Baker Steel: Der 45. US-Präsident erbt eine anfällige Wirtschaft und eine politische Patt-Situation

Es gibt einen Mangel an attraktiven politischen Optionen für die Wähler und besorgniserregende Aussichten für Investoren.

08.11.2016 | 15:41 Uhr

Finanzmärkte mögen möglichst wenig Unsicherheit und während die Wahl von Trump oder Clinton diese Woche einen Unsicherheitsfaktor für die Anleger entfernen - die Identität des nächsten Präsidenten – wird das Land wahrscheinlich von wirtschaftlichen Schwierigkeiten und einem geteilten politischen System geplagt bleiben.

Ob das Ergebnis ein Clinton-Sieg ist, und sowohl die meisten Umfragen, als auch die Marktreaktionen deuten darauf hin, oder es einen überraschenden Trump- Sieg ähnlich dem "Brexit" Ergebnis im Juni gibt, die USA stehen vor schweren wirtschaftlichen und politischen Hürden in den kommenden Jahren. Trump und Clinton sind bei weitem die am wenigsten beliebten Präsidentschaftskandidaten der letzten Jahrzehnte. Der Wahlgewinner wird angesichts der wachsenden politischen Kluft in Amerika, die während der Kampagne deutlich hervortrat, aufgrund der nationalen Wirtschaftssituation und den wachsenden Herausforderungen in Bezug auf Die US-geopolitische Dominanz weltweit unter Druck stehen. 

Es gibt zwar starke Unterschiede zwischen den Politiken der beiden Kandidaten und den Ansätzen zu den Fragen, mit denen Amerika konfrontiert ist, aber weder der eine noch die andere zeigt Alternativen auf, welche Investoren viel Vertrauen geben könnte. Trumps umstrittene Anti-Einwanderer-Botschaft und sein Versprechen, amerikanische Arbeitsplätze durch das Aufkündigen von Handelsabkommen wiederherzustellen, hätte wahrscheinlich weitreichende negative Auswirkungen auf das US-Wirtschaftswachstum, während Clintons interventionistische Haltung zur Außenpolitik, als auch ihre engen Beziehungen zur sogenannten politischen Elite riskiert, die USA weiter in Konflikte und Skandale zu verwickeln, wovon die US-Politik international und in den USA selbst schon seit geraumer Zeit betroffen ist.

Das beunruhigendste Thema, das von beiden Kandidaten während der Kampagne aufgegriffen wurde, war die Anti-Freihandel-Stimmung. Sowohl Trump und Clinton haben das TPP Handelsabkommen (zwischen den USA und zwölf Pazifikanrainerstaaten) kritisiert, ausländische Konkurrenz negativ dargestellt und Appelle an Wähler in Regionen gerichtet, die besonders unter der wirtschaftlichen Stagnation in den letzten Jahrzehnten gelitten haben. Sollte Trump als Sieger hervorgehen, wäre dies infolge einer Welle von Populismus geschehen, etwas was vor einigen Jahren noch als sehr unwahrscheinlich galt. Verliert er, wird sich allerdings die populistische und antikapitalistische Stimmung, die geschürt wurde, bei großen Teilen der Bevölkerung festsetzen. 

Beide Kandidaten favorisieren erhöhte Staatsausgaben, wobei die Schätzungen zwischen 250-500 Milliarden US$ variieren. Dies würde in einem Umfeld, in dem die Kapazität für nominale Zinserhöhungen begrenzt ist, sehr inflationär wirken. 

Die unsicheren Aussichten für die US-Wirtschaft unter dem nächsten Präsidenten bedeuten langsames Wirtschaftswachstum, einen schwachen Dollar und eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für volatile Aktienmärkte. Wir glauben, dass die Nachfrage nach Gold/Goldaktien auch weiterhin wachsen wird, da die Anleger in Anbetracht einer wenig effektiven US-Regierung und steigenden Schulden sichere Häfen und reale Vermögenswerte suchen.

Wichtiger Hinweis: Diese Informationen werden von Baker Steel Capital Managers LLP (Partnerschaft mit beschränkter Haftung, eingetragen in England unter der Nr. OC301191 und zugelassen und reguliert durch die Financial Conduct Authority) herausgegeben. Die Weitergabe dieser Informationen stellt kein Angebot zur Beteiligung an einer Anlage dar, noch ist es Teil eines solchen Angebots. Dieser Bericht versteht sich nicht als Anlageberatung. 

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