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Asien leidet unter Eurokrise

Länderblickpunkt

Konjunkturrückgang in Europa und USA wirkt sich auf Asien aus. Indien auf dem Weg der Erholung. Thailand stark.

21.08.2012 | 07:45 Uhr von «Patrick Daum»

„Asiatische Aktien haben trotz einiger Rückschläge im bisherigen Jahresverlauf ordentliche Zuwächse verzeichnet“, sagt Chris Adams, Produktspezialist für Asien und asiatisch-pazifische Aktien bei HSBC Global Asset Management. Als treibende Faktoren hinter der Schwankungsanfälligkeit macht er das nachlassende Wachstum in der Region – vor allem in China – sowie die wechselhafte Stimmung rund um die europäische Schuldenkrise aus. Asiatische Aktien könnten in der nächsten Zeit anfällig für schlechte Nachrichten sein. Aber: „Da die Bewertungen in der Berichtsregion Asien ex Japan insgesamt deutlich unter ihren langfristigen Durchschnittswerten liegen, lassen sich an den Märkten viele Gelegenheiten identifizieren“, erwartet Adams.

Das Wirtschaftswachstum in China verlangsamte sich im zweiten Quartal um 0,4 Prozentpunkte auf 7,6 Prozent. Die Notenbank senkte Anfang Juli den Leitzins bereits zum zweiten Mal binnen Monatsfrist. Zudem hätten Gewinnwarnungen der Unternehmen Befürchtungen geschürt, dass die Profitabilität in der kommenden Bilanzsaison schwach ausfallen könnte. „Der chinesische Markt litt unter der anhaltenden Schwäche der europäischen Märkte“, sagt Adams. Erste negative Gewinnankündigungen, vor allem von kleineren und mittleren Firmen der zyklischen Sektoren Baustoffe und Industrie, kämen hinzu. Dass der Markt im Juli seinen Auswärtstrend fortsetzen konnte, führt der HSBC-Experte auf die niedrigen Bewertungen und die erwartete weitere geldpolitische Stimulierung durch die Regierung zurück. „Mit Blick auf die anstehende Veröffentlichung der Quartalsbilanzen gehen wir davon aus, dass der Markt schwankungsanfällig bleibt.“ Gute Aussichten bestünden vor allem für chinesische Immobilienaktien. Im ersten Halbjahr 2012 konnten sie bereits besser abschneiden als der Marktdurchschnitt. Auch Infrastrukturausgaben dürften nach Ansicht von Adams im zweiten Halbjahr stärker steigen als im ersten. „Unser langfristiger Ausblick bleibt positiv, auch wenn kurzfristige Kursverluste wahrscheinlich sind“, konstatiert Adams.

In Hongkong dominierte auch im Juli die Schuldenkrise in Europa weiter das Geschehen.  Mit durchschnittlich 42,9 Milliarden Hongkong-Dollar fiel der tägliche Handelsumsatz im Juli noch geringer aus als im schwachen Vormonat und somit um 22 Prozent niedriger als im bisherigen Jahresverlauf. Der Aktienindex Hang Seng legte um 3,40 Prozent zu. „Vor allem der Immobiliensektor schnitt mit einem Plus von sechs Prozent im Monatsverlauf besonders gut ab“, so Adams. Der Finanzsektor wirkte sich dagegen belastend aus und gab um 0,7 Prozent nach. Aufgrund niedriger Handelsumsätze erwartet Adams, dass sich der Aktienmarkt in Hongkong wegen niedriger Handelsumsätze kurzfristig in einer engen Bandbreite bewegt: „Die Schuldenkrise in der Eurozone und die Schwäche der Außenhandelsnachfrage lasten auf der Stimmung der Investoren, obwohl günstige Bewertungen und reichlich Liquidität die Abwärtsrisiken begrenzen.“ Vor allem für heimische Immobilienfirmen und Banken erwartet der Asienexperte solide Ergebnisse. Schwächeanfällig für die weiterhin mit Gegenwind kämpfende Volkswirtschaft Hongkongs sind nach Ansicht Adams insbesondere der Handel und die damit verwandten Sektoren. Bis Jahresende sei insgesamt nur mit einem leichten Aufschwung zu rechnen. Die steigende Arbeitslosenquote und die Schwäche des Binnenkonsums wirkten sich zusätzlich negativ auf die Wirtschaft aus.

Im Vergleich zu den globalen Indizes schnitt der Aktienmarkt in Indien im Juli schlechter ab. Der Sensex Index gab in Landeswährung um 1,1 Prozent nach. Der MSCI India konnte in Euro immerhin ein Plus von 1,08 Prozent verzeichnen. Die indische Wirtschaft leide unter der europäischen Schuldenkrise, aber auch unter der schleppenden Erholung der US-Konjunktur sowie dem nachlassenden Investitionsklima in China. Zwar ließ die indische Notenbank die Leitzinsen unverändert, doch sie schleuste über niedrigere Vorgaben mehr Liquidität ins Finanzsystem. „Die Prognose für das BIP wurde wegen des unzureichenden Monsuns um 7,3 auf 6,5 Prozent gesenkt“, erläutert Adams. Daher wurde die Inflationsprognose auf Großhandelsebene angesichts möglicher steigender Lebensmittelpreise um einen halben Prozentpunkt auf sieben Prozent angehoben. „Wir erwarten, dass sich die Inflationsrate weiter in der Spanne von sechs bis acht Prozent hält, nachdem sie 2011 bei rund zehn Prozent gelegen hat“, so Adams. Durch die fallenden Ölpreise im ersten Halbjahr sowie den starken Rückgang der Goldeinfuhren, könne die Leistungsbilanz entlastet werden. „Das Defizit dürfte von 4,2 Prozent im Haushaltsjahr 2012 auf rund drei Prozent sinken“, erwartet der Experte. Das BIP könne sich in der zweiten Jahreshälfte erholen und Zuwachsraten von sieben Prozent verzeichnen. Eine wichtige Rolle spiele aber der Monsunregen. Vor allem mit Blick auf die ländliche Nachfrage dürfte dieser einen großen Einfluss auf die Basiskonsumtitel haben. Insgesamt ist Adams optimistisch für Indien: „Die Wirtschaft könnte zu ihren hohen Wachstumsraten zurückkehren.“

In Südkorea verzeichnete der Aktienmarkt im Juli eine Kursrallye und legte um 3,30 Prozent zu. „Die Investoren waren optimistisch, dass die größeren Notenbanken weitere Stützungsmaßnahmen für die Weltwirtschaft vornehmen könnten“, begründet Adams die Entwicklung. Besonders der Telekomsektor habe mit einem Plus von 14,3 Prozent stark zu der Rallye beigetragen. Die Bereiche Gesundheit, Finanzen und Basiskonsum hingegen mussten Verluste hinnehmen. „Die jüngsten Wirtschaftsdaten zeigen weiterhin, dass sich die Konjunktur verlangsamt, da die Außennachfrage schwach bleibt“, sagt Adams. Durch die unerwartet geringe Kerninflation steige andererseits die Chance, dass die koreanische Notenbank die Leitzinsen senkt. „Bei den gegenwärtigen Bewertungen und bei positiver Liquiditätslage bleiben wir bei unserer Ansicht, dass der koreanische Aktienmarkt bei der aktuellen Kurs-Bandbreite zunehmend gestützt wird“, glaubt der HSBC-Spezialist.

Noch im Juni zeigten die Daten in Thailand bezüglich der Binnennachfrage ein gemischtes Bild: Die Unternehmen exportierten weniger Autos und elektronische Geräte, die Produktion ließ nach. Der Juli war hingegen ein guter Monat für die Index MSCI Thailand: Er schaffte einen Zuwachs von 4,11 Prozent. Im Jahresverlauf 2012 liegt der Wertzuwachs bisher bei starken 23,72 Prozent. „Die thailändische Aktienstory verzeichnet eine anhaltend gute Erholung“, weiß Adams. „Und die Story bleibt trotz jüngster Schwächephasen stark.“ Ungeachtet der weltweiten Risiken erwartet er in der nächsten Zeit eine weiterhin positive Entwicklung. Die nachlassende Inflation von 2,7 Prozent im Juli dürfe zu günstigen geldpolitischen Rahmenbedingungen führen und die positive Entwicklung stützen. Von der Pheu-Thai-Partei versprochene höhere Löhne und Unterstützung für die Landwirtschaft sollten „den Konsum antreiben und dazu beitragen, dass der Aufwärtstrend des Aktienmarktes in den nächsten Monaten anhält.“

Asiatische Indizes: Thailand mit starker Rallye seit Ende 2011. Der Rest geht seitwärts.


Quelle: FINANZEN FundAnalyzer (FVBS)

(PD)

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