Tobias Krause von Fidelity gibt spannende Einblicke in dividendenorientierte Anlagestrategien. Warum jetzt Dividendenaktien gefragt sind, wie Sie Risiken abfedern und weshalb Fidelity bewusst gegen den Indexstrom schwimmt, erfahren Sie hier.
29.08.2025 | 07:30 Uhr von «Jörn Kränicke»
Einen tiefen Einblick in dividendenorientierte Strategien gibt Tobias Krause von Fidelity International. Er erläutert, warum diese Ansätze als Stabilitätsanker gerade in Zeiten geopolitischer und wirtschaftlicher Unsicherheit wieder verstärkt in den Fokus rücken. Zudem weist er darauf hin, dass wir uns aktuell in einem der vier säkularen Bullenmärkte der vergangenen 100 Jahre befinden – und mit mittlerweile 16 Jahren Dauer sei dieser auch ungewöhnlich lang. Die Stärke dividendenorientierter Strategien zeigt sich oft besonders dann, wenn ein solcher Bullenmarkt zu Ende geht – was bei der Länge des aktuellen Zyklus durchaus ein realistisches Szenario darstellt.

Dividenden als Sicherheitsnetz
Krause hebt hervor, dass Dividenden zahlende Unternehmen in Abwärtsphasen deutlich robuster reagieren: So schnitt etwa der Fidelity Funds – Global Equity Income Fund in Marktphasen mit über 15 Prozent Kursverlust besser ab als der Markt. Der Grund: „Wir fokussieren uns auf Titel mit stabilen Gewinnen, finanzieller Solidität und berechenbaren Cashflows. Die Gewinnschwankungen solcher Titel sind deutlich geringer als beim breiten Markt – ein entscheidendes Qualitätsmerkmal gerade in unsteten Zeiten“, erklärt Krause. Daher zeigt der Global Equity Income bei Abwärtsbewegungen des MSCI World eine deutlich geringerer Partizipation als in Aufwärtsphasen.

Europa hat ein anderen Dividendenuniversum als der Rest der Welt
Laut Krause ist auch der Fidelity Funds – European Dividend Fund weniger risikoreich als der Index, aber volatiler als die globalen Dividendenstrategien. „Das sieht man auch daran, dass die Drawdowns des Index zu etwa 80 Prozent mitgemacht werden. Dafür folgt der europäische mit knapp 90 Prozent dem Aufwärtstrend des MSCI Europe“, so der Fidelity-Experte weiter. Das liege auch daran, dass das Dividendenuniversum ganz anders als das globale ist. Daher werden laut Krause auch Banken in den Fokus genommen, da sie im Schnitt 5,2 Prozent Dividendenrendite aufweisen. „Wenn man in Europa auf zyklischere Branchen verzichtet, hat man das Problem, kein Portfolio erstellen zu können, das eine höhere Dividendenrendite als der Markt aufweist“, erklärt Krause.
Indexrisiken werden vermiedenMit ein Grund für die stetige Entwicklung des globalen Fonds ist laut Krause auch die Vermeidung von Indexrisiken. „Wir konstruieren Portfolios, die keinen Bezug zum Index haben. Während die USA im Index dominieren (MSCI ACWI: 67 Prozent), sind US-Titel im Global Equity Income nur mit rund 35 Prozent gewichtet.“ Günstig bewertete Märkte wie Europa und UK sind entsprechend höher gewichtet als im MSCI ACWI. Krause fasst die Vorteile der Dividendenfonds von Fidelity wie folgt zusammen. „Sie bieten im aktuellen Marktumfeld eine attraktive Anlagemöglichkeit. Besonders das geringere Risiko im Vergleich zum Markt überzeugt, was sich in einem wesentlich geringeren Drawdown zeigt.“
Fondsdaten| Fondsname | FidelityFunds – Global Equity Income ESG Fund |
| Fondsstart | 22.06.2017 |
| Fondskosten | 1,91% |
| Fondsvolumen | 875,3 Mio. Euro |
| Wertzuw. 5 Jahre | 71,80% |
| ISIN | LU1627197004 |
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