• PartnerLounge
  • Bellevue Funds (Lux) SICAV
  • Metzler Asset Management
  • Comgest Deutschland GmbH
  • Capital Group
  • Robeco
  • Degroof Petercam SA
  • William Blair
  • Columbia Threadneedle Investments
  • Shareholder Value Management AG
  • DONNER & REUSCHEL AG
  • Bakersteel Capital Managers
  • ODDO BHF Asset Management
  • KanAm Grund Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH
  • Aberdeen Standard Investments
  • Pro BoutiquenFonds GmbH
  • Edmond de Rothschild Asset Management
  • iQ-FOXX Indices
  • AB Europe GmbH
  • M&G Investments
  • Morgan Stanley Investment Management
  • Carmignac
  • RBC BlueBay Asset Management
  • Pictet
  • dje Kapital AG
  • DAX----
  • ES50----
  • US30----
  • EUR/USD----
  • BRENT----
  • GOLD----
Märkte

CFAs erwarten längere Abschwungphase

Das CFA-Institute, einer der führenden Berufsverbände für professionelle Anleger und Investmentmanager hat seine Mitglieder zu den Auswirkungen durch die Covid-19-Pandemie befragt. Demnach erwartet nur rund jeder zehnte deutsche Umfrageteilnehmer (12 Prozent) eine schnelle, V-förmige, wirtschaftliche Erholung.

24.06.2020 | 13:40 Uhr von «Jörn Kränicke»

Weltweit gehen zehn Prozent der Befragten davon aus. Die Mehrheit der deutschen Investment-Professionals (39 Prozent) erwartet eine längere Abschwungphase mit einer U-Erholung. Ein Drittel (37 Prozent) ist etwas pessimistischer und rechnet mit einem sogenannten „Hockey Stick“-Szenario, welches eine zwei- bis dreijährige Stagnation bedeutet. „Insgesamt legen die Ergebnisse der Umfrage nahe, dass das Sentiment deutlich weniger bullish ist, als es die hohen Bewertungen der Aktienmärkte im Moment suggerieren“, kommentiert Olivier Fines, CFA, Head of Advocacy des CFA Institute für die EMEA-Region und Autor der Studie.

Die Asset Management-Branche steht vor Problemen

Auch für ihre eigene Branche sehen die Befragten dunkle Wolken am Horizont aufziehen. Fast jeder zweite deutsche Umfrageteilnehmer (43 Prozent) geht davon aus, dass der Asset Management-Branche Insolvenzen sowie eine Konsolidierungswelle infolge der Corona-Krise bevorstehen. Global sehen die professionellen Anleger nicht ganz so schwarz. Ein Drittel der Finanzexperten erwartet Konsolidierungen. Ebenso rechnen die Deutschen mit mehr Unternehmenspleiten als ihre internationalen Kollegen.

Pandemie wird Automatisierung forcieren

Als langfristige Effekte sehen die Umfrageteilnehmer einen Trend zu mehr Skalierung und Automatisierung von Prozessen zwecks Hebung von Kostensenkungs- und Effizienzsteigerungspotenzialen. Bei der Frage nach der Alternativlosigkeit fiskal- und geldpolitischer Reaktionen auf die Krise gab es erhebliche regionale Unterschiede. So besteht zwar unter den Befragten weitgehend Konsens darüber, dass milliardenschwere Konjunktur- sowie Hilfs- und Zentralbankprogramme kurzfristig stabilisierend wirkten. Darüber, wie es nun weitergehen soll, bilden sich jedoch zwei Lager heraus. Die eine Hälfte (49 Prozent) hält die bisherigen Maßnahmen für nicht ausreichend, um die Wirtschaft nachhaltig zu stützen. Die andere Hälfte derer CFAs (49 Prozent) fordert ein Rückfahren der Programme und ein schnelles Abtragen der damit verbundenen Schulden. Die Deutschen ordnen sich mehrheitlich diesem zweiten Lager zu (55 Prozent). Skeptischer als der Rest der Welt sehen die Deutschen die monetäre Finanzierung. Die Geldprofis hierzulande vertreten die Ansicht, dass die Kosten hoher Staatsverschuldungen letztlich zu Staatsbankrotten führen könnten. Dies meinen vier von zehn deutschen Teilnehmern (42 Prozent), international sind es nur 28 Prozent.

Unethisches Verhalten könnte zunehmen

Fast die Hälfte der deutschen Umfrageteilnehmer (46 Prozent) befürchtet vor dem Hintergrund dieser Marktverwerfungen im Februar und März eine Zunahme unethischen Verhaltens in den Finanzhäusern. Die Mitglieder des CFA Institute, die sich für ethische und professionelle Standards in der Finanzindustrie engagieren, sind der Meinung, dass aufsichtsrechtliche Pflichten und Verhaltensregeln nicht als Reaktion auf die Krise gelockert werden sollten. Bei der Frage, welche Instrumente den Regulierungsbehörden zur Verfügung stehen, stimmten 88 Prozent der deutschen Teilnehmer (weltweit: 75 Prozent) zu, dass Investmentfirmen, die während der Krise Nothilfen erhalten, keine Dividenden oder Boni ausschütten sollten.

Rolle der ETFs sollte überprüft werden

72 Prozent der Deutschen (weltweit: 83 Prozent) sprechen sich gegen ein Verbot von Leerverkäufen während der Krisenphase aus. Interessanterweise regen 79 Prozent der Deutschen (weltweit: 84 Prozent) eine Überprüfung der Rolle von ETFs während der Krise an, um deren potenziellen systemischen Einfluss auf Marktvolatilität, Liquidität, Preisfindung sowie etwaige Panikverkäufe zu ermitteln.

Diesen Beitrag teilen: