Unternehmen, die stärker als bisher in die Sicherheit von IT-Systemen und -Infrastruktur und die Abwehr von Cyberangriffen investieren müssen.

Aussichtsreiche ETFs

Für Investoren eröffnet der Trend Chancen, die sie mit ETFs nutzen können. Denn der Markt für Cybersecurity ist dynamisch und es ist nicht leicht, Gewinner zu finden und Verlierer zu vermeiden. Zudem ist der Markt gekennzeichnet durch ein hohes Maß an Unternehmensaktivitäten wie Fusionen und Übernahmen, Börsengängen und Ausgliederungen.

Fünf ETFs fürs Thema Cybersecurity bieten sich an. Ein echtes Dickschiff unter diesen Themenfonds ist der L&G Cyber Security ETF. Bereits im September 2015 aufgelegt, ist der Fonds heute gut 2,8 Milliarden Euro schwer und hat seit Beginn insgesamt um mehr als 140 Prozent zugelegt. Damit ist er zugleich der Renditekönig unter den hier vorgestellten ETFs – mit einer Gesamtkostenquote (TER) von 0,69 Prozent aber auch der teuerste.

Benchmark des ETF ist der Nasdaq ISE Cyber Security Index Net Total Return, den der L&G Cyber Security in einem optimierten Sampling-Verfahren physisch repliziert. Er konzentriert sich zum einen auf die Anbieter jener Hard- und Software, die die Daten und Netzwerke schützen sollen, zum anderen auf Dienstleister, die Beratungen rund um das Thema Sicherheit im Internet anbieten.

Konzentriertes Portfolio

Mit aktuell 43 Aktienpositionen hat der L&G-ETF im Vergleich zum Wettbewerb ein relativ konzentriertes Portfolio. Darin sind die zehn größten Holdings mit einem Anteil von jeweils etwas über vier Prozent gleichmäßig gewichtet. Geografischer Schwerpunkt sind die USA, die gut drei Viertel des Portfolios ausmachen.

Wer sich bei ETFs gern auf den Branchenprimus verlässt, wird beim Digital Security ETF von iShares fündig, den es im Gegensatz zu allen anderen hier vorgestellten Fonds auch in einer thesaurierenden Variante gibt. Mit einem Volumen von aktuell gut 1,6 Milliarden Euro ist er kleiner als der L&G-ETF – aber auch deutlich billiger. Insgesamt fallen nur 0,4 Prozent pro Jahr an Kosten an. Aufgelegt Ende Oktober 2018, konnte die ausschüttende Variante um 15 Prozent pro Jahr zulegen.

Auffallend ist, dass das Portfolio des iShares Digital Security ETF mit aktuell 119 Aktienpositionen deutlich breiter diversifiziert ist als das Portfolio des L&G-ETF – und dass es trotzdem unter den zehn größten Holdings gerade einmal zwei Überschneidungen mit dem L&G-ETF gibt: Check Point Software aus Israel und CyberArk Software aus den USA. Ansonsten setzt der iShares-ETF bevorzugt auf Schwergewichte wie Palo Alto Networks, Fortinet und Datadog, die alle in den Vereinigten Staaten beheimatet sind.

Mit zwei Drittel des Portfolios ist der US-Anteil auch bei diesem ETF recht hoch. iShares nutzt den Stoxx Global Digital Security NR USD als Basisindex und bildet diesen in einem optimierten Verfahren physisch nach.

Innovative Unternehmen

Ein Kontrastprogramm bietet der Rize Cybersecurity and Data Privacy ETF. Er ist erst seit 2020 am Start und mit einem Volumen von etwas über 140 Millionen Euro deutlich kleiner. Er repliziert physisch und versteht sich als umfassender ETF für Cybersicherheit. Deshalb deckt er mit seinen aktuell 53 Positionen auch das Thema Datenschutz ab.

Rize, ein junger britischer ETF-Anbieter, schreibt dazu: „Da die Cybersicherheit durch den Datenschutz eine neue Dimension erhält, kommt den in diesem Sektor tätigen Unternehmen eine immer größere Rolle in einer Welt zu, in der die Sicherheit nur einen Teil der Herausforderung darstellt und die Regulierung den anderen.“

Interessant ist der Rize Cybersecurity and Data Privacy ETF für Investoren, die auf noch innovativere und wachstumsstärkere Unternehmen setzen wollen. Größte Position ist aktuell das Anti-Viren-Unternehmen Ahnlab aus Südkorea mit einer Gewichtung von 4,2 Prozent, gefolgt von dem mittlerweile zu Google gehörenden Anbieter Mandiant mit einem Anteil von 4,17 Prozent. Wie Mandiant stammen auch die übrigen acht der größten zehn Holdings aus den USA, die mit rund 75 Prozent auch bei diesem ETF den größten Anteil des Portfolios ausmachen.

Starker US-Fokus

Der Global X Cybersecurity ETF repliziert seine Benchmark, den Index Cybersecurity v2 USD, ebenfalls vollständig physisch. Aufgelegt Mitte November 2021, ist dieser ETF der jüngste der hier vorgestellten und deshalb mit einem Volumen von 12,5 Millionen Euro auch der kleinste. Er konzen­triert sich auf Unternehmen, die sich um die Entwicklung und Bereitstellung von Sicherheitssoftware für Systeme, Netzwerke, Computer und Mobilgeräte kümmern. Die meisten davon findet er in den USA, die 76 Prozent des Portfolios ausmachen.

Ebenfalls noch ohne allzu lange Erfolgsbilanz ist der WisdomTree Cybersecurity ETF, der im Januar 2021 auf den Markt kam. In einem optimierten Verfahren bildet dieser ETF den WisdomTree Team8 Cybersecurity USD Index physisch nach. Weil der Fonds auch einem nachhaltigen Investmentansatz folgt, müssen die Unternehmen international anerkannten Standards der Vereinten Nationen und der OECD genügen. Signifikante Geschäftsaktivitäten in den Bereichen Tabak, Waffen oder Kraftwerkskohle führen zum Ausschluss aus dem Index. Die Summe der Titel mit einer Einzelgewichtung von über fünf Prozent darf maximal 37,5 Prozent des Gesamtportfolios ausmachen.

Cyber-ETFs

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