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Anlagestrategie

„The New Normal“: Strukturelle Gewinner im Mittelstand

Den Top-Performern unter den Hidden Champions geht es heute besser als den restlichen Unternehmen. Dafür sorgen nicht zuletzt die ökonomischen Stimuli der Staaten, erklärt Maximilian Thaler von Lloyd Fonds auf der FondsConsult Investment-Konferenz von €uro Advisor Services.

30.10.2020 | 10:01 Uhr von «Matthias von Arnim»

„Unsicherheit bestimmt seit diesem Frühjahr unser Leben, unsere Gesundheit und unsere Wirtschaft. Daran muss man sich nun wohl gewöhnen. Das Leben mit Corona ist ´The New Normal´“, sagt Dr. Maximilian Thaler von Lloyd Fonds. In solchen Situationen zeige sich, welche Unternehmen die wirtschaftlichen Ressourcen und das nötige innovative Personal haben, um Unwägbarkeiten auszuhalten und schnell und flexibel auf Entwicklungen reagieren zu können. Die Spanne zwischen den Top-Performern und dem restlichen Unternehmen sei jetzt nochmals größer geworden. Unter den europäischen Mittelständlern fänden sich hier besonders viele Hidden Champions, die sich als besonders anpassungsfähig zeigten.

Indizien dafür lieferten die Unternehmensberichte zum Ende des zweiten Quartals. Europaweit gebe es einen positiven Überraschungseffekt bei vielen Mittelständlern. So sei bei den Firmen, die schnell auf die Krise reagierten, die Kostenbasis massiv angepasst worden. Sollten die Umsätze wieder steigen, sei das ein zusätzlicher positiver Effekt, der den Unternehmen beim Re-Start enorm helfe. Als Beispiel nennt Thaler das Unternehmen Wacker Neuson, wo die Kosten für Verwaltung, Forschung und Vertrieb im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesunken seien. Das Unternehmen habe alle Register klassischen Krisenmanagements gezogen und gleichzeitig die Möglichkeiten genutzt, die die Regierung Firmen zur Verfügung gestellt hat, um die Krise zu überstehen.

Insgesamt täten sich nun Firmen einiger Branchen besonders hervor, die Thaler strukturelle Gewinner des Wandels nennt. Dazu zählten etwa E-Commerce-Spezialisten, Unternehmen, die vom Trend zu mehr Umweltschutz profitieren – wie zum Beispiel Recyclingfirmen – sowie Softwarehersteller im Gesundheitswesen.

Der Lloyd Fonds – European Hidden Champions, so beschreibt es Maximilian Thaler, konzentriere sich vor diesem Hintergrund auf wachstumsstarke und innovative Mittelständler mit einer Marktkapitalisierung von bis zu fünf Milliarden Euro. Ein besonderes Augenmerk liege dabei auf Unternehmen, die in ihren Nischenmärkten führend und in der Öffentlichkeit wenig bekannt seien. Den Top-Performern aus diesem Segment gehe es heute besser als den restlichen Unternehmen. Thaler nennt gleich eine ganze Reihe von Beispielen für Firmen, deren Aktien sich im Portfolio des Lloyd Fonds – European Hidden Champions wiederfinden.

Die CompuGroup etwa sorge für die Schnittstelle, die den sicheren Austausch von Patientendaten ermöglicht. Das Unternehmen profitiere davon, dass vor vier Jahren mit einem Gesetz die Digitalisierung im Gesundheitsbereich vorangetrieben wurde. Auch Clickdoc komme aus der Gesundheitsbranche: Das Unternehmen sei Spezialist für ärztliche Videosprechstunden. „Bis zum März dieses Jahres hat sich hierzulande noch niemand dafür interessiert. Doch Online-Videosprechstunden sind jetzt plötzlich gefragt“, sagt Maximilien Thaler. Die USA seien hier weit voraus. Deutschland sei im Vergleich dazu noch massiv rückständig. „Da kommt hier noch viel auf uns zu. Das ist ein langfristiger Trend, der sich jetzt durch Corona beschleunigt“, so Thaler. Ein weiterer Favorit in seinem Portfolio sei die Shop-Apotheke AG. Das Segment Online-Apotheke und damit auch das Unternehmen wiesen extreme Wachstumsraten aus.

Als weiteren Bereich, der von der Corona-Pandemie stark profitiere, nennt Thaler die E-Commerce-Branche: „Im Lockdown ist der stationäre Einzelhandel erwartungsgemäß zusammengebrochen. Aber auch seit Juni ist die Verschiebung hin zum Onlinehandel bestehen geblieben. HelloFresh zum Beispiel war im Lockdown ein Boomwert, die die Marke von drei Milliarden Euro an Umsatz geknackt hat“ sagt Maximilian Thaler, der sein Augenmerk weniger auf die E-Commerce-Marktführer wie Amazon, Zalando oder Asos richtet. Er stellt eher die Frage: Wer sorgt für die Infrastruktur? Und wird zum Beispiel bei Interroll fündig, einem europäischen Marktführer für Materialflusslösungen. „Egal, ob Amazon oder Zalando: Interroll ist immer dabei. Wenn die Anzahl der Sendungen massiv steigt, profitiert das Unternehmen davon, ganz gleich, wer die Pakete versendet. Deshalb ist Interroll für uns einer der großen, unbekannten Gewinner des E-Commerce-Booms“, so Thaler.

Für den Bereich Umwelt nennt Thaler das Unternehmen Tomra, dem Marktführer für Pfandrückgabesysteme. „In Nordeuropa ist Recycling schon etabliert. Weltweit wird jedoch noch wenig recycelt. Da ist noch viel Raum nach oben. Im Süden Europas etwa wird gerade erst damit begonnen“, so Thaler.

Der Lloyd Fonds – European Hidden Champions hat derzeit 62 Unternehmen dieser Art im Portfolio, darunter Weltmarktführer und aufstrebende Unternehmen. Thaler achtet auf eine breite Streuung. Er arbeitet mit Gewichtungen. So sollen einzelne Unternehmen maximal vier bis fünf Prozent Gewicht im Portfolio haben. „Da nehme ich auch mal Gewinne mit“, erklärt Thaler. Sein Fonds ist mit seiner Strategie bisher gut durch die Krise gekommen. Thaler führt das auch auf die Art der Unternehmen zurück: „Viele familiengeführte Unternehmen werden gut gemanagt. Sie verfügen oft über hohes Eigenkapital, niedrige Verschuldung, sie agieren langfristig und mit Blick auf die Kosten. Das sind für mich gute Argumente, um in solche Unternehmen zu investieren“, erklärt Maximilian Thaler.

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