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Anlagestrategie

Bitcoin-ETP führend beim Handel auf Xetra

Getrieben durch eine treue Nutzerbasis und Privatinvestoren stieg der Preis des Bitcoin in ungeahnte Höhen – und mit ihm die Umsätze der neuen Krypto-ETPs auf der Handelsplattform der Deutschen Börse. Immer mehr Anleger nutzen ETPs, um an einem regulierten und liquiden Markt in Bitcoin zu investieren

30.06.2021 | 07:30 Uhr von «Andre Voinea»

Die meisten Anleger haben sich vermutlich um das Jahr 2017 herum zum ersten Mal mit Kryptowährungen beschäftigt. Damals setzte Bitcoin zum ersten seiner Bullenmärkte an. Seitdem bleiben Kryptowährungen in den Schlagzeilen. Die Marktvolatilität im Jahr 2020, riesige Konjunkturpakete im Zuge des Corona­virus und die weiterhin inflationäre Geldmarktpolitik der Zentralbanken haben das Interesse an unkorrelierten Vermögenswerten weiter erhöht.

Bitcoin erfüllt diese Kriterien zum Teil sehr gut, und in den zurückliegenden zwölf Monaten haben sich immer mehr professionelle Anleger dazu entschlossen, in Bitcoin zu inves­tieren. Doch woher bezieht Bitcoin seinen intrinsischen Wert? Und wie können professionelle Anleger einen Zugang erhalten zu diesem noch unregulierten Vermögenswert?

Bitcoin wurde erschaffen, um Probleme existierender Fiat-Währungen zu überwinden, nämlich deren inflationären Charakter und zentrale Entscheidungsstrukturen. Damit Bitcoin als Währung erfolgreich sein kann, muss es Charakteristika erfüllen wie Knappheit, Teilbarkeit, Übertragbarkeit oder Nutzbarkeit.

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Wertvolle Eigenschaften

Im Vergleich zu traditionellen Währungen wie US-Dollar oder Gold schneidet Bitcoin nicht nur gut ab, sondern übertrifft diese zum Teil. Und genau hieraus leitet sich der intrinsische Wert von Bitcoin ab. Drei Merkmale stehen dabei im Vordergrund.

Digital: Fiat-Währungen stammen aus dem analogen Zeitalter. Bitcoin hingegen ist ein Erzeugnis des digitalen Zeitalters. Die gesamte Architektur ist digital und ermöglicht es Nutzern, in kürzester Zeit über beliebige Distanzen hinweg miteinander zu interagieren. Ob man einen Bitcoin oder 10 000 Bitcoin versendet – von München nach Frankfurt oder von New York nach Tokio – die Transaktionen werden innerhalb von Minuten ausgeführt und kosten für gewöhnlich deutlich weniger als eine traditionelle Fiat-Transaktion.

Selten: Der Marktwert einer Währung bestimmt sich durch Angebot und Nachfrage. Das verfügbare Angebot ist somit eine Schlüsselkomponente zur Erhaltung des Werts. Eine zu lockere Geldpolitik könnte zu Geldentwertung und Inflation führen. Aus diesem Grund haben die Entwickler von Bitcoin festgelegt, dass es nur eine vorgeschriebene, maximale Menge geben kann, nämlich 21 Millionen Bitcoin. Derzeit sind schon rund 18 Millionen Bitcoin im Umlauf. Der Rest wird in regelmäßigen Abständen ausgegeben, bis ungefähr im Jahr 2140 die maximale Anzahl erreicht wird. Bitcoin wurde also als harte Währung konzipiert.

Dezentral: Anknüpfend an den Punkt der Seltenheit ergibt sich die Frage nach der Machtstruktur einer Währung. Wer kann entscheiden, welchen Regeln eine Währung unterliegt, wie viel davon im Umlauf ist und welche neuen Mechanismen hinzugefügt werden?

Bei Fiat-Währungen liegt diese Macht bei den Zentralbanken. Eine der größten Kritiken an diesem System richtet sich gegen die Entscheidung, nach der Finanzkrise 2008 das internationale Bankensystem dauerhaft zu stützen. Diese Entscheidung wurde von einer kleinen, elitären Gemeinschaft getroffen, hatte aber direkte Auswirkungen auf alle Menschen in unserer Gesellschaft.

Bitcoin bietet einen neuen Denkansatz: dezentrale Machtverteilung. Die Entscheidungsgewalt liegt bei den Nutzern. Wenn die Bitcoin-Gemeinschaft Vorschläge macht für neue Regeln oder Anpassungen, muss die Mehrheit der Nutzer zustimmen, damit der Vorschlag umgesetzt wird. Aus fundamentaler Sicht lässt sich also argumentieren, dass Bitcoin werthaltig sein und als Portfoliobeimischung dienen kann, um an einer potenziellen zukünftigen Wertsteigerung zu partizipieren. Es folgt die Frage, wie man sich am besten engagieren kann.

Die naheliegendste Möglichkeit wäre ein Direktinvestment. Doch dies ist für viele professionelle Anleger keine Option. Bitcoin ist unreguliert, komplex in der Handhabung und Verwahrung und nur schwer handelbar mittels traditioneller Handelssysteme. Eine Alternative bietet die Nutzung traditioneller Finanzinstrumente, die Bitcoin als Basiswert abbilden.

Terminkontrakte bieten solch eine Möglichkeit. Aber auch hier gibt es wesentliche Einschränkungen: zum einen die hohen Losgrößen und zum anderen die historisch hohe Prämie zum Spotpreis von 25 Prozent oder mehr. Eine effizientere Alternative, die sowohl für private als auch professionelle Anleger geeignet ist, hat sich im Verlauf des vergangenen Jahres als Liebling der Anleger herausgestellt: Ex­change Traded Products, oder kurz ETPs.

Regulierter Bitcoin-Zugang

ETPs sind keine Neuheit. Investoren nutzen Gold-ETCs, eine Unterform der ETPs, schon seit fast 20 Jahren, um in physisches Gold anzulegen, ohne die Notwendigkeit, sich mit Lagerung und Handhabung des physischen Golds auseinandersetzen zu müssen. Warum also nicht für den Bitcoin? Die Emittentin solcher ETPs organisiert die sichere Verwahrung der Bitcoin, beantragt die regulatorische Zulassung des Produkts und bringt die nötigen Market Maker zusammen, um sowohl die zugrunde liegenden Bitcoin als auch das ETP selbst in beliebiger Größe handeln zu können.

Anleger erhalten so ein reguliertes ETP, welches anhand der ISIN einfach gehandelt und im Portfolio verbucht werden kann. Das ETP ist zu 100 Prozent hinterlegt mit Bitcoin, hat kein Emittentenrisiko, und es kann in Größenordnungen von 100 Euro oder auch 100 Millionen Euro gehandelt werden.

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Hält der Trend?

Alles nur Marketing oder sehen Anleger das genauso? Die Handelsstatistik der Deutschen Börse aus dem ersten Quartal spricht eine eindeutige Sprache. Das BTC­etc – ETC Group Physical Bitcoin war das meistgehandelte Produkt unter allen ETFs und ETNs auf der Xetra-Handelsplattform. In jedem der drei Monate hat es den Handelsumsatz der üblichen ETF-Platzhirsche deutlich übertroffen.

Mit seinem aktuellen Vermögen von rund einer halben Milliarde Euro ist der BTCetc – ETC Group Physical Bitcoin nicht nur der am stärksten gehandelte, sondern auch der größte Bitcoin-ETC in Europa. Der ETC wurde bereits im Juni 2020 von HAN­etf und der BTC Group aufgelegt.

Ob der Trend anhält, werden die nächsten Monate zeigen. Nach einem steilen Preisanstieg hat Bitcoin jüngst eine Korrektur von knapp 50 Prozent verzeichnet. Zwar zogen sich einige Investoren zurück, doch die Nettovermögen in Krypto-ETPs sind nur leicht gesunken, und es gibt Hinweise, dass einige Investoren die Korrektur zum Einstieg nutzen möchten.

Dabei steht nicht nur der Bitcoin im Fokus, sondern auch etliche andere Krypto­währungen wie beispielsweise Ethereum oder Litecoin. Wer am Ende das Rennen machen wird? Das lässt sich heute noch nicht sagen. Krypto-­ETPs haben allerdings klar ihren Wert als favorisiertes Markt­zugangsinstrument für Anleger unter Beweis gestellt.

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