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Infrastruktur

Warum Susanne Reisch auf Infrastruktur setzt

Vor einem Jahr wurde der Bantleon Select Infrastructure (ISIN: LU1989515793) neu aufgelegt. Managerin Susanne Reisch investiert vor allem in Strom-, Wasser- und Telekommunikationsversorger sowie in den Schienenverkehr. Sie zog im Gespräch mit Fundresearch eine erste Zwischenbilanz.

06.08.2020 | 09:45 Uhr von «Jörn Kränicke»

Wie zufrieden sind sie mit der Entwicklung (Performance & Volumen) seit Auflage? Was lief gut, was lief nicht optimal?

Wir sind trotz des sehr turbulenten ersten Jahres mit der Entwicklung des Fonds sehr zufrieden. Die Strategie entwickelte sich in den schwierigen Marktphasen wie erwartet. Die Korrektur, wenn auch ein kurzfristiger Rücksetzer für Performance und Volumen, zeigte die defensiven Attribute des Fonds deutlich auf. Der Fokus auf starke Bilanzen, Europa und Nachhaltigkeit war optimal für das Umfeld im letzten Jahr. Das Fondsvolumen stieg direkt nach Auflage an und blieb auch in der Korrektur weitestgehend stabil.

Können Sie ein bisschen ins Detail gehen?

Gerne. Das Auflagejahr 2019 war ein ausgezeichnetes Jahr für Infrastruktur-Aktien. Der MSCI Europe Infrastructure stieg um 12,1 Prozent, der zweitstärkste Anstieg in zehn Jahren. Der FTSE Global Core Infrastructure Index sogar um 24,7 Prozent. Der Bantleon Select Infrastructure wurde in der zweiten Jahreshälfte 2019 aufgelegt und hatte direkt einen guten Start, vor allem durch das besonders starke Momentum bei erneuerbaren Energien und digitaler Infrastruktur.

Hat Sie der starke Ölpreissrückgang im März 2020 getroffen?

Der Ölpreiskollaps Anfang März hatte so gut wie keine negativen Auswirkungen auf das Portfolio. Als Teil der Universumskonstruktion wird der Bereich Ölproduktion ausgeschlossen und im Versorgersegment liegt der Fokus der Strategie auf erneuerbaren Energien. Dadurch ist der Anteil an Versorgern, die Strom überwiegend aus Kohle und Erdgas produzieren, und somit die Abhängigkeit von stark schwankenden Spot-Energiepreisen stets sehr gering.

Gab es Auswirkungen aufgrund der COVID-19-Pandemie?

In der Coronavirus-Krise korrigierten die defensiveren Sektoren des Portfolios, Versorger und Telekommunikation, zwar zunächst mit dem Markt, konnten sich aber unmittelbar nach der März-Korrektur deutlich erholen. Beide Sektoren konnten zudem in der Berichtssaison des 1. Quartals ein zweistelliges Gewinnwachstum verzeichnen. Ein Beweis der Robustheit der Geschäftsmodelle.

Wie hat sich das Portfolio seit Auflage verändert?

Das Portfolio ist sehr langfristig und stabil aufgestellt. Einzeltitel werden mit einem Horizont von drei Jahren in das Portfolio gekauft. Der Fokus auf europäische Infrastruktur und starke Dividendenzahler ist unverändert. Seit Auflage wurden zwei signifikante Veränderungen an der Sektor-Ausrichtung vorgenommen. Noch im letzten Quartal 2019 reduzierten wir die zunächst eher offensivere Positionierung (hoher Anteil Transport und Umweltdienstleister) und stellten uns damit eher defensiv auf (ca. 80 Prozent Telekommunikation und Versorger). Mit dieser Positionierung starteten wir in die Coronavirus-Krise. Seit Ende März haben wir die defensive Positionierung wieder zurückgenommen, um von der Kapitalmarkterholung profitieren zu können.  

Wie hoch ist die Umschlagshäufigkeit?

Die Umschlagshäufigkeit ist gering und beträgt circa 40 Prozent.

Gibt es Branchen/Themen, die besonders stark vertreten sind?

Es gibt zwei Bereiche, die besonders stark vertreten sind: Produzenten erneuerbarer Energien und digitale Infrastruktur (Datenzentren, Funkmasten). Diese konnten sich in der Coronavirus-Krise sehr gut entwickeln. Die Krise hat die Kerntreiber beider Segmente sogar noch verstärkt (Fiskalprogramme mit Fokus auf Umweltthemen „Green Deal“; gestiegener Datenverbrauch). Beide Segmente bleiben auch nach der Krise die langfristigen Fokusbereiche.

Rücken aufgrund der Covid-19-Pandemie bestimmte Themen nun stärker in den Vordergrund (z.B. noch mehr Geld für den europäischen Green Deal)?

Unsere Fokusthemen haben durch die Coronavirus-Krise zusätzlichen Rückenwind bekommen. Wir sehen uns in unseren Langzeiterwartungen für erneuerbare Energien und digitale Infrastruktur bestätigt.

Was erwarten Sie vom Fonds in den kommenden 3-5 Jahren?

Infrastruktur ist ein langfristiges, generationenübergreifendes Anlagethema, das substanzielle Sicherheit mit den Chancen eines strukturellen Wachstumstrends verbindet. Die Treiber sind somit langfristig. Investitionen in Rettungspakete, den EU Green Deal und das Erreichen der UN-Nachhaltigkeitsziele sind langfristige Nachfrageimpulse für das Thema Infrastruktur. In einem makroökonomischen Umfeld mit steigender Inflation und niedrigen, wenn auch steigende Zinsen, sehen wir Infrastruktur weiterhin als sehr attraktive Anlagemöglichkeit. 

Wie sehen Sie derzeit den Markt?

Der Markt wird von einer schnelleren und dynamischeren Erholung angetrieben. Entsprechend haben Risikoassets aktuell starken Rückenwind. Fiskalpakete und die expansiven geldpolitischen Maßnahmen unterstützen diesen Trend.

Welche Risiken gibt es?

Risiken bergen die sprunghaft steigenden Coronavirus-Neuinfektionen in den USA. Mehrere Bundesstaaten haben die Lockerungen reduziert oder zurückgenommen. Ein konjunktureller Dämpfer und ein Rückschlagpotenzial bei Risikoassets sind möglich. Mit Sicht auf die bald startende Berichtssaison für das 2. Quartal werden es wohl weniger die sektoralen Unterschiede, sondern das Ausmaß der Gewinneinbrüche sein, die am Gesamtmarkt für negative Überraschungen sorgen können. Diesmal ist immerhin das gesamte Quartal und nicht nur ein Monat von Corona betroffen.

Was können Anleger vom Fonds erwarten?

Für den Fonds erwarten wir eine gute zweite Jahreshälfte. Die Unternehmen haben solide Bilanzen, welche kurzfristige Aktivitätsrückgange abfedern können. Versorger und Telekommunikationsunternehmen konnten im 1. Quartal sogar Gewinnsteigerungen verzeichnen. Ein Beweis der Robustheit der Geschäftsmodelle, der auch im 2. Quartal deutlich von Vorteil gewesen sein sollte. Starke Wachstumstrends unterstützen Bereiche wie erneuerbare Energien und die digitale Infrastruktur. Zudem sehen wir nach den jüngsten  Kursrückgängen attraktives Aufholpotenzial bei Transportunternehmen und Umweltdienstleistern.

Interessante Infrastrukturfonds:

Fondsname Perf. seit 1.1.20 Perf. seit 1.1.19 ISIN
Aberdeen EM Infrastruct. A2 $ -11,0 4,6 LU0523223757
Bantleon Select Infrastructure -5,4 - LU1989515793
BNPP NMX 30 Infrastructure ETF -13,6 12,1 LU1291109293
BZ Fine Infra A € -12,8 16,2 LU0574144993
DNCA Infrastructures (LIFE) A -12,8 6,9 LU0309082369
DWS Global Infrastructure LC -10,6 16,5 LU0329760770
ESPA Asia Infrastructure -9,0 -3,5 AT0000A05S71
Fidelity Global Infrastructure -20,8 -5,8 LU0099575291
First State Gl. Listed Infra. A -13,3 11,5 GB00B24HJC53
iShares Gl Infrastructure ETF -12,8 11,4 IE00B1FZS467
Morgan St. Global Infrastruc. USD AH € -10,2 9,7 LU0512092221
MSt. Gl. Infrastructure A $ -13,8 11,1 LU0384381660
PGLI Listed Infrastructure € P Acc -12,3 12,0 LU0263855479
PPF Gl. Infrastructure Network € A -7,7 15,8 LU1185944284
Ve-RI Listed Infrastructure R -14,3 1,3 DE0009763342




Stand: 31.07.2020


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