Im Gespräch gibt Martin Wirth, einer der bekanntesten deutschen Fondsmanager und Experte für Value-Investing, einen tiefen Einblick in seine Sicht auf die aktuellen Marktbedingungen und die Herausforderungen, denen europäische und deutsche Aktien gegenüberstehen.
19.08.2024 | 09:36 Uhr
Hier eine kurze Zusammenfassung, unter dem folgenden Link die komplette Aufzeichnung: Link
Über die allgemeine Marktlage
Wirth betont, dass die jüngsten Entwicklungen auf den Aktienmärkten wenig Überraschendes boten, jedoch die zunehmende Diskrepanz zwischen den Bewertungen amerikanischer und europäischer Aktien besorgniserregend sei.
„Amerikanische Aktien sind aktuell um 50 bis 100 Prozent höher bewertet als ihre europäischen Pendants. Diese Diskrepanz lässt sich durch geopolitische Faktoren wie den Ukrainekrieg und die stabilere politische Lage in den USA erklären, aber die Dimensionen sind heftig“.
Zur Frage einer möglichen Blase
Der Kapitalmarktexperte sieht in bestimmten Bereichen des Marktes, insbesondere bei den hoch bewerteten amerikanischen Tech-Aktien, Anzeichen einer Blase. „Es könnte sein, dass die Erwartungen an AI und andere Technologietrends über das Ziel hinausgeschossen sind, was wir auch im Jahr 2000 mit der Dotcom-Blase gesehen haben.“
Europäische Aktien unter Druck
Wirth weist darauf hin, dass europäische Aktien seit Jahren unter einem permanenten Gegenwind stehen, der sich durch Kapitalabflüsse und schwächere wirtschaftliche Fundamentaldaten erklärt. Dennoch sieht er Potenzial: „Es gibt riesige Bewertungsabschläge bei europäischen Aktien im Vergleich zu ihren amerikanischen Pendants, und das eröffnet langfristige Chancen.“
Langfristige Perspektiven
Wirth bleibt trotz der derzeitigen Herausforderungen zuversichtlich. Er erwartet, dass sich die Marktbedingungen stabilisieren werden, sobald die Zinsen wieder gesenkt werden. Dies könnte eine Renaissance für Value-Aktien bedeuten, die derzeit stark unterbewertet sind.
„Die aktuelle Marktphase bietet die Möglichkeit, qualitativ hochwertige Aktien zu günstigen Preisen zu erwerben“
Zukunft der deutschen Wirtschaft
Abschließend gibt Wirth einen vorsichtigen Optimismus für die Zukunft der deutschen Wirtschaft. Er sieht in der politischen Landschaft Anzeichen dafür, dass die Probleme, die in den letzten Jahren zu Wachstumsdifferenzen zwischen den USA und Europa geführt haben, zunehmend angegangen werden. „Die Kombination aus niedrigen Bewertungen und einer tendenziell besseren politischen Führung lässt die Zukunft nicht allzu düster erscheinen“, resümiert Wirth.
Aufzeichnung Podcast FPM – Das Briefing
Fonds: FPM Funds Stockpicker Germany All Cap – ISIN LU0124167924 / LU0850380873
Fonds: FPM Funds Stockpicker Germany Small/Mid-Cap – ISIN LU0207947044 / LU1011670111
Gesellschaft: FPM Frankfurt Performance Management AG
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