Pictet AM: Nachhaltige Investitionen in Gesundheit

Pictet AM: Nachhaltige Investitionen in Gesundheit
ESG

Warum der private Gesundheitssektor Investoren die Möglichkeit bietet, attraktive Renditen zu erzielen und gleichzeitig die „soziale“ Komponente von ESG zu fördern.

25.11.2022 | 06:58 Uhr

Wenn es um nachhaltige Investments geht, wird die „S“-Komponente in ESG häufig vernachlässigt. Die Investoren achten in der Regel am meisten auf Umweltbelange und Governance-Themen werden ohnehin als Standard angesehen. Soziale Erwägungen sind schwerer zu integrieren.

Investitionen in Gesundheitsunternehmen können helfen, dieses Defizit auszugleichen. Ganz gleich, ob es um die Finanzierung der Entwicklung neuer Zelltherapien für solide Tumore, die Nutzung fortschrittlicher Datenanalysen zur Optimierung des Designs klinischer Studien oder die Verbesserung der Versorgung älterer Menschen geht – Investitionen in das Gesundheitswesen verhelfen uns zu einem längeren, gesünderen Leben.

Die Covid-19-Pandemie hat deutlich gemacht, wie eng Gesundheit und positive soziale Auswirkungen zusammenhängen, und das Bewusstsein der politischen Entscheidungsträger und der Gesellschaft insgesamt geschärft. Das hat die Dynamik verstärkt, die mit den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung in Gang gesetzt wurde. Das dritte SDG, das darauf abzielt, „ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters zu gewährleisten und ihr Wohlergehen zu fördern“, und viele der anderen Ziele hängen ebenfalls mit einer besseren Gesundheit und einer besseren Gesundheitsversorgung zusammen. Und es gibt noch viel zu tun, selbst in den Industrieländern. In der Europäischen Union zum Beispiel besteht bei mehr als 3 Prozent der Bevölkerung ungedeckter Bedarf an medizinischer Behandlung oder Untersuchung.1

Aus unserer Sicht sind die privaten Märkte eine besonders effiziente Möglichkeit für Investoren, Innovationen im Gesundheitssektor zu fördern – und davon zu profitieren.

Abbildung 1 – Die Macht der Privaten Anteil privater Unternehmen im Gesundheitssektor, nach Ländern, in %

Private health companies chart

EU 94 Prozent, USA 85 Prozent, China 83 Prozent. Quelle: Euronext, USA Life Sciences Database, McKinsey.

Das liegt daran, dass es weit mehr private als börsennotierte Gesundheitsunternehmen gibt. Im Biotech-Sektor sind 85 Prozent der Unternehmen in den USA und 94 Prozent in Europa privat.2

Sie sind es auch, die den grössten Teil der Innovationen hervorbringen, die für eine positive soziale Wirkung entscheidend sind. Untersuchungen in den USA zeigen zum Beispiel, dass 35 Prozent des gesamten Anstiegs der Lebenserwartung in den letzten 25 Jahren auf biopharmazeutische Innovationen zurückzuführen sind – weil die Sterblichkeit durch HIV, Brustkrebs und Herzerkrankungen reduziert werden konnte.3 Zudem werden fast zwei Drittel aller neuen Arzneimitteln, die von der US-Arzneimittelaufsicht FDA zugelassen werden, ursprünglich von kleineren Biopharmaunternehmen (mit einem Jahresumsatz von weniger als 100 Mio. US-Dollar) entwickelt.4

Erfolg aktiv fördern

Investoren an den privaten Märkten haben viel mehr Möglichkeiten, Einfluss auf die Unternehmen zu nehmen, in die sie investieren – das erhöht deren Erfolgschancen. Dazu kann die Bildung von Konsortien mit Branchenexperten aus verschiedenen Bereichen oder die Förderung strategischer Verbindungen zwischen Biotechnologie-Startups und wichtigen Akteuren in der Pharmaindustrie gehören.

Wir glauben fest an den Nutzen eines aktiven Engagements und räumen der Interaktion mit den Unternehmen, in die wir investieren, eine hohe Priorität ein, auch im Hinblick auf ESG-Themen. Das gilt auch für unseren Dialog mit Private-Equity-Fonds und Co-Investment-Partnern.

Als Unternehmen mit einer mehr als zweihundertjährigen Firmengeschichte haben wir weitreichende Erfahrung mit nachhaltigen Investments und unsere eigenen ESG-Experten. Somit können wir unsere Partner bei ihrem ESG-Engagement effizient unterstützen.

Hohes Potenzial

Wir haben Schlüsselbereiche im Gesundheitssektor identifiziert, in denen wir ein besonders hohes Potenzial für Wachstum, positiven sozialen Einfluss und Anlagerenditen sehen.

  • Therapien: Bei der Wirkstoffentdeckung und Arzneimittelentwicklung kommen zunehmend KI und maschinelles Lernen zum Einsatz. Dadurch erhöht sich die Effizienz und der Weg für die Präzisionsmedizin wird geebnet. Die Biotechnologie verzeichnet ein starkes Wachstum, das durch Investitionen sowohl von Risikokapital- als auch von Buyout-Firmen gestützt wird.
  • Diagnostik: Chronische Erkrankungen wie Krebs, Diabetes und Herzkrankheiten treffen uns immer stärker, je älter die Weltbevölkerung wird. Eine frühzeitige Diagnose kann die Chancen auf einen positiven Ausgang erhöhen und dazu beitragen, das Leben der Patienten zu verbessern und Kosten für Folgebehandlungen einzusparen. Zudem sind neue diagnostische Ansätze in der Regel weniger invasiv (z.B. Flüssigbiopsie). Langfristig besteht das Potenzial, dass sich quantifizieren lässt, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass jemand eine bestimmte Krankheit entwickelt. Anhand dieser Erkenntnisse können entsprechende Massnahmen ergriffen werden, um einen Ausbruch zu verhindern.
  • Digitale Gesundheit: Digitale Gesundheit ist der Schlüssel zur Versorgung ärmerer und schwer zugänglicher Gegenden – eine wichtige Komponente der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung. Auf nationaler Ebene können digitale Plattformen Daten analysieren, um Risiken wie Lücken in der Gesundheitsvorsorge zu identifizieren.
  • Medizintechnik: Die Medizintechnikbranche kombiniert Technologie mit der medizinischen Expertise von Ärzten, um Instrumente, Reagenzien, intelligente Implantate und vieles mehr herzustellen.
  • Gesundheitsdienstleister: Die Alterung der Bevölkerung macht neue Zahlungs- und Versorgungsmodelle erforderlich. Der Fokus liegt auf der Verbesserung von Sicherheit und Effizienz – zwei Bereiche, in denen Technologie und KI enorme Fortschritte bewirken können. Der Förderung der Mitarbeit des Patienten kommt eine vorrangige Rolle zu. Je häufiger die Patienten mit medizinischen Fachkräften interagieren, desto grösser ist die Bereitschaft, sich an die ärztlichen Anweisungen zu halten, und desto besser ist das Behandlungsergebnis.

Natürlich ist das Gesundheitswesen nicht immun gegen das Auf und Ab von Wirtschaft und Konjunktur, aber die Fundamentaldaten sind insgesamt weiter solide, mit klaren langfristigen Wachstumstrends. Seit 2005 ist die Anzahl der registrierten klinischen Studien um 18 Prozent gestiegen und die jährlichen FDA-Zulassungen für Arzneimittel haben um 6 Prozent zugenommen.5

Investoren spielen eine Schlüsselrolle bei der Förderung von Innovationen in diesen Bereichen – und haben gleichzeitig die Möglichkeit, organisch zu den UN-Nachhaltigkeitszielen und einem besseres, gesünderen Leben für zukünftige Generationen beizutragen.


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