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Warum Aktionäre vor Börsencrashs keine Angst haben müssen

Aktionäre haben gut lachen – selbst nach Finanzkrisen (Bild: pixabay)
Anlageberatung

Langfristig lohnen sich Aktien immer. Man muss einfach nur ausharren. Eine Studie aus Österreich belegt dies erneut: Selbst wer kurz vor der jüngsten Finanzkrise breit gestreut in Aktien investiert hat, hat bis heute 51 Prozent Gewinn gemacht.

07.07.2017 | 10:12 Uhr von «Matthias von Arnim»

Eigentlich sollte es mittlerweile Allgemeinwissen sein: Fast über alle Betrachtungszeiträume hinweg lassen sich mit Aktien im Vergleich zu anderen Anlageklassen die höchsten Renditen erzielen. Das zeigte sich zuletzt auch in den aktuellen Statistiken des deutschen Fondsverbands BVI. Demnach konnten Anleger, von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen, mit Aktien in allen betrachteten Zeiträumen in den vergangenen 30 Jahren höhere Renditen erzielen als mit anderen Anlageklassen.

Dass Aktien dennoch in Deutschland nicht besonders beliebt sind, liegt vermutlich an der sprichwörtlichen Risikoaversion deutscher Anleger. Dabei gibt es gar keinen Grund zur Panik. Ein einfacher Blick auf die Historie der Börsencrashs in den vergangenen 100 Jahren genügt, um zu erkennen: Nach dem Crash ist vor der Hausse. 

Finanzkrise einfach aussitzen

Eine aktuelle Analyse des Finanzjournalistenforums in Zusammenarbeit mit dem Fachverband Finanzdienstleister in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) unterstreicht eindrucksvoll, dass auch die jüngste Finanzkrise Aktionäre nicht schrecken musste – vorausgesetzt, sie behielten die Nerven. Das Ergebnis der Studie: Wer Ende Juni 2007 unmittelbar vor dem Ausbruch der Finanzkrise Aktienfonds gekauft hat, ist heute mit großer Wahrscheinlichkeit deutlich im Plus. Denn die kräftigen Kursverluste im Verlauf des weltweiten Börsencrashs 2008/2009 wurden längst mehr als wettgemacht. So hat ein durchschnittlicher weltweit gestreuter Aktienmix in den vergangenen zehn Jahren insgesamt 51 Prozent Gewinn erzielt – und das trotz der größten Finanzkrise der vergangenen 80 Jahre. Zur Erinnerung: Der Weltaktienindex MSCI World fiel damals vom Höchststand im Oktober 2007 bis März 2009 um 59 Prozent, der österreichische ATX sogar um 72 Prozent.

Heute sind der Analyse zufolge fast alle Anleger, die vor zehn Jahren Aktien gekauft haben, im Plus - die meisten sogar deutlich. Wer zum Beispiel Ende Juni 2007 den Betrag von 10.000 Euro in einen Weltaktienfonds investierte, habe den Einsatz bis heute auf durchschnittlich 15.110 Euro vor Steuern vermehrt, so die Autoren der Studie. Das entspricht einer durchschnittlichen Jahresrendite von 4,2 Prozent. Von den 303 Weltaktienfonds, die laut dem Fonds-Analysehaus Morningstar schon mindestens zehn Jahre bestehen, liegen heute 292 im Plus und nur elf im Minus. Die meisten Fonds warfen zwischen drei und fünf Prozent Rendite pro Jahr ab, also deutlich mehr als mit einem Sparbuch.

Zeitpunkt des Einstiegs unwesentlich – Beratung entscheidend

„Aktienfonds eignen sich als langfristige Anlageprodukte, bei denen der Zeitpunkt des Einstiegs gar keinen allzu großen Stellenwert hat. Das Timing ist bei langfristigen Investments weniger relevant als allgemein angenommen wird“, sagt Hannes Dolzer, Obmann des Fachverbands Finanzdienstleister. Ertragserwartungen von vier bis sechs Prozent, die viele Anleger haben, seien mit risikoärmeren Anlageformen unter den derzeitigen Bedingungen gar nicht möglich. „Hier sind Berater gefragt, die bei der Auswahl von Produkten mit langfristig intakten Ertragschancen Unterstützung geben können“, so Dolzer. Es müsse dabei immer betont werden, dass Investments in Aktienfonds natürlich einem gewissen Risiko unterliegen. Es wäre aber falsch zu glauben, dass etwa Anlagen, die bisher als sicher galten – wie etwa Staatsanleihen oder Anleihen großer Banken - keinen Risiken unterliegen.

Ein großes Thema bleibt das fehlende Wissen über die Börse. „Aus Unwissenheit entsteht Unsicherheit. Um die Attraktivität von Aktien beziehungsweise Aktienfonds zu steigern, ist Information der essenzielle Schlüssel“, sagt Herbert Samhaber, Obmann der Fachgruppe Finanzdienstleister Oberösterreich. Dabei, so Samhaber, gäbe es viele Möglichkeiten, das Risiko zu beschränken, und die eigene Emotion „in Ketten zu legen“. Gerade bei Aktien oder Aktienfonds erhöhe eine laufende Investition mit kleinen Beträgen die Sicherheit (Stichwort Cost Average Effect). „Sparpläne stellen somit gerade für Kleinanleger eine gute Variante dar, um langfristig mit kleinen Beträgen merkbar von Wertpapierveranlagungen profitieren zu können“, so Samhaber.

Sparpläne als Erfolgsfaktor

Ein Grund, warum Anleger oft mit Investments zögern, ist die Angst, den richtigen Zeitpunkt dafür zu erwischen. Dabei spielt Timing nur eine untergeordnete Rolle. Wer regelmäßig anlegt, anstatt den passenden Aktienfonds zum optimalen Zeitpunkt zu suchen, ist in der Regel sogar deutlich erfolgreicher: Laut Zahlen des deutschen Fondsverbandes BVI lagen die durchschnittlichen Renditen von Sparplänen zwischen 2007 und 2017 über den Erträgen von Einmalinvestments. So hat ein Anleger, der im Frühjahr 2007 begann, regelmäßig Anteile von Weltaktienfonds zu kaufen, nach zehn Jahren eine durchschnittliche Rendite von 7,7 Prozent pro Jahr erzielt. Sparpläne mit Europaaktienfonds warfen im Schnitt 6,4 Prozent pro Jahr ab. Eine wesentliche Ursache dieser hohen Renditen ist, dass Sparplan-Anleger auch in der Börsenkrise regelmäßig investierten und im Rückblick genau mit diesen Raten die höchsten Erträge erzielten.

Fazit: Angst ist ein schlechter Berater. Die Angst vor einem Börsencrash ist zwar grundsätzlich nachzuvollziehen, hat sich in der Vergangenheit jedoch bisher immer als unbegründet erwiesen. Das Erfolgsrezept lautet: Dabeisein ist alles, Dabeibleiben aber noch wichtiger. 

(MvA)

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