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Rentenmarkt

Trübe Aussichten für US-Bonds

Egal wie die Midterm-Wahlen ausgehen – es sieht schlecht aus für den Rentenmarkt in den USA. Sowohl Demokraten als auch Republikaner werden viel Geld ausgeben wollen. Das treibt die Renditen weiter in die Höhe.

11.10.2018 | 12:48 Uhr von «Thomas Gräf»

Wenn die Demokraten die Mehrheit im Kongress erringen, gilt es als wahrscheinlich, dass sie ein Infrastrukturprogramm in Billionenhöhe auf die Beine stellen. Sollten die Republikaner ihre Mehrheit verteidigen, ist mit einer weiteren Steuersenkungsrunde zu rechnen. Wer auch immer sich durchsetzt – das Ergebnis werden weitere Schulden sein.

Dabei ist die fiskalische Situation der USA derzeit alles andere als erfreulich. Die anstehenden Schulden werden auf einen ohnehin schon gut bestückten Markt mit einem Volumen von 15,3 Billionen US$ treffen, hat Bloomberg ausgerechnet. Die Kosten für die Verschuldung werden weiter steigen: Im kommenden Jahr wird das Haushaltsdefizit der USA wohl eine Billion US$ überschreiten; gleichzeitig wird sich die Zinslast in den nächsten zehn Jahren auf über eine Billion US$ verdreifachen, sagt die Haushaltsbehörde des Kongresses CBO. 

„Die Schuldenlast ist jetzt schon drückend“, meint Zinsexperte Subadra Rajappa von der  Société Generale. „Wenn man einfach nur das Angebot in die Höhe schraubt, kommt irgendwann der Zeitpunkt, an dem der Bondmarkt dankend abwinkt.“

Dabei muss Finanzminister Steven Mnuchin in diesem Jahr schon doppelt so viele Schulden begeben wie 2017.  Allein in der laufenden Woche will das US-Schatzamt Anleihen im Wert von rund 230 Milliarden US$ an den Mann bringen – von Kurzläufern mit einem Monat Restlaufzeit bis zu 30jährigen T-Bills. Gleichzeitig steht die Federal Reserve aber nicht mehr unbegrenzt als Käufer zur Verfügung, da sie ihr Anleihekaufprogramm aktuell auslaufen lässt. Eine rückläufige Nachfrage bei einem expandierenden Schuldenmarkt bedeutet aber zusätzliche Zinszahlungen in zweistelliger Milliardenhöhe – die der amerikanische Steuerzahler letzten Endes aufbringen müsste.  

Zeichen eines nachlassenden Interesses sind bereits sichtbar. In den letzten Wochen hat sich der Ausverkauf bei den Treasuries beschleunigt und die Renditen – und damit die Finanzierungskosten für den amerikanischen Staat – in die Höhe getrieben. In der vergangenen Woche erreichte die Rendite der 10jährigen Staatsanleihen zum ersten Mal seit 2011 wieder die 3,2 Prozent-Marke. Gleichzeitig fiel die Nachfrage bei der Auktion der Treasuries auf ein zehn-Jahres-Tief.

Präsident Trumps großzügige Steuerpolitik und die steigenden Kosten für Sozialversicherung und staatliche Krankenversicherung werden die staatliche Schuldenlast in den nächsten zehn Jahren um weitere zehn Billionen [sic] Dollar in die Höhe treiben, schätzt das CBO. Dann werden sich die jährlichen Zinszahlungen auf etwa 915 Milliarden US$ summieren.

Schulden laufen aus dem Ruder

Ende September 2018 musste das US-Schatzamt die Rekordsumme von 523 Milliarden US$ für Zinszahlungen aufbringen. Das sind aktuell rund 2,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Dieser Anteil wird wohl bis 2048 auf mehr als sechs Prozent wachsen; sollten die Steuersenkungen von Präsident Trump gesetzlich verankert werden – bislang werden sie im Jahr 2025 auslaufen –, dann könnten die Zinszahlungen in dreißig Jahren sogar auf über acht Prozent des BIP steigen, fürchtet das Committee for a Responsible Budget (CFRB).

Die aus dem Ruder laufenden Schulden werden wohl dazu führen, dass Anleihekäufer besser belohnt werden wollen: Das CBO rechnet mit vier Prozent Rendite für die 10jährigen Staatsanleihen bereits 2020. Momentan werden noch 3,23 Prozent gezahlt.

Egal wer die Wahlen am 6. November gewinnt – die Schuldenaufnahme scheint beschlossene Sache. Bob Miller, Chef der Fixed-Income-Abteilung bei BlackRock, rechnet mit einer Verdreifachung der Neuverschuldung im kommenden Jahr: Dann wird das Schatzamt wohl 1,2 Billionen an Schuldscheinen versteigern müssen.

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