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Keine Angst vorm schwarzen Schwan

Die FondsConsult Investment-Konferenz im Fünf-Sterne-Hotel Kempinski in Berchtesgaden.
Investment-Konferenz

Auf der FondsConsult Investment-Konferenz diskutierten Experten die Entwicklungen am Kapitalmarkt – und welche Strategien die besten Chancen bieten. Das Themenspektrum reichte von Gefahren hochfliegender Inflation bis zu Anlagechancen in den Tiefen der Ozeane.

27.04.2022 | 07:15 Uhr von «Matthias von Arnim»

Steigende Zinsen, fortwährende Coronapandemie, hohe Inflationsraten – und jetzt auch noch ein Krieg in Europa. Die schlechten Nachrichten reißen nicht ab. Doch die Kapitalmärkte haben die Schocks bisher gut verdaut. Der MSCI World hat nach seinem Jahrestief kräftig aufgeholt. Dass in diesem Jahr ein neues Allzeithoch erreicht wird, scheint nicht mehr unmöglich. Gleichzeitig bleibt die Stimmung angespannt. Prognosen wagt derzeit kaum jemand. Vor dem Hintergrund dieser fragilen Lage fand in Berchtesgaden die FondsConsult Investment-Konferenz statt. Top-Experten verschiedener Fondsgesellschaften analysierten die Weltgeschehnisse. Im Fünf-Sterne-Hotel Kempinski diskutierten sie mit einem ausgewählten Kreis an Asset Managern, Finanzberatern und Vermögensverwaltern die passenden Anlage-Strategien. Das waren die Themen…

Wie man am besten mit der Inflation umgeht

Zum Auftakt der Konferenz näherte sich Dr. Georg von Wallwitz von Eyb & Wallwitz Vermögensmanagement dem Thema Inflation. In seinem Vortrag „Stabilität in unruhigen Zeiten - Wie der Phaidros Funds Balanced mit der Inflation umgeht“ zeigte er zunächst die Risiken auf, denen sich Europa – und speziell Deutschland – gegenübersehen. So trieben der russische Angriff auf die Ukraine und die folgenden Sanktionen die Inflation. Insbesondere Energie- und Nahrungsmittelpreise würden steigen. Die Konjunktur würde belastet. Europa wäre dabei insgesamt stärker betroffen als die USA. Daher steige auch die Gefahr einer Stagflation. Als passende Anlagestrategie empfahl von Wallwitz den Kauf von Aktien gut geführter Marktführer statt traditioneller „Safe-Havens“. Konkret meinte er damit die Investition in Aktien von Monopolisten und Herausforderern mit signifikantem Wachstumspotential und den Verkauf von Zyklikern sowie Titeln mit schwacher Wachstumsperspektive. Auf der Anleiheseite hat von Wallwitz die Nutzung des Renditeanstiegs zum Kauf von Anleihen mit besserer Qualität bei gleichzeitigem Verkauf von Anleihen mit geringem Spread bzw. geringer absoluter Rendite geraten. Einem „Safe Haven“ hält der erfahrene Manager des Phaidros Funds Balanced jedoch noch immer die Treue: Es sei derzeit wohl kein Fehler, den Anteil an Gold-ETCs im Portfolio zu erhöhen.

Welche Perspektiven Anleihen noch bieten

Adrian Hull, Head of Fixed Income bei Aegon Asset Management, fragte in seinem Vortrag: „Lässt Sie Ihre festverzinsliche Allokation gut schlafen?“ Dann zeigte er die aktuelle Situation am Zins- und Rentenmarkt auf. Zunächst nennt er die Gründe, warum in den vergangenen Jahren über einen langen Zeitraum hinweg niedrige Inflation herrschte. Da sei zum Beispiel die zunehmende Globalisierung gewesen. Denn mehr Wettbewerb sorge für niedrigere Preise. Dazu kam, so Hull, der sogenannte „Amazon-Effekt“. Der mächtige Online-Händler eroberte Marktsegment um Marktsegment mit gutem Service und niedrigen Preisen. Nun gebe es mehrere potentielle Inflations-Treiber: zum Beispiel die aufgrund politischer Entwicklungen zunehmend fragilen Handelsbeziehungen zu China oder die Annahme, dass marktbeherrschende Konzerne wie Amazon irgendwann ihre Preissetzungsmacht nutzen. Dann wäre da noch die demografische Entwicklung in den G7-Staaten. Und natürlich treibe der Krieg Russlands gegen die Ukraine die Rohstoffpreise. Die Notenbanken müssten auf all diese Entwicklungen reagieren, erklärt Hull. Erste Zinsanhebung gebe es schon in den USA. Weitere würden bald folgen, auch in Europa. Für Rentenfondsmanager ergäben sich daraus neue Handlungsperspektiven. So müssten etwa die Duration und die Verteilung von sicheren Staatspapieren, Hochzinsanleihen oder auch Inflationsanleihen in den Portfolios neu austariert werden. Unter dem Strich müsse ein möglichst diversifiziertes und ausgewogenes Depot dafür sorgen, ausreichend Rendite bei niedriger Volatilität zu erzielen.

Immobilien als Ausweg aus der Inflation

Anja Risse, Direktorin Vertrieb bei KanAM Grund, warf die Frage auf, welche Rolle Immobilien beim Schutz vor Inflation spielen können. In ihrem Vortrag „Ausweg aus der Inflation: Offene Immobilienfonds! Ist das die Lösung?“ stellte sie die Inflationsentwicklung der vergangenen Jahrzehnte in den Kontext der Preis- und Mietentwicklung am Immobilienmarkt. Ihre Erkenntnis: Die Inflation blieb immer hinter der Wertentwicklung Offener Immobilienfonds zurück. Risse schlüsselt im Folgenden die Renditekomponenten von Immobilienfonds auf, um klarzumachen, woher deren Wertstabilität rührt. Wichtig sei hier das Zusammenspiel von langfristigen indexierten Mietverträgen mit bonitätsstarken Mietern, der Wertentwicklung von Objekten und die Wahrnehmung von Verkaufschancen, um Erlöse zu erzielen. Wichtig sei auch die Wahl guter Standorte. Das alte Credo „Lage, Lage, Lage“ gelte immer noch. Dieser Maxime folgend, verteile sich etwa beim Fonds LEADING CITIES INVEST das Portfolio auf eine Auswahl exzellenter Standorte in ganz Europa. Ein Viertel der Immobilien liege in deutschen Großstädten. Der Rest verteile sich auf Metropolen in ganz Europa, darunter Barcelona, Paris und Warschau. Einzige Ausnahme von der Regel sei ein Objekt in Boston in den USA. Den Schwerpunkt des Portfolios bilden Büroimmobilien, so Risse. Bei den Laufzeiten der Mietverträge sei der Fonds gut aufgestellt. Rund die Hälfte der Mietverträge laufe über das Jahr 2030 hinaus, nahezu alle Verträge seien indexiert. Auch die Mieterstruktur sei ausgezeichnet: Fast 40 Prozent der Mieter seien Behörden, Verbände oder Bildungseinrichtungen. Unterm Strich sei der LEADING CITIES INVEST ein ausgezeichneter Fonds – im wahrsten Sinne des Wortes. Davon würden zahlreiche Preise und Auszeichnungen zeugen.

Multi-Asset als passende Anlagestrategie für das „New Normal”

Moritz Rehmann, Portfoliomanager bei der DJE Kapital AG, erklärte in seinem Vortrag „Themenorientiertes Investieren: DJE - Alpha Global“ den Investmentprozess und die Anlageziele des DJE – Alpha Gobal. Der Multi-Asset-Fonds investiert in erster Linie themenorientiert. Das bedeute, heute schon in die Themen von morgen zu investieren, erklärt Rehmann. Relevante Themen seien beispielsweise die Bereiche Demografie und Gesundheit, Marken und Luxus, grüne Technologie, digitales Leben und E-Commerce. Dabei schaue man nicht nur auf die entwickelten Industrienationen, sondern achte auch auf die wachsende Mittelklasse in den Emerging Markets, die zunehmend das Konsumverhalten weltweit mitbestimmten. Beim Blick auf den Rentenmarkt beobachtet Rehmann den Rückgang des Anteils negativ rentierender Anleihen. Die Anzahl der Laufzeiten mit positiver Rendite nehme spürbar zu. Diese Entwicklung eröffne bei entsprechender Positionierung neue Anlageperspektiven. Dabei müsse man natürlich die Entwicklung der Inflation im Blick behalten, so Rehmann. Insbesondere in den USA sei das Thema virulent. Die Konjunktur drohe zu überhitzen, der Arbeitsmarkt sei angespannt – insofern, als mittlerweile fast die Hälfte der kleineren und mittelgroßen Unternehmen Schwierigkeiten bei der Besetzung neuer Stellen hätten. Angesichts der Unwägbarkeiten bei Inflation, Zinsen und Weltkonjunktur bliebe Gold deshalb ein Ankerinvestment für die Stabilisierung des Portfolios.

Value oder Growth: Klärung der alten Streitfrage

Martin Moeller, Portfoliomanager bei UBP Asset Management, stellte in seinem Vortrag „Value oder Growth - auf die Wertschöpfung kommt es an“ die Investmentansätze und Perspektiven verschiedener Fonds der Union Bancaire Privée (UBP) im Rahmen des derzeitigen Kapitalmarktumfelds gegenüber. Dabei erklärte Moeller den erfolgreichen Investmentansatz der Fondsgesellschaft, der sich darauf konzentriert, Unternehmen zu finden, die eine überdurchschnittliche Aktienkursentwicklung durch nachhaltige Wertschöpfung erreichen. Interessanterweise sind diese attraktiven Werte in den verschiedenen Regionen der Welt sehr unterschiedlich stark verbreitet. Während die Schweiz etwa überdurchschnittlich viele Konzerne dieser Art biete, sei dies in Japan deutlich seltener der Fall. Insgesamt hat sich der weltweit anlegende Fonds UBAM - 30 Global Leaders Equity dank dieser Strategie in den vergangenen Jahren als deutlich renditestärker erwiesen als der MSCI World. Ein Punkt, den Moeller in diesem Zusammenhang betont, ist die strikte Berücksichtigung von ESG-Kriterien, die sich durch den kompletten Anlageprozess ziehe. In dem vierstufigen Ansatz von der Überwachung des Anlageuniversums bis zum Ausstieg aus einem Investment werden ESG-Kriterien und die CO2-Bilanz ständig analysiert. Die Nachhaltigkeit der Erträge spiele bei der Bewertung von Unternehmen eine wesentliche Rolle, so Moeller.

Darf es etwas Meer sein?

Christoph Baldegger und Marco Berweger von Bonafide Wealth Management machten in ihrem Vortrag „The blue revolution - die Bedeutung der Ozeane“ auf einen großen, weltumspannenden Wirtschaftszweig aufmerksam, der als Investmentthema bislang nur wenig Beachtung findet. Die Vermögensverwaltung bonafide widmet sich ganz der blauen Revolution. Das in Liechtenstein beheimatete Unternehmen investiert mit seinem Bonafide Global Fish Fund in nachhaltige Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette des Sektors Fish & Seafood, erklären Baldegger und Berweger. Sie schildern, welche Besonderheiten die Branche hat und welche Chancen sich Investoren hier bieten. Die gesamte Wertschöpfungskette sei unglaublich komplex und vielfältig. Dazu komme der ökologische Aspekt: Im Vergleich zu Schweine-, Hühner- oder Rindfleisch brauche die Fischzucht deutlich weniger Energie und Nährstoffe. Auch beim Thema CO2-Ausstoß sei Fisch im Vergleich zu allen anderen Arten von Nutztierzucht unschlagbar gut. Nachhaltigkeit spiele aus verschiedenen Gründen für die Fondsstrategie eine wichtige Rolle. So habe sich der Fonds verschiedenen SDG-Zielen verschrieben wie zum Beispiel „Leben unter Wasser“ und „Zero Hunger“. Dabei komme das Thema Rendite keineswegs zu kurz. Der Fonds habe seit Bestehen stetig positive Renditen erwirtschaftet.

Mit neuen Ideen in die nächsten Quartale

Am Ende zweier langer Konferenztage nahmen die zahlreichen Teilnehmer viele Denkaufgaben, aber im besten Fall noch mehr Anregungen für ihr Handeln mit auf den Weg nach Hause – bis zum nächsten Mal. Die Investmentkonferenz am Tegernsee steht bereits vor der Tür. Am 12. Mai 2022 geht es los. Noch sind Plätze frei. Anmeldungen sind hier möglich.

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