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Von Small Cap bis Momentum – Investieren mit den Top-Strategien Teil 2

Mit der richtigen Strategie zu mehr Erfolg
Anlagestrategie

Auf klassische Indizes setzen, ist einfacher Ansatz. Doch langfristig gibt es Aktienstrategien, die mehr können, umsetzbar mit ETFs und Fonds. Eine Auswahl für jeden Geschmack. Teil 2: Small Cap, Rebalancing und Momentum.

04.01.2024 | 12:02 Uhr von «Tobias Aigner und Peter Gewalt»

Teil 1

Vielleicht erinnern Sie sich noch, was Sie gleich am Anfang über die Börse gelernt haben: Man braucht gar nicht viel Know-how, setzt einfach per ETF auf zwei, drei große Börsenindizes wie MSCI World oder Euro Stoxx 50 – und schon hat man ein ordentliches Depot. Alles richtig.

Dennoch: Es gibt Börsenstrategien, die langfristig mehr versprechen. Mehr Rendite etwa. Oder eine ähnliche Rendite, aber mit weniger Risiko. Und das sagen wir nicht einfach so dahin – wissenschaftliche Studien belegen es. Der Wirtschaftsnobelpreisträger Eugene Fama hat sich intensiv mit dem Thema beschäftigt, in den 1990er-Jahren zusammen mit seinem Kollegen Kenneth French. Die beiden Forscher stellten etwa fest: Auf lange Sicht entwickeln sich Aktien mit geringem Börsenwert, sogenannte Small Caps, besser als der Gesamtmarkt. Dasselbe gilt für Aktien mit niedrigem Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV). Das ist eine Kennzahl, die die Bewertung einer Aktie misst, indem sie den Börsenwert eines Unternehmens zu dessen Buchwert (Vermögenswerte abzüglich Schulden) ins Verhältnis setzt. Es gilt also die Faustformel: je niedriger das KBV, desto günstiger die Aktie.

So entstanden die Small-Cap- (niedriger Börsenwert) und die Value-Strategie (niedriges KBV), bei denen die Aktien streng nach diesen Kennzahlen ausgesiebt werden. Ganz zur Freude der Börsenprofis, die ja immer auf der Suche nach mehr Rendite sind und sofort die passenden Portfolios und Indizes dazu basteln. In der Folge wurden noch viel mehr erfolgreiche Strategien entdeckt, Growth und Momentum sind bekannte Beispiele.

Heute können auch Anleger auf solche Strategien setzen – per ETFs und Fonds. Eins vorweg: Dass sie damit besser fahren als mit ETFs auf klassische Indizes, dafür gibt es keine Garantie. Vor allem kurz- und mittelfristig können die Ergebnisse ganz anders aussehen. So hatten etwa Value-Aktien von 2010 bis 2020 eine lange Durststrecke, der Ansatz blieb deutlich hinter dem Markt zurück. Trotzdem: Geschickt eingesetzt, lässt sich die Rendite mit den Strategien aufpeppen. Wie das funktioniert und welche Papiere ein Kauf sind, das erklärt TiAM FundResearch auf den folgenden Seiten.

Übrigens: Auch wer auf klassische Indizes wie MSCI World oder DAX setzt, folgt einer Strategie. Denn dort werden die Aktien nach Marktkapitalisierung ausgewählt und gewichtet. Diese Strategie ist nicht schlecht. Aber manchmal gibt es einfach bessere.


Small Cap-Strategie: Winzlinge bevorzugen


Small is beautiful. Stimmt oft, gerade an der Börse. Die Small-Cap-Strategie setzt daher den Schwerpunkt auf die Winzlinge an den Aktienmärkten, also die kleinen Unternehmen. Als Auswahlkriterium dient der Börsenwert, im Fachjargon Marktkapitalisierung genannt. Auch wenn es keine allgemeingültige Definition dafür gibt – in der Regel zählen Firmen mit einem Börsenwert von bis zu zwei Milliarden US-Dollar als Small Caps. Sehr langfristig zeigt sich: Die Gesamtheit der Small Caps hängt die der größeren Unternehmen (Large Caps) an der Börse oft ab, sie sind aber schwankungsanfälliger. Und: Die Betonung liegt auf „sehr langfristig“. Denn seit zehn Jahren hinken die Small Caps dem breiten Aktienmarkt hinterher. So hat der MSCI-World-Index mit seinen vielen Schwergewichten die Small-Cap-Indizes und -ETFs seit 2013 klar abgehängt. Ein Grund: Vor allem die großen Technologiefirmen haben die letzte Dekade mit ihren immensen Kursgewinnen geprägt. Apple, Amazon, Tesla und Co dominierten und dominieren die Gewinnerlisten und haben auch die Indizes nach oben gepusht, in denen sie eine gewichtige Rolle spielen. Wie dominant die Giganten inzwischen sind, zeigt ein aktuelles Beispiel: Im S & P 500 sind gerade einmal fünf große Aktien für den Großteil der gesamten Indexgewinne des laufenden Jahres verantwortlich.

Sobald die Rally aber wieder an Breite gewinnt, profitieren Small Caps. Dann dürften Nebenwerte-ETFs wie der weltweite iShares MSCI World Small Cap, der amerikanische SPDR Russell 2000 US Small Cap und der europäische iShares MSCI EMU Small Cap wieder deutlicher zulegen als die Indizes auf Large Caps. Gerade bei Small Caps sind aber auch aktive Fonds spannend, weil die Einzeltitelauswahl hier besonders viel bringen kann. Empfehlenswert ist der Columbia Threadneedle Global Smaller Companies, der trotz höherer Kosten seit Jahren im Small-Cap-Bereich führend ist.

Tipp

Threadneedle Global Smaller Companies 

iShares MSCI World Small Cap UCITS ETF 

iShares MSCI EMU Small Cap UCITS ETF 

SPDR Russell 2000 US Small Cap ETF 

Bei Small Caps lohnt auch der Blick auf aktive Fonds. Ins ­Auge sticht das starke Threadneedle-Papier, das aber mit Gebühren von 2,72 Prozent einhergeht. Sie setzen lieber auf ETFs? Dann bieten sich die Titel von iShares auf globale (Kosten: 0,35%) und europäische Small Caps (0,58%) an sowie der SPDR-ETF auf US-Small-Caps (0,30%). Für alle gilt: nur zur Beimischung geeignet!


Rebalancing-Strategie: Ausgleich schaffen


In ETFs auf klassische Indizes wie DAX oder MSCI World sind die Aktien nach ihrer Marktkapitalisierung gewichtet: Je mehr Wert den Unternehmen an der Börse zugeschrieben wird, umso mehr Platz nehmen sie im jeweiligen Index ein. Bestes Beispiel sind Technologiegiganten wie Apple oder Amazon, die sich über die Jahre zu wahren Indexschwergewichten entwickelt haben.

Dieses Übergewicht einzelner Aktien und Branchen führt jedoch zu einem Klumpenrisiko. Denn wenn solche Branchen oder Aktien besonders stark abtauchen, dann geht auch der Index – und damit der ETF – besonders stark in die Knie, Anlegerinnen und Anleger erleiden hohe Verluste. Eine simple Strategie, um dieses Problem zu um­gehen, ist die Gleichgewichtung aller Aktien einer bestimmten Anlageregion im Index. Das heißt, bei einem Index mit beispielsweise 50 Werten ist jede Position mit jeweils zwei Prozent gewichtet. Große Unternehmen werden somit absichtlich „benachteiligt“, kleinere Werte erhalten im Gegenzug mehr Einfluss. Die einheitliche Gewichtung der Indexbestandteile wird regelmäßig durch ein Rebalancing wiederhergestellt.

Sehr erfolgreich setzt der VanEck Sustainable World Equal Weight ETF diese Strategie um, indem er einmal im Jahr das Rebalancing vornimmt. Der ETF investiert weltweit in die 250 liquidesten Unternehmen mit dem höchsten Börsenwert. Durch die Gleichgewichtung nimmt nicht nur das Übergewicht einzelner Unternehmen, sondern auch bestimmter Regionen ab. So sind die USA im klassischen MSCI World mit fast 70 Prozent vertreten. Im Van­Eck-ETF machen US-Titel nur knapp 39 Prozent aus. Wichtig: Das VanEck-Papier achtet auch auf die Einhaltung der Prinzipien des UN Global Compact für verantwortungsvolle Unternehmensführung. Darüber hinaus werden Sektoren ausgeschlossen, die in fragwürdigen Bereichen agieren, darunter Alkohol, Tierversuche, Militär, Waffen, Glücksspiel, Pornografie, Tabak und Atomkraft.

Tipp

VanEck Sustainable World Equal Weight UCITS ETF

Der VanEck-ETF kann auch als Grundbaustein des Aktiendepots eingesetzt werden. In den vergangenen zehn Jahren hat er 156 Prozent zugelegt und damit einen Großteil der globalen Aktienfonds geschlagen. Zudem ist er recht günstig, die laufenden Kosten liegen bei 0,20 Prozent im Jahr.


Momentum-Strategie: Siegern vertrauen


The trend is your friend, lautet ein Börsenspruch. Der steht auch hinter der Momentum-Strategie. Die Idee: Aktien, die sich zuletzt besser entwickelt haben als der Markt, können auch in der nahen Zukunft mit höheren Renditen aufwarten. Momentum-ETFs investieren daher in Aktien, die seit sechs oder zwölf Monaten deut­liche Kurs­zuwächse verzeichnet haben. Nachteil: Da Momentum-ETFs auf Gewinneraktien setzen, sind ganz bestimmte Branchen oft überproportional stark im Portfolio vertreten. Es entsteht ein sogenanntes Klumpenrisiko (siehe auch „Rebalancing“). Heißt: Wenn der Wind an den Finanzmärkten dreht und die ehemaligen Gewinnersparten unter Druck geraten, gehen die Momentum-ETFs schnell mal in die Knie. Zuletzt geschehen 2022, als der langjähri-
ge Boom der Techaktien abrupt endete. Ohnehin sind in Momentum-ETFs besonders viele Growth-Titel (siehe Seite 21) vertreten, die schneller wachsen als der Durchschnitt, aber auch schwankungsanfälliger sind.

Zu den besten Momentum-ETFs zählt der Xtrackers MSCI World Momentum. Der börsennotierte Indexfonds aus dem Hause DWS hat sich in den vergangenen Jahren deutlich besser entwickelt als viele seiner Konkurrenten und sein Vergleichsindex MSCI World. Der ETF umfasst die Aktien von großen und mittleren Unternehmen aus rund 31 Industrieländern. Die Gewichtung der einzelnen Aktien basiert auf einem individuell ermittelten Momentum-Score. Dieser ergibt sich aus der Kursentwicklung eines Titels und den ausgeschütteten Dividenden in den vergangenen zwölf Monaten.

Derzeit ist der ETF stark in Technologiewerte investiert, die wieder im Kommen sind. Auf kürzere Sicht haben sich vor allem Momentum-ETFs mit Fokus Europa bewährt. Einer davon ist der iShares Edge MSCI Europe Momentum Factor ETF. Im Portfolio aktuell am stärksten gewichtet sind Konsumgüterunternehmen wie LVMH und Industriewerte wie Siemens.

Tipp

Xtrackers MSCI World Momentum UCITS ETF

iShares Edge MSCI Europe Momentum Factor UCITS ETF

Momentum-ETFs eignen sich lediglich als Beimischung für ein breit diversifiziertes Portfolio. Langfristig orientierte Anlegerinnen setzen auf den weltweit investierenden Xtrackers-­ETF. Kurzfristig stehen die Chancen beim europäischen ­iShares-ETF etwas besser, der mit laufenden Kosten von 0,60 Prozent im Jahr aber auch etwas teurer ist als der ­Xtrackers, der mit 0,35 Prozent zu Buche schlägt.

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