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Nachhaltigkeit

Welche Länder und Branchen haben die geringsten ESG-Risiken?

Welche Risiken drohen Investoren in einzelnen Branchen und Ländern hinsichtlich Umwelt und Sozialem? Die Ratingagentur Standard & Poor’s hat einen Risikoatlas erstellt, der Sektoren und Regionen nach ESG-Risiken bewertet.

22.05.2019 | 13:00 Uhr von «Thomas Gräf»

Nimm nur so viel wie du brauchst, mach das Licht aus, wenn du aus dem Zimmer gehst, lasse alles so zurück wie du es vorgefunden hast – die Regeln des gesunden Menschenverstands sollten eigentlich alle kennen, die eine Erziehung genossen haben. Doch sobald Manager in Unternehmen tätig werden, werden diese oft über Bord gekippt: „Warum soll ich mich an die Regeln halten, wenn die anderen es auch nicht tun?“

Aber wer hält sich tatsächlich an die Regeln – und wer tut nur so? Das Bewerten von Unternehmen nach ESG-Standards ist mittlerweile eine gewinnbringende Industrie, denn ein gutes ESG-Rating ist für viele Fondsmanager Voraussetzung dafür, eine Aktie ins Portfolio zu nehmen.  Auf Unternehmensebene kommt das Greenwashing, das Vortäuschen einer rechtschaffenen, ökologischen und sozialen Unternehmensführung, immer mehr in Mode; dagegen haben Branchen und Regionen wesentlich weniger Möglichkeiten,  sich ein sauberes Image zu verschaffen.

Wie genau es um die Risiken bestellt ist, die Investoren eingehen, wenn sie ihr Geld in einzelne Länder und Sektoren stecken, das hat die Ratingagentur Standar & Poor’s in dem neuen ESG Risk Atlas zusammengetragen.

Auf regionaler Ebene bewertet S&P vor allem das Risiko, wie stark einzelne Länder Naturkatastrophen ausgesetzt sind und wie es um die Qualität der Unternehmensstandard bestellt ist. Wenig überraschend, dass dabei die G20-Staaten auf den vorderen Plätzen dabei sind, wobei Russland mit der Note 5 noch etwas Nachholbedarf aufweist. Selbst Saudi Arabien, wo öffentliche Hinrichtungen noch als traditionelle Rechtspflege betrachtet werden, schneidet da besser ab.

ESG-RISK ATLAS "GOUVERNANCE"

Risk Atlas Gouvernance

Quelle: S&P

Auch in Venezuela ist es derzeit nicht gut bestellt um die Einhaltung von ökologischen und sozialen Standards bei der Unternehmensführung, was schade ist, da das Land mit 47 Milliarden Tonnen über die reichsten Erdölvorkommen des Planeten verfügt und viele Energiefirmen diese Rohstoffe gerne erschließen würden.

Auch in der Demokratischen Republik Kongo, in der Ukraine und im Irak vergibt S&P jeweils die schlechteste ESG-Note. Dabei gibt es im Kongo neben Coltan auch riesige Vorkommen an Diamanten, Edelhölzern, Erdöl, Uran, Kobalt und Kupfer. Und der Irak liegt mit 20,5 Milliarden Tonnen bekanntermaßen auf Platz fünf der reservenreichsten Staaten.


ESG-RISIKEN AUSGEWÄHLTER BRANCHEN

Quelle: S&P

Auf Branchenebene stellen nach Ansicht der Analysten von S&P die supranationalen Organisationen – Vereinte Nationen, internationale Förderbanken und Entwicklungshilfeorganisationen udgl. – sowohl hinsichtlich der ökologischen als auch der sozialen Auswirkungen ihrer Geschäftstätigkeit das geringste Risiko dar. 

Auf der anderen Seite des Spektrums werden sowohl die Öl- und Gasproduzenten als auch Bergbau und Metallverarbeitung von S&P als die größten Energieverschwender und Emittenten von Treibhausgasen identifiziert. Auch die Begleitumstände der Produktion stellen für Umwelt und die sozialen Systeme in der Umgebung, in denen sie stattfindet, eine große Belastung dar. Deshalb bekommt beide Branchen sowohl ökologisch als auch sozial die schlechteste Bewertung. 

Gute Nachrichten für die Asset Manager: Ihre Branche wird von S&P in Bezug auf die Umweltauswirkungen zusammen mit Medien, Software, Dienstleistungen und den supranationalen Organisationen als am wenigsten umweltschädlich eingestuft. Lediglich der Datenschutz und schlechte Beratungsdienstleistungen stellen für die Branche ein Risiko dar, das Investoren beachten sollten.

Erstaunlich scheint die Einstufung der Luftfahrt und Rüstungsindustrie – PR-Experten sprechen hier lieber von "Verteidigung": Mit einer Risikobewertung von sechs – jeweils drei für die Faktoren "Umwelt" und "Soziales" – rangiert die Branche eher im Mittelfeld. Das mag auf den ersten Blick verwundern, kommen doch Jahr für Jahr mehr als 100.000 Menschen weltweit durch die Erzeugnisse dieser Branche ums Leben. Doch handelt es sich bei diesen Toten nicht etwa um Risiken, die Investoren eingehen, wenn sie Anteile an Rüstungsfirmen erwerben: "Unternehmen aus dem Verteidigungssektor sehen sich zuweilen  Reputationsrisikenausgesetzt, die mit der Produktion bestimmter Systeme (wie Nuklearwaffen) oder dem Verkauf an bestimmte Staaten einhergehen, aber das sind politische Entscheidungen, die ihre Kunden treffen, die sich wiederum an strategischen und militärischen Bedürfnissen orientieren."

Für Asset Manager stellt der ESG Risk Atlas sicherlich ein hilfreiches Werkzeug für die Asset Allocation dar, wenn Kunden ein Portfolio wünschen, dem nachhaltige ökologische und soziale Kriterien zugrunde liegen.

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