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Daniela Bergdolt über die Situation bei Wirecard: "Der Machtkampf ist voll entbrannt"

Daniela Bergdolt, Vizechefin der Aktionärsvereinigung DSW, zählt zu den schärfsten Kritikern des Zahlungsabwicklers Wirecard. Trotz der erneuten Verschiebung der Bilanzvorlage unterstützt sie Wirecard-Vorstandschef Markus Braun.

28.05.2020 | 13:00 Uhr von «Von Wolfgang Ehrensberger»

 BÖRSE ONLINE: Wirecard hat erneut die Veröffentlichung des Jahresabschlusses 2019 verschoben. Hat Sie das überrascht?

Daniela Bergdolt: Eine erneute Verschiebung ist jedenfalls kein gutes Zeichen. Da muss sich irgendeine neue Situation ergeben haben. Diese neue Entwicklung spricht jedenfalls klar gegen die Argumentation der Wirecard-Führung, dass der Anfang Mai vorgelegte externe Prüfbericht der Wirtschaftsprüfer von KPMG das Unternehmen von allen Vorwürfen reingewaschen habe. 

Erwarten Sie also, dass nun die Wirecard-Prüfer von Ernst & Young (EY) auf weitere Ungereimtheiten stoßen?
Ich weiß absolut nicht, was da noch alles ans Licht kommt, noch verstehe ich den ganzen Vorgang. Viel Zeit bleibt dem Unternehmen aber nicht mehr, denn der Jahresabschluss 2019 muss bis spätestens Ende Juni veröffentlicht sein, sonst droht ein Bußgeld der Finanzaufsicht Bafin.

Um die Intransparenz und mangelhafte Kommunikation bei Wirecard zu bereinigen, hat der neue Aufsichtsratschef Thomas Eichelmann erste personelle Veränderungen im Vorstand vorgenommen und den Einfluss von Vorstandschef Markus Braun beschränkt. Ist er damit grundsätzlich auf dem richtigen Weg?
Er hat die Einsetzung eines Chief Operating Officers (COO) angekündigt. Bis heute ist nicht bekannt, wer das sein soll. Und den Einfluss von Braun will er beschneiden, das hat er gesagt. Ob ihm das gelingt, ist eine andere Frage.

Die Fondsgesellschaft Deka fordert inzwischen den Rücktritt von Braun. Verlangen Sie auch seinen Rücktritt?
Den Rücktritt von Braun habe ich nicht gefordert. Ich habe gesagt, die Vorgänge bei Wirecard und die fortgesetzte Intransparenz müssen jetzt endlich Konsequenzen haben. Wir kritisieren das seit über einem Jahr, und es hat sich überhaupt nichts geändert. Das Unternehmen benimmt sich, als wäre es nicht DAX-fähig.

Kann Wirecard überhaupt ohne seinen Gründer und Großaktionär Markus Braun funktionieren?
Naja, es heißt ja, Wirecard sei das Baby von Herrn Braun. Man sollte sich aber nie für unersetzbar in einem Unternehmen halten. Denn das ist der erste Schritt in den Abgrund. Ich denke, dass man sich bei aller Kritik mit Markus Braun arrangieren sollte.

Fondsgesellschaften wie Deka, aber auch der Hedgefonds TCI fordern offen Brauns Rücktritt. Auf der anderen Seite stehen angeblich die großen US-Finanzinstitute Goldman Sachs, Morgan Stanley & Co., die maßgebliche Stimmrechte kontrollieren, nach wie vor hinter ihm. Wie beurteilen Sie die Machtverhältnisse im Aktionärskreis?
Genauso. Der Machtkampf im Aktionärskreis von Wirecard ist gerade voll entbrannt.

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