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Regulierung

MiFID & Co. sorgen für Unzufriedenheit

Eigentlich sollte MFID II für mehr Effizienz, Belastbarkeit und Transparenz an den Finanzmärkten sorgen. Doch scheint nun genau das Gegenteil eingetreten zu sein: Die Kunden sind generrvt, die Institute leiden unter Aufwand und Kosten.

15.03.2019 | 15:11 Uhr von «Thomas Gräf»

Eigentlich sollen MFID, MiFIR und PRIIPs für mehr Effizient, Belastbarkeit und Transparenz an den Finanzmärkten sorgen – hofft die europäische Marktaufsicht ESMA. Doch scheint nun genau das Gegenteil eingetreten zu sein. Das legt eine Untersuchung der Ruhr-Universität Bochum RU im Auftrag des Branchenverbands Deutsche Kreditwirtschaft nahe.

“Angesichts des steigenden Zeitaufwands sind Kunden weithin unzufrieden mit den Neuregelungen”,

heißt es darin: Vor allem das Telefongeschäft sei deutlich zurückgegangen. Die Zahl der telefonisch erteilten Orders hat sich demnach gegenüber 2017 halbiert; aktuell wird nur noch jeder zehnte Auftrag am Hörer erteilt. Mehr als die Hälfte der Kunden empfinden die Pflicht zur Aufzeichnung der Gespräche als Angriff auf die Vertraulichkeit. Und drei Viertel der von der RU befragten Kunden wünschen sich, auf eine Aufzeichnung völlig verzichten zu können.

Auch die Pflichtinformationen, die den Kunden erteilt werden müssen, kommen alles andere als gut an: Fast zwei Drittel von ihnen fühlen sich durch die Fülle an Informationen überfordert, der Überblick gehe angesichts der Informationsflut verloren, häufige Rückfragen seien nötig. Das Ergebnis: 71 Prozent der Kundschaft würde gerne auf eine Aufklärung verzichten.

Würde gerne auf Aufklärung verzichten
Würde gerne auf Aufklärung verzichten

Quelle: Deutscher Bankenverband

Die Standardisierung der Informationen, wie von der ESMA verlangt, scheint ebenfalls ein Schuss in den Ofen zu sein. Achtzig Prozent der Kunden geben an, dass sie relevante Informationen seit Einführung der Regularien nicht schneller herausfiltern können.


„Die Nutzen-/Disnutzen-Relation der neuen Informations- und Prozesselemente ist aus Kundensicht teils stark fragwürdig“,


schlussfolgert die Ruhr-Universität. Die Folge: Ein Viertel der Kunden will sich weniger stark am Kapitalmarkt engagieren und stattdessen auf unkomplizierte Anlageformen wie Festgeld ausweichen.

Auch auf Seiten der Finanzinstitute haben die Regularien gravierende Folgen, hat die RU errechnet. Sie beziffert die Kosten für die Implementierung im Schnitt auf 3,7 Millionen Euro pro Institut und die laufenden Kosten auf rund 500.000 Euro pro Jahr. Selbst kleinere Dienstleister müssten bereits rund 200.000 Euro aufwenden, um MiFID und Co. umzusetzen, sie kosten die Maßnahmen weitere 44.000 Euro pro Jahr.

Die Ergebnisse, die sich die europäische Marktaufsicht gewünscht hat, werden jedenfalls nicht erreicht, meinen die Autoren der Untersuchung: „Den hohen Kosten steht bei MiFID II ein bestenfalls zweifelhafter und tendenziell sogar negativer Nutzen gegenüber.“ So begrüßenswert die Ziele seien, so wenig trügen die Novellen dazu bei, sie zu erreichen. MiFID II, MiFIR und PRIIPs überforderten die Kunden und müssten dringend überarbeitet werden.

Die Deutsche Kreditwirtschaft als Auftraggeber der Studie ist nach eigenen Worten durchaus der Meinung, dass gute und verständliche Anlegerinformationen wichtig sind, doch dürften sie die Kunden nicht überfordern. Sie fordert, dass die Regulierung Geschäftsmodelle wie insbesondere das Telefongeschäft nicht benachteiligt. Auch müsse zwischen Kleinanlegern und professionellen Kunden unterschieden werden; letzere seien weniger schutzbedürftig, das müsse sich auch in den Anforderungen der MiFID II widerspiegeln.

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