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„Digitalisierung gehört zu unserer Firmenphilosophie“

Fotos: Bert Bostelmann/Bildfolio
Asset Manager

Demir Bektić, Leiter des Portfoliomanagements beim Family Office Finvia (l.), diskutierte mit Eduardo Mollo Cunha, Geschäftsführer von BlackPoint Asset Management, über Investorenanforderungen an einen Asset-Manager – und warum Digitalisierung und Transparenz essenziell sind.

18.12.2023 | 08:30 Uhr von «Jörn Kränicke»

Demir Bektić: Es gibt schon viele Asset-Manager. Warum braucht es jetzt noch BlackPoint?

Eduardo Mollo Cunha: BlackPoint entstand aus der Zusammenarbeit von Investmentexperten, die ihre Unabhängigkeit schätzen, und dem Family Office von Kurt Schwarz, der zur Gründerfamilie der Schwarz Pharma AG gehört. Wir stehen daher für ein klares Geschäftsmodell, bei dem Interessengleichheit zwischen uns und unseren Anlegern sichergestellt ist. Eine solche Symbiose ist bislang selten.

Bektić: Wie stellen Sie die Interessengleichheit her?

Cunha: Dies funktioniert über unseren Publikumsfonds. Der BlackPoint Evolution Fund verfolgt einen vermögensverwaltenden Ansatz, inspiriert durch die Strategie für das Familienvermögen, die in diesem Fondskonstrukt verankert ist. Das bedeutet, die Anleger investieren nicht nur in dieselbe Strategie, sondern sogar in denselben Fonds, also unmittelbar zusammen anstatt nur neben den Familien.

Bektić: Soll es bei einem Publikumsfonds bleiben, oder wollen Sie Ihr Portfolio sukzessive erweitern?

Cunha: Nicht unbedingt. Wir verfolgen ein sehr fokussiertes Geschäftsmodell. Unser Vorbild ist Terry Smith (Fundsmith) aus Großbritannien, der als der britische Warren Buffett gilt. Auch wir wollen unsere Expertise bündeln, um aus dem BlackPoint Evolution Fund einen der besten Multi-Asset-Fonds der Welt zu machen.

Bektić: Bescheiden klingt das nicht …

Cunha: Nein, aber man muss Ziele haben. Durchschnitt ist nicht unser Anspruch. Daher sind wir auch von Tag eins des Unternehmens mit einer 100-prozentigen Ausstattung gestartet, mit den besten Datenbanken der Welt, für die Fundamental- als auch für die ESG-Analyse. Das ist eine Herausforderung – vor allem finanziell.

Bektić: Auch eine personelle?

Cunha: Natürlich, auch das. Aber mit Alexander Pirpamer, der das Unternehmen mitgegründet hat, war einer der besten Multi-Asset-Manager von Anfang an mit an Bord. Pirpamer blickt auf 25 Jahre Erfahrung zurück und war elf Jahre Geschäftsführer des Asset-Managements der Familie Reimann. Sie gehört zu den vermögendsten Familien Deutschlands. Sie bat Pirpamer, obwohl er bereits bei BlackPoint war, ihre Portfolios weiter zu managen, bis ein Nachfolger gefunden war.

Bektić: Er ist aber kein Einzelkämpfer?

Cunha: Nein, Pirpamer hat Lukas Bommler als Quantitative Analyst von Reimann Investors Asset Management mitgebracht. Zudem konnten wir zum Fondsstart auch Marcel Huber für uns gewinnen. Er war 15 Jahre bei der MEAG/ERGO im Asset Management und hat dort auch Multi-­Asset-Fonds gemanagt. Auch er verfügt über einen exzellenten Track Record.

Bektić: Es mangelt ja bislang nicht an Multi-Asset-Fonds. Was zeichnet Sie aus?

Cunha: Multi-Asset ist ein dehnbarer Begriff. Jeder hat einen anderen Ansatz. Aber wir zeichnen uns durch Beständigkeit aus. Wir setzen Multi-Asset mit einem ausgewogenen Rendite-Risiko-Profil um. Historisch und strategisch gesehen ist dies der Sweet Spot. Wir managen flexibel und nutzen taktische Anpassungen, aber immer mit der Maßgabe, dass ausgewogen auch ausgewogen bleibt. Wir werden niemals eine 100-prozentige Cash- oder Aktienquote haben. Zudem haben wir uns entschieden, unseren Fokus auf die Kernexpertise des Teams zu legen. Und das sind Aktien und Anleihen. Hinzu kommen situativ auch Beimischungen von weniger korrelierten Anlageideen.

Bektić: Wie hat sich Ihre Strategie im schwierigen Jahr 2022 geschlagen?

Cunha: 2022 war natürlich auch für uns ein schwieriges Jahr. Wir haben den Fonds im Oktober 2021 aufgelegt, was alles andere als ein guter Startzeitpunkt war. Anfang 2022 haben wir festgestellt, dass unsere Allokation nicht zum Umfeld steigender Zinsen und galoppierender Inflation passte. Die Duration wurde auf das neue Umfeld ausgerichtet. Bei Aktien haben wir defensive Faktoren wie Quality und Risk über-, Growth sowie Momentum untergewichtet. Ein wichtiger Punkt war auch, dass wir unkorrelierte Anlageklassen wie Cat Bonds, ESG-konforme Rohstoffe, Gold oder CO₂-Zertifikate beigemischt haben, in die wir normalerweise nicht investieren.

Bektić: Welche Auswirkungen hatten die Veränderungen im Portfolio?

Cunha: Positive Auswirkungen! Seit Mitte des vergangenen Jahres und auch in diesem Jahr haben wir stark performt. In diesem Jahr ist der Fonds per Ende Oktober sogar im ersten Dezil und über zwölf Monate im ersten Quintil seiner Morningstar-Peergroup, bestehend aus etwa 500 Mischfonds ausgewogen global. Aber auch eine deutliche Outperformance gegenüber Multi-­Asset-ETFs konnten wir erzielen.

Bektić: Sie sprachen von der Beständigkeit Ihrer Anlagephilosophie. Dennoch haben Sie 2022 schon nach wenigen Monaten umgeschichtet – ein Widerspruch?

Cunha: Ganz und gar nicht. Unsere oberste Maxime lautet, Fehler zu vermeiden. Es wäre im vergangenen Jahr ein Fehler gewesen, nicht auf das massiv veränderte Kapitalmarktumfeld zu reagieren. Um es noch einmal zu verdeutlichen: Das hatte nichts mit Market Timing zu tun, sondern wir haben nur auf das veränderte makroökonomische Umfeld reagiert. Und genau das erwarten die Anleger auch.

Bektić: Sie versuchen also nie, mit einem kurzfristigen Trade Gewinne zu machen?

Cunha: Nein, davon halten wir gar nichts. Unser Leitspruch lautet: Strategie schlägt Timing. Eine disziplinierte Vorgehensweise ist unserer Meinung nach viel effektiver als die ständige Suche nach dem perfekten Timing.

Bektić: Wie gehen Sie konkret bei der Aktienauswahl vor?

Cunha: Unser Investmentansatz ist global und indexunabhängig, flexibel, mit klarem Fokus und dem bewussten Blick auf eine ausgewogene Risikobalance. Im ersten Schritt führen wir eine makroökonomische Analyse durch, um festzustellen, wo wir uns im Zyklus befinden. Wir arbeiten dann mit den Faktoren, die in diesem Umfeld am besten funktionieren. Wir kombinieren also Top-down mit Bottom-up und investieren dabei sehr agnostisch – nicht dogmatisch.

Bektić: Wie sieht dann konkret das Portfolio des Evolution Fonds aus?

Cunha: Im Zentrum unserer Strategie steht das DARWIN Portfolio, eine Kombination aus bewährten und aufstrebenden Titeln. Die etablierten Unternehmen liefern verlässliche Cash-Erträge und erzielen hohe Kapitalrenditen. Dynamische Unternehmen hingegen, oft mit disruptiven Geschäftsmodellen, bieten das Potenzial für beschleunigtes Wachstum. Diese Kombination hat sich bewährt, um verschiedene Wirtschaftszyklen und Marktphasen erfolgreich zu bewältigen. Denn nicht die stärksten Unternehmen über­leben, sondern die anpassungsfähigsten.

Bektić: Anpassungsfähigkeit ist ein gutes Stichwort. Wie gehen Sie als noch junges Unternehmen mit den wachsenden Anforderungen der Regulierung, dem Reporting und dem Risikomanagement um?

Cunha: Der größte Vorzug unseres Geschäftsmodells besteht darin, dass wir uns auf jene Bereiche spezialisieren, bei denen unsere Expertise besonders hervorsticht: Portfoliomanagement und Kundenbetreuung. Wir verfügen über eine effiziente Struktur, bei der Aufgaben, die nicht zum Kerngeschäft gehören, ausgelagert, automatisiert oder in Zusammenarbeit mit spezialisierten Partnern bewältigt werden. Risikomanagement und Nachhaltigkeitsanforderungen sind gute Beispiele hierfür. Diese effiziente Arbeitsweise ermöglicht es uns, dort zu glänzen, wo es für den Anleger den größten Nutzen bringt – in Performance und Service.

Bektić: ESG spielt also eine große Rolle bei Ihnen?

Cunha: In der Tat tut es das. Der Fonds ist nach Artikel 8 klassifiziert. Im Bereich Nachhaltigkeit verlassen wir uns auf die Dienste von ISS ESG – Institutional Shareholder Services. Das ESG-Research ist finanziell für ein kleines Unternehmen zwar eine Herausforderung, aber ohne eine solche Nachhaltigkeitsexpertise und deren Integration in den Investmentprozess kommt man heutzutage nicht mehr aus.

Bektić: Beim Reporting werden die Kunden immer anspruchsvoller, digitale Lösungen sind gefragt. Wie sind Sie in dieser Hinsicht aufgestellt?

Cunha: Wir sind kein Family Office, das auch Privatkunden hat, sondern ein Asset-­Manager. Daher spielen individuelle Reportings für uns keine Rolle. Allerdings sind Reporting und Transparenz essenziell. Wir haben eine webbasierte digitale Plattform entwickelt, die in Deutschland einzigartig ist.

Bektić: Wie sieht ihre Plattform konkret aus?

Cunha: Darauf können Anleger, die im Evolution Fund investiert sind, alle Einzeltitel in ihrem Depot tagesaktuell einsehen. Ihr investiertes Kapital sowie das Cash des Fonds werden automatisch der Liquidität auf ihrem Konto zugeordnet. Darüber hin­aus verfügt das System über eine geld­-
gewichtete Performancebetrachtung über beliebige Zeiträume.

Bektić: Ist das alles?

Cunha: Nein! Wir sind zudem in der Lage zu zeigen, warum wir ein Investment tätigen. Das haben wir in unseren BlackPoint Essentials dokumentiert. Dies sind dreiseitige Summaries über Einzelinvestments. Wie Sie sehen, sind Digitalisierung und Transparenz, wie bei Finvia, ein integraler Bestandteil unserer Firmenphilosophie. Daher wurden wir auch von Reportify und Rödl & Partner mit dem Transparenten Bullen 2023 und 2024 ausgezeichnet. Trotz unserer noch geringen Firmengröße wollen wir der Konkurrenz immer einen Schritt voraus sein.

Bektić: Ich las kürzlich in der Presse, dass in diesem Jahrzehnt der größte Vermögenstransfer der Geschichte stattfindet. Sind Sie darauf vorbereitet?

Cunha: Diese Tatsache haben wir bereits bei der Firmengründung berücksichtigt. Unsere Investoren haben uns ins Pflichtenheft geschrieben, dass unsere Anlagestrategie auch die Generation Y ansprechen muss. Punkte wie Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Transparenz sind dabei am wichtigsten. Vieles, was wir heute machen, wie die komplette Transparenz und unsere digitalen Angebote, werden in Zukunft aus der Branche nicht mehr wegzudenken sein.

Bektić: Welche Anforderungen stellt die Generation Y außerdem?

Cunha: Die jüngere Generation zeigt tatsächlich ein starkes Interesse an nachhaltigen Investitionen und bevorzugt Anlagestrategien, die sowohl ökologische als auch soziale Aspekte berücksichtigen. Portfolios mit klaren ökologischen und sozialen Merkmalen können als Core-Anlagen dienen, während Satellite-Anlagen, die diese Ziele verfolgen, komplementär eingesetzt werden können. Auch ehrliche Kommunikation ist entscheidend, um die Bedürfnisse der Investoren zu verstehen und ihnen zu zeigen, wie ihre Investitionen mit ihren Werten übereinstimmen können.


Der Fonds

Fondsname BlackPoint Evolution Fund C
Fondsstart 03.11.2021
Lfd. Fondskosten 1,09 %
Fondsvolumen 221,6 Mio. Euro
Wertzuwachs 2023 7,3 %
ISIN LU 236 926 877 1
Fondsinfos www.blackpoint-am.com

Stand: 17.11.2023


Mehr Informationen zum Fonds finden Sie, wenn Sie diesen QR-Code scannen.

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