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Nachhaltigkeit

Was Anleger über nachhaltige Investments wissen

Fondsanbieter emittieren zunehmend Produkte, die laut Prospekt ökologisch, sozial, ethisch, grün, klimafreundlich und verantwortungsvoll investieren. Damit überfordern sie viele Anleger.

19.06.2019 | 08:00 Uhr von «Matthias von Arnim»

Es gibt noch viel zu tun: Zwar haben 38 Prozent der Anleger in Deutschland den Begriff „nachhaltige Geldanlage“ schon einmal gehört. Rund 60 Prozent der Anleger können damit aber überhaupt nichts anfangen. Und die restlichen zwei Prozent geben an, nicht zu wissen, ob sie davon schon einmal gehört haben. Das ergab eine Online-Umfrage, die die BaFin im Dezember vergangenen Jahres in Auftrag gegeben hat und die nun veröffentlicht wurde.

Das Ergebnis der Untersuchung ist vor dem Hintergrund ernüchternd, dass Anlagen, die ESG-Kriterien (die englische Abkürzung für Environmental, Social and Governance) erfüllen, in der Finanzbranche derzeit das große Thema sind. Nicht zuletzt auch deshalb, weil in Brüssel mit regulatorischem Druck daran gearbeitet wird, dass nachhaltige Investments in Zukunft eine herausragende Rolle spielen sollen.

Finanzberater werden schließlich künftig verstärkt darauf achten müssen, ihre Kunden in den Beratungsgesprächen auf entsprechende Anlagealternativen hinzuweisen. Das sieht der Aktionsplan zur Finanzierung nachhaltigen Wachstums der EU-Kommission vom März 2018 vor. Ein einheitliches Klassifikationssystem für nachhaltige Tätigkeiten innerhalb der EU, eine sogenannte Taxonomie, soll dabei für Klarheit sorgen, welche Tätigkeiten als nachhaltig angesehen werden können.

Umso wichtiger ist es, dass die Kunden mit den Begriffen vertraut gemacht werden, die in diesem Zusammenhang wichtig sind. Und da zeigt die BaFin-Umfrage: Die Mehrheit der Befragten, die von nachhaltigen Investments schon einmal gehört haben, hat zwar für die Bedeutung des Begriffs ein einigermaßen gutes Gespür. Doch es gibt noch reichlich Luft nach oben. Das machen die Antworten auf Fragen deutlich, die ein wenig mehr ins Detail gehen.

So ordnen beispielsweise 29 Prozent der Befragten ein Festgeldkonto bei einer Bank, die nicht mit Nahrungsmitteln spekuliert, als nachhaltige Geldanlage ein. Und 22 Prozent stimmen zu, dass die Aktien eines Herstellers von Biokleidung nachhaltig sind – unabhängig davon, ob bei dem Anbau der Baumwolle Kinder beschäftigt werden. Und 19 Prozent sind der Meinung, es sei zur Bekämpfung des Klimawandels nachhaltig, in Atomkraft zu investieren. Die Einschätzung, nachhaltige Geldanlagen dienten ausschließlich dem Umweltschutz, vertreten 27 Prozent.

Immerhin: Für sieben von zehn Personen investieren Anleger mit nachhaltigen Geldanlagen gezielt in Unternehmen, die bestimmte Umweltaspekte, Produktionsbedingungen und ein werteorientiertes Management einhalten.

Der Greta-Effekt in Zahlen

Greta Tintin Eleonora Ernman Thunberg, das für den Klimaschutz kämpfende Mädchen aus Schweden, hat mit ihrem Engagement bei deutschen Anlegern Eindruck hinterlassen: Gefragt nach den wichtigsten Themen bei der Gestaltung nachhaltiger Geldanlagen, nennen die Befragten am häufigsten den Klimaschutz (52 Prozent), die Menschenrechte (48 Prozent) und den Umweltschutz (47 Prozent). Armut und Hunger zu bekämpfen und erneuerbare Energien zu fördern, halten immerhin noch etwa vier von zehn Befragten für besonders wichtig. Ökologische und soziale Aspekte sind Anlegern also am wichtigsten.

Die Anleger wollen nachhaltige Investments

Für Finanzberater, die das Thema bisher vernachlässigt haben, gibt es gute Gründe, dies zu ändern: Denn die Bereitschaft, in nachhaltige Geldanlagen zu investieren, ist groß. Unter allen Befragten können sich das 62 Prozent grundsätzlich vorstellen. Bei den 398 Befragten, die in den nächsten sechs Monaten tausend Euro oder mehr anlegen wollen, beträgt dieser Anteil sogar 87 Prozent.

Die Umfrage zeigt auch: Wenn staatliche Hilfen ins Spiel kommen, wird es besonders spannend. Aus dem einen Viertel aller Befragten, das sich grundsätzlich nicht vorstellen kann, nachhaltig zu investieren, sind 39 Prozent dazu bereit, sobald es eine staatliche Förderung durch Zulagen oder Steuervorteile gibt.

Die entscheidende Frage: Geld oder Gewissen?

Wer Geld anlegt, hat das Ziel, dieses zu vermehren. Das ist schließlich der hauptsächliche Sinn von Investitionen. So verwundert es nicht, dass für mehr als drei Viertel der Befragten ökonomische Aspekte im Vordergrund ihrer Anlageentscheidung stehen. Doch laut Verbrauchererhebung sind 38 Prozent bereit, für nachhaltige Investments eine geringere Rendite in Kauf zu nehmen. Und für immerhin knapp ein Viertel der Befragten haben umweltbezogene (9 Prozent), soziale (7 Prozent) oder ethische Aspekte (7 Prozent) sogar höchste Priorität.

Die gute Nachricht: 41 Prozent der Befragten sind überzeugt, dass sich gewinnorientiertes Investieren und ein gutes Gewissen gar nicht widersprechen müssen. Sie glauben, dass nachhaltige Geldanlagen sogar langfristig eine bessere Rendite bringen.

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