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Grüne ETFs: Mehr Stabilität fürs Depot

Mehr Stabilität durch grüne ETFs
Nachhaltigkeit

Passive Indexfonds (ETF) mit nachhaltigem Investmentansatz bringen nicht unbedingt mehr Rendite, stabilisieren aber auch die Wertentwicklung eines Fondsportfolios. Das zeigt eine Studie der Deutschen Bank. Was für ETFs zutrifft, dürfte auch für aktive Fonds gelten

13.12.2023 | 12:15 Uhr von «Uli Kühn»

Es gibt viele gute Gründe dafür, sein Geld in nachhaltige Geldanlagen zu stecken: die Umwelt schützen und die Erderwärmung eindämmen, höhere Rendite oder geringere Risiken. Bei den meisten Nachhaltigkeitsinvestoren wird es wohl eine Mischung sein. Es spricht schließlich nichts dagegen, Gutes zu tun und Rendite zu erzielen, oder Rendite zu erzielen und dabei Gutes zu tun.

Noch ist allerdings nicht eindeutig klar, ob nachhaltige (ESG-)Investments langfristig mehr Rendite bringen als nicht nachhaltige Anlagen. In den vergangenen Jahren waren Fonds mit Nachhaltigkeitsfokus über längere Zeiträume rentabler. Das zeigt plakativ die Wertentwicklung börsennotierter Indexfonds (ETF) mit ESG-Filter. So hatten ESG-ETFs von Anfang 2020 bis Ende 2021 die Nase vorn. Seit zwei Jahren schrumpft allerdings ihr Vorsprung (siehe Grafik rechts).

Extravorteil fürs Portfolio

Jedoch: Unabhängig von Rendite oder Moral scheinen ESG-ETFs einen weiteren Vorteil zu bieten. So können ESG-ETFs schon deshalb ein attraktives Portfolioelement sein, weil sich durch ihre Beimischung tendenziell die Diversifikation des Portfolios verbessert, berichten jetzt Analysten aus dem Deutsche Bank Research in einer aktuellen Auswertung. Letztendlich sollte durch die Beimischung der ESG-Fonds also die Wertentwicklung stabiler verlaufen.

Insbesondere mit wirklich nachhaltigen („dunkelgrünen“) ETFs sei der Diversifikationsvorteil zu erreichen. Begründung: Ihre Wertentwicklung kopple sich häufig von der Entwicklung nicht nachhaltiger Investmentfonds ab. Die Deutsche-Bank-Analysten beschränken sich bei ihrer Untersuchung auf börsennotierte Indexfonds, doch was für diese passiven Investmentvehikel gilt, trifft auf aktiv gesteuerte ESG-Fonds vermutlich umso eher zu.

Wertvolle Fonds

Die Ende August veröffentlichte Untersuchung der Analysten Ursula Walther und Brian Bedell basiert auf der Analyse von 853 Aktien-ETFs und 433 Renten-ETFs, die an europäischen Börsen gehandelt werden. Zur Unterscheidung zwischen nachhaltigen und nicht nachhaltigen Strategien stützten sich die Analysten auf das Klassifizierungssystem der SFDR-Richt­linie der Europäischen Union.

In der Richtlinie werden in drei Artikeln drei Fonds-Hauptkategorien definiert: Artikel-6-Fonds haben nachhaltige Investitionen nicht als Hauptziel, obwohl sie Nachhaltigkeitsrisiken und -auswirkungen in gewissem Maße berücksichtigen können. Artikel-8-Fonds, die gern auch als „hellgrüne“ Fonds bezeichnet werden, verfolgen nachhaltige Investitionen als Ziel und fördern Umwelt- und/oder soziale Ziele.

Die hellgrünen Fonds erfüllen jedoch nicht die noch strengeren Kriterien für die Klassifizierung nach Artikel 9. Artikel-9-Fonds, auch als „dunkelgrüne“ Fonds bezeichnet, haben nachhaltige Investitionen als Hauptziel, tragen zu Umwelt- oder sozialen Zielen bei, verursachen keinen erheblichen Schaden für diese Ziele und folgen guten Governance-Praktiken.

In Bezug auf die Rendite haben die Artikel-9-ETFs im ­Untersuchungszeitraum etwas besser abgeschnitten als der Durchschnitt der Artikel-8- und Artikel-6-ETFs. Die Autoren analysierten darüber hinaus die Korrelation der drei Kategorien untereinander. Dabei war festzustellen, dass ETFs, die der „dunkelgrünen“ Kategorie angehören, weniger von Kursentwicklungen der anderen beiden Kategorien beeinflusst werden, während Artikel-8- und Artikel-6-ETFs oft ähnliche Kursbewegungen zeigten.

Anders ausgedrückt: Die Kursentwicklung der dunkelgrünen ETFs unterscheidet sich deutlicher vom Trend des Gesamtmarkts als die beiden anderen Kategorien. Insbesondere gelte dies für Aktien-ETFs. Ein möglicher Grund für die höhere Korrelation der hellgrünen Aktien-ETFs mit den nicht nachhaltigen Strategien dürfte sein, dass sich in Artikel-8- und Artikel-6-Fonds oft ähnliche Aktien finden (s. Grafik).

Nach Untersuchungen des Analysehauses Eurosif gibt es zwischen Artikel-8- und Artikel-6-Fonds im Schnitt bei rund einem Drittel der Portfoliowerte eine Überschneidung. Bei den dunkelgrünen ETFs gibt es demnach weniger Überschneidungen, weil diese offensichtlich mehr Aktien aufgrund von ESG-Bedenken ausschließen.

Bessere Wertentwicklung

Bei Renten-ETFs kommen die Analysten zu leicht abweichenden Ergebnissen. So hätten Artikel-9-Renten-ETFs eine bessere Wertentwicklung gezeigt als ETFs nach Artikel 8 oder Artikel 6. Während alle Kategorien von Anleihe-ETFs seit Ende 2021 negative Renditen verzeichneten, habe der Rückgang bei Artikel-9-ETFs weniger als die Hälfte des Rückgangs der anderen ETFs betragen.

Hinsichtlich der Korrelationen sei jedoch die Verflechtung zwischen verschiedenen Kategorien der Anleihe-ETFs aus­geglichener als bei Aktien-ETFs. Dies könnte auf den weltweiten Anstieg der Zinsen zurückzuführen sein, der die Preisentwicklung von festverzinslichen Investments dominiert habe. Insgesamt würden grüne Anleihe-ETFs dennoch einen Diversifikationsvorteil bieten und seien weniger von Preisstörungen in anderen Marktsegmenten betroffen.

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