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Emerging-Market-Bonds: Was Experten jetzt raten

Viel Sonne aber verhaltene Aussichten für Brasilien (Bild: pixabay)
Anleihen

Anleihen aus den Emerging-Markets haben in den vergangenen Jahren gute Erträge gebracht. Aber nicht alle Länder bieten gleich gute Aussichten für 2018.

25.07.2017 | 11:30 Uhr von «Dominik Weiss»

Bonds aus den Emerging-Markets locken mit hohen Renditen – ein Dauerthema bei der anhaltenden Niedrigzinsphase im Euro- und US-Raum. Neben den Ertragsaussichten versprechen die Anleihen im Vergleich mit Papieren aus einigen entwickelten Ländern z.T. auch geringere Risiken. So weist so manches wirtschaftliche “Länder-Start-Up” eine bessere Bonität als die eine oder andere  verschuldete Industrienation auf. Gerade im Zuge der europäischen Finanzkrise haben einige Ratingagenturen Länder die Emerging-Markets auf- und Industrienationen abgewertet. „Anleihen aus den Emerging-Markets sind auch in diesem Jahr der große Gewinner im Anleihensegment“, so Clemens Mayer-Schoene, Emerging-Markets-Experte bei HSBC Global AM. Den Grund macht der Experte vor allem in der positiven wirtschaftlichen Entwicklung aus. Die Fundamentaldaten hätten sich stabilisiert, das Umfeld sei günstig, die Bewertungen relativ attraktiv. Insbesondere institutionelle Anleger hätten daher ihre Portfolioanteile erhöht. 

Der HSBC-Experte empfiehlt auch im laufenden Jahr Emerging- Market-Bonds zu halten. Er warnt allerdings vor blindem Investment. In einigen Ländern stünden die „Signallampen bereits auf gelb“. So seien nicht nur Hartwährungsanleihen „absolut gesehen teuer“. Auch die Risikoaufschläge von US-Dollar-Bonds bewegten sich, „historisch gesehen, bereits am unteren Ende“. Darüber hinaus werde das Angebot an Bonds weiter wachsen. Mayer-Schoene rät Investoren daher zu einem langen Atem. Langfristig seien Emerging-Market-Bonds durchaus interessant.

Nicht alle Märkte versprechen gute Ertragsaussichten

Markus Jaeger, EM-Experte der Deutschen Bank, sieht große Unterschiede in den Emerging-Market-Ländern. Er geht davon aus, dass die Wachstumslücke zwischen den großen asiatischen Emerging-Markets und den übrigen Schwellenländern signifikant bleiben“ wird. Vor allem Brasilien und Russland hätten mit dem Einbrechen der Rohstoffpreise zu kämpfen. Wachstum erwartet Jaeger vor allem für Indien und Indonesien. Das Pro-Kopf-Einkommen in beiden Ländern sei „im Vergleich zu den anderen Emerging-Markets gering“, beide Märkte hätten, wegen der geringeren wirtschaftlichen Entwicklung, ein deutlich größeres Wachstumspotenzial als die übrigen Schwellenländer. Die beiden asiatischen Staaten seien zudem die einzigen, die nicht mit der „mittleren Einkommensfalle“ in Verbindung gebracht werden könnten. Diese sei ein Indikator für eine mittelfristig stagnierende Wirtschaft, so Jaeger: „Aus dieser Sicht könnte China in der Tat auf einige schwierige Jahre zusteuern“. In China erweise sich die Anpassung an den sich abschwächenden Produktivitätszuwachs und ungünstige demographische Tendenzen als Hemmschuh. 

Auch die Experten der DEKA, Janis Hübner, Nikola Stephan und Mauro Toldo, geben für die Emerging-Markets einen positiven Ausblick. Die Einkaufsmanagerindizes deuteten auf eine stabile Entwicklung hin. Allerdings sei „die Stimmung bei Weitem nicht so glänzend wie in vielen Industriestaaten“. Die Schwellenländer hätten mit vielen Problemen zu kämpfen, die das Wachstum begrenzten. Für 2017 erwarten die DEKA-Manager ebenso wie für 2018 ein Wachstum von gut 4%. Auch sie sehen große Probleme auf China zukommen. So habe die Ratingagentur Moody zuletzt die Bewertung abgesenkt. Insbesondere der hohe Verschuldungsgrad des Unternehmenssektors schüre Sorgen, so Hübner. Allerdings sei das Vertrauen in die Zahlungsfähigkeit nach wie vor hoch.

In Brasilien habe zwar den richtigen Weg eingeschlagen, konstatiert Mauro Toldo, aber es werde noch dauern, bis die politischen Reformen Früchte tragen. Die Wirtschaft werde sich weiter stabilisieren, wenn die Rohstoffpreise sich erholen. Dennoch blieben Investitionen schwierig. Das das fiskalische System belaste das ökonomische Umfeld ebenso wie die politische Instabilität. „Moody’s, S&P und Fitch haben ihre Ratings für Brasilien gesenkt. Der Ratingausblick ist bei allen drei Agenturen negativ“. Für Russland äußert sich Daria Orlova, Russland-Expertin der DEKA, moderat optimistisch: „Die wirtschaftliche Erholung und eine konservative Fiskalpolitik lassen Russland auf ein Rating-Upgrade hoffen“. Sie geht davon aus, dass die Aufwertung nur eine Frage der Zeit ist, da die Staatsverschuldung unter 15% des BIP liege und auch die Finanzierung des Staatsdefizits dank steigender Ölpreise „keine größeren Probleme bereiten“ sollte.

(DW)

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