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Schwellenländer-Anleihen: Aktiv gemanagte Fonds schlagen ETFs

Schwellenländer: Indizes ohne Logik.
Asset Management

Wenn es um Anleihen-Investments in Schwellenländer geht, sind aktiv verwaltete Fonds gegenüber ETFs klar im Vorteil. Denn die Marktindizes, an denen sich die entsprechenden ETFs orientieren, sind mittlerweile völlig veraltet.

04.08.2016 | 11:43 Uhr von «Matthias von Arnim»

Auf der Suche nach Anleihen-Renditen über der Nulllinie fragen immer mehr Anleger nach Alternativen zu europäischen oder US-amerikanischen Rentenpapieren. Die Idee, in Schwellenländer-Anleihen zu investieren, liegt da nahe. Manche Anlagerberater empfehlen deshalb entsprechende ETFs auf Renten-Indizes, die die Emerging Markets repräsentieren sollen. Das Problem: Diese Indizes wurden vor etlichen Jahren entwickelt und bieten leider nicht das, was sie versprechen: Immer öfter kommen Schwellenländer-Anleihen in einem Index einfach nur deshalb vor, weil sie nicht in Nordamerika, Westeuropa, Japan oder Ozeanien aufgelegt wurden. Die Logik ist vielen Indizes deshalb abhandengekommen.

Index-Logik aus den 90er Jahren

Die Logik mancher Indizes stammt noch aus den 90er-Jahren. So galt damals als Industrieland, wer dem Euroraum beitrat. Einstige Schwellenländer, die sich längst politische und wirtschaftliche Stabilität und einen hohen Bildungsstand erarbeitet haben, wie beispielsweise Südkorea, werden heute noch immer in gewissen Schwellenländer-Indizes geführt. Und das Schwergewicht Brasilien scheint für immer als Emerging Markets-Staat gelten – ganz gleich, ob das Land das Investment-Grade-Rating erhält oder verliert.

Beispielhaft wird die Schwellenländer-Problematik am einflussreichen EMBI+-Index für Staatsanleihen aus Schwellenländern. Der Index besteht heute zu 62% aus Obligationen von anständiger Qualität (Investment Grade). Die darin enthaltenen Schuldner sind: die Türkei (Gewichtung: 14%), Russland (12%), Mexiko (12%), Indonesien (10%), die Philippinen (9%), Brasilien(8%), Kolumbien (6%), Ungarn (5%), Venezuela (4%), Argentinien (4%), die Ukraine (4%), Peru (3%), Südafrika (3%), Panama (3%), Kroatien (3%) und Rumänien (2%). Was diese Länder volkswirtschaftlich oder politisch gemeinsam haben sollen, bleibt unklar. 

ETFs investieren in die falschen Anleihen 

Problematisch für Schwellenländer-ETFs ist die Tatsache, dass sie sich stur an Indizes orientieren. Denn die Gewichtung der Anleihen eines Landes im EMBI+-Index bestimmt sich nach der Marktkapitalisierung der ausstehenden Staatsschulden. In den betreffenden Schwellenländer-ETFs sind also die größten Schuldner am stärksten gewichtet. Wer diese ETFs kauft, investiert in Anleihen von hochverschuldeten Staaten. 

Aktive Fondsmanager im Vorteil

„Die Zusammensetzungen der Schwellenländer-Finanzmarktindizes sind tatsächlich nicht mehr sinnvoll, aber das ist mir persönlich nicht unrecht“, sagt Giles Bedford, Portfoliomanager für Schwellenländer bei Pioneer Investments. Pioneer wählt aus dem Universum der „Schwellenländer“ aktiv diejenigen Investments aus, die gewisse Kriterien von Bewertung und Sicherheit erfüllen. Verglichen wird die Rendite der Obligationenportfolios aber mit gängigen Marktindizes. Unter den gegebenen Voraussetzungen sei es für ihn als aktiver Investor ein relativ Leichtes, den Index zu schlagen, freut sich Bedford. Er ist nicht alleine mit seiner Freude. Aktiv gemanagte Schwellenländer-Rentenfonds schlagen ihre ETF-Konkurrenten oft. In diesem Anlagesegment lohnt es sich also, die aktiv gemangten Produkte den passiven vorzuziehen. Selbst das oft zitierte Kostenargument greift hier nicht. Denn ETFs auf Schwellenländer-Märkte sind bei Weitem nicht so günstig wie ETFs auf Indizes aus Industriestaaten. Der Grund: Die Abwicklungskosten in Schwellenländern sind zum Teil teurer und komplizierter.

Drei Top-Schwellenländer-Rentenfonds

Zu den Schwellenländer-Rentenfonds, die Berater mit ruhigem Gewissen empfehlen können, zählt unter anderem der Goldman Sachs Growth & Emerging Markets Debt (ISIN LU0110449138). Schwerpunkt des Fonds sind US-Dollar-Staatsanleihen aus den Schwellenländern. Sie machen rund 63 Prozent des Portfolios aus. Fondsmanager Yacov Arnopolin mischt taktisch Unternehmens- und Lokalwährungsanleihen bei. Hartwährungsanleihen staatlicher und unabhängiger Unternehmen haben derzeit jeweils ein Gewicht von 11 bis 12 Prozent. Anleihen in lokaler Währung berücksichtigt Arnopolin zurzeit mit weniger als 3 Prozent. Insgesamt sind rund 400 Positionen im Fonds enthalten. Fast die Hälfte des Portfolios ist in Lateinamerika investiert. Damit ist die Region noch stärker gewichtet als ohnehin schon im Vergleichsindex, dem JPM EMBI Global Diversified Index. Zweitgrößte Region ist Mittel- und Osteuropa mit 18 Prozent, gefolgt von Asien mit 15 Prozent.

Zu den erfolgreichen Schwellenländer-Rentenfonds gehört auch der KBC Bonds Emerging Markets (ISIN LU0082283374). Der 1997 aufgelegte Fonds legt seinen Schwerpunkt auf EM-Staatsanleihen. Firmen-Bonds werden bis zu maximal 15 Prozent beigemischt. Dabei handelt es sich allerdings vor allem um staatliche Unternehmen. Der regionale Fokus liegt auf Lateinamerika und den Schwellenländern Europas. Die größte Länderposition ist derzeit die Türkei mit 13 Prozent, gefolgt von Indonesien und Russland mit einem Anteil von jeweils 10 bis 11 Prozent. 

Der Multirent-Invest (ISIN DE0008479213) investiert in die globalen Rentenmärkte, der Schwerpunkt liegt jedoch auf Anleihen aus den Emerging Markets in Hartwährung. Neben Staatsanleihen kann der Fonds in den Schwellenländern auch in Anleihen staatsnaher Unternehmen investieren. Etwa ein Viertel des Fonds ist in Osteuropa investiert, knapp 20 Prozent in Asien und etwa 14 Prozent in Südamerika. Anleihen aus Westeuropa und Nordamerika machen zusammen rund 15 Prozent des Portfolios aus. 

(MvA) 

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