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BVI

Mischfonds sind auch während der Coronakrise ein Absatzrenner

Binnen zehn Jahren haben deutsche Anleger über 160 Milliarden Euro neu in Mischfonds investiert. Das entspricht 60 Prozent des gesamten Netto-Mittelaufkommens von Publikumsfonds in diesem Zeitraum. Durch die kontinuierlichen Zuflüsse haben Mischfonds im Anlagemix deutlich an Bedeutung gewonnen. Inzwischen machen sie 32 Prozent des verwalteten Vermögens von Wertpapier-Publikumsfonds aus.

14.01.2021 | 07:10 Uhr

Auch in der Corona-Krise setzen laut dem BVI Publikumsfonds-Anleger in Deutschland stark auf Mischfonds. Von Anfang Januar bis Ende Oktober 2020 kauften sie netto Anteile im Wert von 7,5 Milliarden Euro. Das ist eine Steigerung um 44 Prozent gegenüber den ersten zehn Monaten des Vorjahres – und bedeutet voraussichtlich das neunte Jahr in Folge mit Zuflüssen.

Über 160 Milliarden Neugeschäft in zehn Jahren

Das verwaltete Vermögen in Mischfonds liegt demnach trotz der zwischenzeitlich hohen Kursverluste an den Aktienmärkten gemäß vorläufigen Zahlen per Ende November bei etwa 321 Milliarden Euro – und damit rund zehn Milliarden Euro über dem Wert zum Jahresende 2019. Über 160 Milliarden Euro Netto-Neugeschäft in den letzten zehn Jahren.  Vor zehn Jahren verwalteten sie ein Vermögen von 121 Milliarden Euro. Im Jahr 2015 überholten sie hinsichtlich des Vermögens die zuvor auf dem zweiten Platz liegenden Rentenfonds und wiesen Ende 2015 rund 217 Milliarden Euro aus.

60 Prozent des gesamten Neugeschäfts entfallen auf Mischfonds

Einer der wesentlichen Faktoren dafür ist das dynamische Neugeschäft: Binnen zehn Jahren haben Anleger laut den Zahlen des BVI über 160 Milliarden Euro neu in Mischfonds investiert. Das entspricht 60 Prozent des gesamten Netto-Mittelaufkommens von Publikumsfonds in diesem Zeitraum. Rentenfonds flossen demnach knapp 70 Milliarden Euro zu, allerdings größtenteils vor der Einführung von Negativzinsen durch die EZB im Jahr 2014. Immobilien- und Aktienfonds verzeichneten kumuliert mit 46 beziehungsweise 33 Milliarden Euro ebenfalls ein positives Neugeschäft, allerdings in deutlich geringerem Umfang als Mischfonds.

Geldmarktfonds spielen keine Rolle mehr

Geldmarktfonds spielenlaut den BVI-Zahlen in Deutschland eine untergeordnete Rolle, aus ihnen zogen Anleger Mittel ab. Durch die kontinuierlichen Zuflüsse haben Mischfonds im Anlagemix der Investoren deutlich an Bedeutung gewonnen. Inzwischen machen sie 28 Prozent des verwalteten Vermögens von Publikumsfonds aus, bezogen auf Wertpapierfonds sind es 32 Prozent. Mit der stark wachsenden Bedeutung von Mischfonds stellt Deutschland einen Sonderfall dar. Sowohl hierzulande als auch im europäischen Ausland sind Aktienfonds mit jeweils rund 40 Prozent des Vermögens von Wertpapier-Publikumsfonds die volumenstärkste Gruppe.

In Europa spielen Mischfonds eine geringere Rolle

Auf dem zweiten Rang folgen in Deutschland bereits Mischfonds, während sie im europäischen Durchschnitt nur auf einen Marktanteil von 18 Prozent kommen. Stattdessen ist in Gesamt-Europa die Bedeutung von Renten- und Geldmarktfonds (mit 28 beziehungsweise 13 Prozent) größer. Die hohe Verbreitung von Mischfonds impliziert damit einen relativ hohen Aktienanteil im Gesamtportfolio und widerlegt die Behauptung der besonders risikoscheuen Deutschen.

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