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ESG

Nachhaltigkeit: In guten und in schlechten Tagen?

Die Corona-Krise ist eine Bewährungsprobe für nachhaltige Geldanlagen: Spielt ESG überhaupt noch eine Rolle, wenn sich Unternehmen in existenziellen Krisen befinden? Tatsächlich könnte das Thema gestärkt aus der Krise hervorgehen, sagen Marktexperten.

09.04.2020 | 15:11 Uhr von «Nina Bärschneider»

Die Organisatoren des 13. Deutschen Nachhaltigkeitspreises zeigen sich entschlossen: Trotz der Corona-Krise wollen sie Europas größte Auszeichnung für ökologisches und soziales Engagement vergeben. Die Pandemie dürfe das Thema Nachhaltigkeit nicht verdrängen. Tatsächlich biete sie sogar Chancen: Wirtschaft und Gesellschaft machten „unmittelbare Erfahrungen zur Bewältigung von Krisen, wie sie womöglich auch bei ungehindert fortschreitender Erderwärmung eintreten“, heißt es auf der Internetseite des Nachhaltigkeitspreises. Sie würden sich bewusster über „die Verletzlichkeit des Systems, in dem wir leben“ und sammelten „wichtige Erkenntnisse zu Resilienz, Anpassung und Verzicht“.

Das Thema Nachhaltigkeit wird kein Opfer der Corona-Krise – sondern geht womöglich gar gestärkt daraus hervor: Davon sind auch viele Marktbeobachter überzeugt. Auf wirtschaftlicher Ebene trenne sich nun die Spreu vom Weizen, sagt Nikita Singhal von Lazard Asset Management. Nachhaltig orientierte Investoren könnten besser beurteilen, „wie Unternehmen auf einen solchen plötzlichen Test ihrer Geschäftsmodelle reagieren und wie sie die Interessen ihrer verschiedenen Stakeholder abwägen.“

Unternehmen, die es ernst meinten, würden kurzfristige Profitmaximierung einer langfristigen Wertentwicklung unterordnen. Als positives Beispiel nennt Singhal ein globales Getränkeunternehmen, das seinen chinesischen Großhandelskunden für die 2020 erfolgten Bestellungen nicht haftbar machen will. Das schade dem Getränkekonzern zwar kurzfristig. „Langfristig aber schützt es wichtige Vertriebspartner vor Ort und damit strategisch wichtige Marktzugänge“, sagt Singhal.

Auch für Nachhaltigkeitsexpertin Masja Zandbergen von Robeco zeigt die aktuelle Krise, dass „eine nachhaltige Entwicklung der einzig gangbare Weg ist“. Wie ESG-freundlich ein Unternehmen agiere, also wie sehr es sich für Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung einsetzt, könne durch Corona positiv beeinflusst werden. So steigerten Unternehmen ihren S-Score (Soziales), wenn sie aus Solidarität ihre Fertigungsanlagen umstellten, um Handreiniger oder Ventilatoren für Krankenhäuser zu produzieren, und dafür kostenlos in Vorleistung gingen. Was das G-Kriterium angeht (Governance), tut sich laut Zandbergen ebenfalls eine Menge: Viele Firmen erlaubten ihren Mitarbeitern nun flexible Arbeitszeiten und Homeoffice – Modelle, die sich auch nach der Pandemie stärker durchsetzen könnten.

Sogar die Beziehung von Wirtschaft und Umwelt könne durch Corona profitieren, sagt Zandbergen. So gebe es in den USA bereits die Idee, den Umbau der Wirtschaft möglichst umweltfreundlich zu gestalten: Durch den Ausbau erneuerbarer Energien könnten neue Arbeitsplätze entstehen, ähnliches gilt für den nachhaltigen Wohnungsbau. Zudem könnten Lebensmittel zunehmend lokal produziert werden.

Unternehmerisches Denken wird langfristiger

Letztendlich könnte die Corona-Pandemie dazu führen, dass Unternehmen ihren Zeithorizont neu ausrichten und langfristiger denken, sagt Maria Municchi von M&G Investments. Schließlich zeige die Gegenwart, dass kurzfristige Daten kaum aussagekräftig sind, wenn sich die Wirtschaftslage ständig ändert. Damit dürften mehr Unternehmen für Investoren infrage kommen, die ESG-Kriterien berücksichtigen – denn sie wollen ja gerade über kurzfristige Ereignisse hinausblicken.

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