Der SMCCF, der im März als Reaktion auf den extremen Marktstress geschaffen wurde, soll Liquidität für ausstehende Unternehmensanleihen bereitstellen. Neben einzelnen Anleihen kauft der SMCCF auch ETFs auf Unternehmensanleihen.
09.07.2020 | 13:00 Uhr von «Jörn Kränicke»
Dazu gehören sowohl Investment-Grade- als auch Hochzinsanleihen. Allerdings hat Fed-Chef Jerome Powell angekündigt, dass die Notenbank in Zukunft eher einzelne Anleihen anstatt ETFs kaufen will.
Die Fed hat insgesamt 16 ETFs gekauft
Insgesamt 16 ETFs für Corporate Bonds und High Yields stehen derzeit bei der Fed auf der Kaufliste. Sieben der 16 gekauften Fonds sind zwar hochverzinsliche ETFs, allerdings flossen knapp 90 Prozent des Geldes in Investment-Grade-Papiere. Rund 6,8 Milliarden US-Dollar hatte die Fed zuletzt in ETFs investiert. Bei den 16 ETFs besitzt die US-Notenbank nun zwischen 0,5 und 6,5 Prozent des ausstehenden ETF-Volumens.
Vanguard ist der größte Nutznießer
In den iShares iBoxx US Dollar Investment Grade Corporate Bond ETF von BlackRock floss das meiste Geld. In ihn wurden von der Zentralbank 1,7 Mrd. US-Dollar investiert. Am meisten Geld sammelten jedoch die ETFs von Vanguard ein. In zwei Fonds wurden 1,3 beziehungsweise eine Milliarde US-Dollar investiert.
Warnung vor US-High-Yields
Die Zurückhaltung der Fed gegenüber High Yield ETFs liegt wohl vor allem in den massiv steigenden Ausfallraten. Daher warnt auch der Chef von Tabula Investment Management, Michael John Lytle, vor den hochverzinslichen Papieren. Lytle rät Anlegern ihre Allokation in US-High-Yields zu überprüfen und Anlagestrategien entwickeln, um sich gegen einen Anstieg der Zahlungsausfälle abzusichern. Denn trotz der Erholung an den Aktienmärkten zeichneten die Aussichten für nordamerikanische Unternehmenskredite ein anderes Bild. Die Ausfallraten lagen laut Lytle 2020 bei nordamerikanischen Unternehmenskrediten auf dem höchsten Stand seit 2009.
Im März 2021 ist der Pleitehöhepunkt erreicht
Die Ratingagentur Fitch hob in seinen Basisszenario dieAusfallraten für US-High-Yields im Jahr 2020 auf fünf bis sechs Prozent an, im schlechtesten Fall könnten sie sogar auf zehn Prozent steigen. Als besonders pleiteanfällig sieht Fitch den Energiesektor. Die Ratingagentur Moody's erwartet im März 2021 im Normalfall den Höhepunkt der Pleitewelle mit Ausfallraten bei über 13 Prozent. Ihr pessimistisches Szenario geht von Ausfallraten von weit über 20 Prozent aus.
Auch S&P erwartet deutlich zweistellige Ausfallraten
Das Basisszenario von S&P geht davon aus, dass die 12-monatige Ausfallrate von Unternehmen mit spekulativem Rating in den USA bis März 2021 12,5 Prozent erreichen wird (gegenüber 3,5% im März 2020). Dies würde bedeuten, dass 233 Unternehmen ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen können. Selbst in ihrem optimistischen Szenario werden sich die Zahlungsausfälle fast verdoppeln (6% bis März 2021 und 112 Zahlungsausfälle). Im pessimistischen Szenario wird die Ausfallrate auf 15,5 Prozent steigen (bei fast 300 Ausfällen).
Name | Volumen (in Mio $, per 18.6.20) |
---|---|
iShares iBoxx US Dollar Investment Grade Corporate Bond ETF | 1782,00 |
Vanguard Short-Term Corporate Bond ETF | 1307,00 |
Vanguard Intermediate-Term Corporate Bond ETF | 1037,00 |
iShares Short-Term Corporate Bond ETF | 607,80 |
SPDR Bloomberg Barclays High Yield Bond ETF | 411,87 |
SPDR Portfolio Intermediate Term Corporate Bond ETF | 404,66 |
iShares Intermediate-Term Corporate Bond ETF | 397,99 |
iShares iBoxx High Yield Corporate Bond ETF | 245,78 |
SPDR Portfolio Short Term Corporate Bond ETF | 237,25 |
iShares Broad US Dollar Investment Grade Corporate Bond ETF | 150,39 |
Xtrackers US Dollar High Yield Corporate Bond ETF | 56,22 |
iShares Broad US Dollar High Yield Corporate Bond ETF | 49,01 |
iShares 0-5 Year Investment Grade Corporate Bond ETF | 43,79 |
VanEck Vectors Fallen Angel High Yield Bond ETF | 28,86 |
iShares 0-5 Year High Yield Corporate Bond ETF | 23,34 |
SPDR Bloomberg Barclays Short Term High Yield Bond ETF | 20,74 |
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