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Commerzbank auf Schrumpfkurs

Commerzbank-Hochhaus – ab Sommer 2017 gehört es Samsung
Banken

Die Commerzbank verkauft ihren Firmensitz und will künftig auch keine Finanzprodukte mehr entwickeln. Das Geschäft mit Zertifikaten und ETFs steht zum Verkauf. Die einstmals stolze Nummer Zwei im deutschen Bankenmarkt schrumpft sich selbst in die Bedeutungslosigkeit.

07.10.2016 | 15:15 Uhr von «Matthias von Arnim»

Das höchste Bürogebäude Deutschlands steht am Frankfurter Kaiserplatz und misst 259 Meter in der Höhe. Darin residiert die Commerzbank. Noch. Die Bank hat das Hochhaus vor einer Woche an die Samsung SRA Asset Management, einer Tochter der Lebensversicherungsparte des Samsung-Konzerns, verkauft. Das Gebäude gehörte bislang zwei geschlossenen Fonds der Commerzbank-Tochter Commerz-Real. Die Commerzbank hat von ihrer Ankaufsoption nur Gebrauch gemacht, um das Gebäude an Samsung zu verkaufen.

Der neue Mietvertrag der Bank mit dem Vermieter Samsung läuft über 15 Jahre. Dann wird man weitersehen. Es ist erstaunlich, dass die Südkoreaner darauf eingegangen sind. Denn 15 Jahre sind eine lange Zeit. Wer weiß schon, wie es dann um die Commerzbank steht. Im Moment sieht es so aus, dass eine Verlängerung des Vertrags über die vereinbarte Laufzeit hinaus eher unwahrscheinlich ist. Entweder weil es die Commerzbank bis dahin gar nicht mehr oder nicht mehr unter eigenem Namen gibt. Oder weil sie für das höchste Bürogebäude Deutschlands einfach zu klein geworden ist.

Der Anzug wirkt jetzt schon zu groß

Die Bank hat Probleme und braucht dringend Geld. Wie groß die Not am Kaiserplatz sein muss, wird daran deutlich, dass die Commerzbank in dieser Woche beschlossen hat, sich von einem Geschäftszweig zu trennen, der in einem Wachstumsmarkt unterwegs ist: Die Commerzbank hat im Zuge ihrer neuen Strategie bekannt gegeben, dass sie das Geschäft mit Finanzprodukten wie Zertifikate oder ComStage ETFs in eine rechtlich eigenständige Tochtergesellschaft überführt. Ziel der Ausgliederung ist der Verkauf dieser neuen Tochtergesellschaft.

Dabei werden ETFs immer populärer. „Jeden Monat fließen etwa 30 Millionen Euro allein durch Sparpläne in ETFs“, erklärte David Wenicker, Leiter des deutschen Privatkundengeschäfts von iShares, in der FAZ. Allein die Zahl der Sparpläne habe sich seit Ende 2014 von 130.000 bis heute etwa verdoppelt. „Wir sehen einen Wendepunkt im ETF-Markt. Das Wachstum wird jetzt verstärkt von den Privatanlegern getrieben“, so Wenicker. Noch dominieren institutionelle Anleger rund 90 Prozent des auf etwa 476 Milliarden Euro gewachsenen europäischen ETF-Marktes. Doch wo die Reise hingeht, machen die USA vor:  Dort machen die Privatanleger mittlerweile 60 Prozent des Marktes aus.

Die Commerzbank verabschiedet sich jedoch von diesem Wachstumsmarkt und will sich eigenen Aussagen zufolge nun auf die Betreuung von Firmen- und Privatkunden konzentrieren. Die ehemalige Großbank wird in Zukunft also mit Sparkassen und Volksbanken um regionale Kreditgeschäfte, Baufinanzierungen und Girokonten konkurrieren. Das wird schwer genug. Das Filialnetz der Commerzbank ist seit 2012 von 1200 auf 1050 abgeschmolzen worden. Weitere Streichungen sind in Planung.

Dass es zur Verwaltung der Bank und seiner Filialen in 15 Jahren noch das höchste Bürogebäude Deutschlands braucht, ist eher unwahrscheinlich. Insofern war der Verkauf nur konsequent und richtig.

(MvA)

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