Schwarmintelligenz sollte man nicht unterschätzen. In unsicheren Zeiten muss man aber auch die Risiken im Blick haben.
Die weitere Zinsenentwicklung und die Hartnäckigkeit der Inflation, dies sind laut Henning Busch, Managing Director bei Capital Group entscheidende Fragen für Anleger in 2023.
Wir stehen vor einer neuen Epoche am Aktienmarkt, zu dieser Erkenntnis kommt Christophe Braun, Equity Investment Director bei Capital Group. Durch die Veränderungen ergeben sich neue Chancen für Anleger. Braun fasst vier davon zusammen.
Rezessionen sind nie angenehm, aber notwendig, um die Übertreibungen früherer Aufschwünge zu korrigieren – vor allem, wenn die Wirtschaft wie in den letzten zehn Jahren fast unaufhörlich gewachsen ist.
Die Märkte ändern sich – und das weltweit. Viel ist zurzeit von der Rotation von Growth zu Value die Rede, aber ich halte das für zu einfach. Manche Anleger hoffen, dass wieder Ruhe einkehrt, wenn die Leitzinsen nicht mehr steigen und die Inflation nachlässt.
Die makroökonomischen Rahmenbedingungen waren 2022 der größte Treiber für die Renditen von Schwellenländeranleihen – ein Trend, der sich auch 2023 fortsetzen wird. Darunter gibt es drei Haupttriebkräfte: schärfere Finanzierungsbedingungen in den USA, ein stärkerer US-Dollar und schwaches Weltwirtschaftswachstum.
Die Anleger wollen wissen, wie lange der Schmerz noch anhalten wird.
Die Belastungsfaktoren für Emerging-Market-Anleihen dürften uns im neuen Jahr erhalten bleiben, vor allem die von den USA ausgehenden strafferen Finanzbedingungen, der stärkere US-Dollar und das schwache Weltwirtschaftswachstum.
Es ist wie ein Déjà-vu, wieder einmal. Angesichts einer Inflation, die so hoch ist wie seit den 1970er Jahren nicht mehr, steigender Zinsen und einer Abschwächung der Konjunktur haben viele Menschen inzwischen Angst davor, Anlagen zu tätigen.
Auch wenn die US-Notenbank Fed das Tempo ihrer Zinserhöhungen verlangsamt habe, scheint sie nicht bereit zu sein, den Sieg über die Inflation auszurufen.