Die Onkologiebranche erlebt derzeit ein dynamisches Wachstum. Fortschritte in der Biotechnologie, künstlichen Intelligenz (KI) und personalisierten Therapien revolutionieren die Krebsbehandlung – und eröffnen Anlegern attraktive Chancen, die der Candriam Equities L Oncology Impact nutzt.
06.03.2025 | 14:00 Uhr von «Jörn Kränicke»
Investment Case
Seit 2006 wird jährlich am 4. Februar der Weltkrebstag begangen, um eindringlich darauf hinzuweisen, dass Krebs weltweit die zweithäufigste Todesursache nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist. Biotechnologie- und Pharmaunternehmen entwickeln kontinuierlich neue Therapeutika zur Behandlung verschiedener Krebsarten, darunter Lungen-, Brust- und Prostatakrebs. In den USA sterben täglich 1600 Menschen an Krebs. Laut dem IQVIA-Bericht „Global Oncology Trends 2024“ wird die Krebslast bis 2050 um 61 Prozent steigen, was 32 Millionen Neudiagnosen pro Jahr bedeutet. Besonders stark wird dieser Anstieg in Ländern mit niedrigem Einkommen spürbar sein. 38,4 Prozent aller Männer und Frauen werden irgendwann in ihrem Leben eine Krebsdiagnose erhalten. Das sind 3,1 Milliarden Menschen über 60 bis 2100. Ein wesentlicher Grund ist die alternde Bevölkerung, da die Wahrscheinlichkeit einer Krebserkrankung mit dem Alter steigt. Zudem tragen verbesserte Diagnosemethoden dazu bei, dass mehr Krebsfälle erkannt werden.
Neue Technologien im Kampf gegen Krebs
Die moderne Krebsforschung macht rasante Fortschritte und bringt innovative Therapien hervor, die die Behandlungsmöglichkeiten grundlegend verändern könnten. Besonders vier Schlüsseltechnologien stehen im Fokus: Targeted Protein Degradation (TPD), CAR-T-Zelltherapie, Radiopharmazeutika und bispezifische Antikörper. Neben diesen technologischen Fortschritten spielen künstliche Intelligenz (KI) und personalisierte Medizin eine zunehmend zentrale Rolle. KI-gestützte Bildanalysen helfen bei der frühzeitigen und präzisen Erkennung von Tumoren, während robotergestützte Chirurgie die Genauigkeit operativer Eingriffe erheblich verbessert. Ein weiterer Fortschritt ist die personalisierte Medizin: Basierend auf genetischen Profilen können maßgeschneiderte Therapien entwickelt werden, die gezielter wirken und weniger Nebenwirkungen haben. Diese individuelle Herangehensweise könnte die Effektivität von Krebsbehandlungen revolutionieren.
Rasantes Wachstum
Die Fortschritte in der Onkologie zeigen, dass der Kampf gegen Krebs in eine neue Ära eintritt. Der globale Onkologiemarkt wächst daher rasant. Laut Fortune Business Insights wird er bis 2032 mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 11,3 % auf über 518 Milliarden US-Dollar ansteigen. Bereits 2022 beliefen sich die weltweiten Ausgaben für Krebsmedikamente auf fast 200 Milliarden US-Dollar, und Schätzungen zufolge könnte sich diese Summe bis 2027 mehr als verdoppeln. Dazu tragen auch die vielen neuen Krebsmedikamente bei. 2023 waren 30 Prozent der von der US-Medikamentenzulassungsbehörde (FDA) neu zugelassenen Medikamente aus dem Onkologiebereich.
Hochqualifiziertes Team von Experten
Candriam bietet seit Ende 2018 den einzigen in Deutschland angebotenen Health Care Fonds an, der sich auf Onkologie-Unternehmen spezialisiert. Der Candriam Equities L Oncology Impact wird von Linden Thomson, die medizinische Mikrobiologie studiert hat, und Servaas Michielssens, der in Chemie promoviert hat und am Max Planck Institut forschte, gemanagt. Unterstützt werden sie von vier weiteren Analysten mit wissenschaftlichem Hintergrund. So können sie die klinische Qualität künftiger therapeutischer Lösungen besser einschätzen und die Gewinner von morgen identifizieren, bevor sich dies im Kurs des Unternehmens niederschlägt. Das Team von Candriam kann dabei auf einen seit knapp 25 Jahren erfolgreichen Investmentprozess des Biotech-Fonds zurückgreifen.
Investmentstrategie
„Wir ergänzen die fundamentale Analyse durch eine bewährte Bewertungsanalyse. Wir wollen keine zu teuren Titel kaufen, deren Kurspotenzial möglicherweise begrenzt ist. Auch durchleuchten wir jedes Unternehmen auf mögliche Schwachstellen in ihrem Geschäftsmodell“, sagt Linden Thomson, die auf 22 Jahre Erfahrung in der Branche zurückblickt. Hinzu kommt immer auch eine ESG-Analyse. „Wir bewerten, in welchem Maße die Tätigkeiten der Unternehmen den großen Nachhaltigkeitsthemen und dem Stakeholder Management ausgesetzt sind. Wir schließen Unternehmen aus, die die zehn Prinzipien des Global Compact der UN nicht einhalten, sowie solche Unternehmen, die umstrittenen Geschäftstätigkeiten nachgehen, die wir für nicht nachhaltig halten. Wir wählen nur die Unternehmen aus, von denen wir am meisten überzeugt sind. Durch dieses Verfahren reduziert sich das Anlageuniversum letztlich um mindestens 20 Prozent“, so Thomson weiter. So stellt Candriam sicher, dass der Fonds die Kriterien als Artikel 9 Fonds (SFDR) erfüllt. Im Evaluierungsprozess werden auch Veränderungen der politischen und regulatorischen Rahmenbedingungen berücksichtigt. „Wir passen unsere Positionen an, wenn solche Änderungen oder die damit verbundenen Risiken nicht korrekt vom Markt eingepreist sind. Dies umfasst beispielsweise geopolitische Risiken, wie den sich verändernden Beziehungen zwischen China und dem Westen oder auch gesundheitspolitische Reformen, die unter der neuen US-Regierung umgesetzt werden könnten“, erklärt Michielssens. Durch diesen systematischen Ansatz gewährleisten Linden Thomson und Servaas Michielssens eine fundierte Bewertung potenzieller Risiken und Chancen, um das Portfolio bestmöglich abzusichern und gleichzeitig attraktive Renditen zu erzielen.
Portfolio
Mit einem Portfolio, das zu 75 Prozent aus Large Caps besteht, verfolgt der Candriam-Onkologie-Fonds eine gezielte „Barbell-Strategie“: Zwei Drittel der Investitionen fließen in etablierte Unternehmen mit nachgewiesener Erfolgsbilanz, während ein Drittel in vielversprechende, aber risikoreichere Small- und Mid-Cap-Unternehmen investiert wird. Dies trägt zur langfristigen Stabilität und zum Wachstum des Fonds bei. Titel aus Asien und den Schwellenländern spielen im Portfolio des Candriam Oncology hingegen keine große Rolle. Grund: Den Unternehmen fehlt es laut Candriam oft an Transparenz und der Zugang zu den medizinischen Leitern vieler dieser Unternehmen ist auch nicht möglich. Zudem erfüllen sie meist auch nicht die ESG-Kriterien von Candriam. Daher haben es auch nur zwei chinesische Titel in den Fonds geschafft.
Sehr hohe Active-Share-Quote
Von den 300 Titeln, die nach dem fundamentalen und ESG-Screening übrig bleiben, schaffen es 55 bis 85 Titel in den Fonds. Aktuell sind es 57 Titel. Die Top Ten sind zwischen 3,8 und sieben Prozent gewichtet. Insgesamt machen die zehn größten Werte gut 46 Prozent des Portfolios aus. Regional sind Unternehmen aus den USA mit 65 Prozent am höchsten gewichtet, gefolgt von Europa (29 %), Asien (3 %) und China (3 %). Bei den Subsektoren sind die großen Pharmaunternehmen mit 40 Prozent am höchsten gewichtet. Biotech folgt mit 34 Prozent. Life Science Tools & Services haben ein Gewicht von 14 Prozent, Health Care Equipment & Supplies 11 Prozent und Health Care Services sind mit einem Prozent im Fonds vertreten. Obwohl Pharmaunternehmen und Biotech-Aktien hoch gewichtet sind, überschneidet sich der Onkologie Fonds nicht extrem stark mit den anderen Candriam Fonds aus dem Gesundheitssektor. Die Überschneidung mit dem Portfolio des Biotech-Fonds liegt bei 23,5 Prozent und mit dem Life Care Fonds bei 33,5 Prozent. Der Ansatz von Linden Thomson und Servaas Michielssens ist insgesamt sehr aktiv. Die Active-Share-Quote beträgt daher rund 94 Prozent.
Chance & Risiko
Seit Auflegung Ende 2018 hat der Fonds eine annualisierte Rendite von fast 8,5 Prozent erzielt, womit er den globalen Gesundheitssektor übertrifft. Die 5-Jahresvolatilität liegt bei etwa 13,5 Prozent und somit etwa zwei Prozentpunkte unter der des MSCI World. Die Performance wurde vor allem durch die Allokation in und Auswahl von Pharmaunternehmen (Daiichi Sankyo, Merck & Co, AstraZeneca, Roche) sowie Life-Science-Tools und Dienstleistungen (Thermo Fisher Scientific, Lonza, Bio-Techne, Danaher) getrieben. Im Bereich Biotechnologie haben klinische Erfolge und M&A-Aktivitäten (u.a. Array Biopharma, Acceleron Pharma, Immunomedics, Seagen, Immunogen, Nuvalent) signifikant zur positiven Wertentwicklung beigetragen.
Unterstützung führender Krebsforschungsinstitute
Zehn Prozent der Netto-Verwaltungsgebühren des Fonds werden an zwölf führende Krebsforschungsinstitute weltweit gespendet. Darunter etwa Gustav Roussy in Frankreich, das Georg-Speyer-Haus in Deutschland oder auch die Japan Cancer Society. Die langfristigen Partnerschaften sind laut Candriam essenziell, um die Forschung zu beschleunigen und die Heilungschancen für Krebspatienten zu verbessern.
Fazit
Der Gesundheitssektor bleibt langfristig attraktiv. Besonders die Onkologie zeigt starkes Wachstumspotenzial. Biopharma-Unternehmen stehen durch auslaufende Patente unter Druck, was Fusionen und Übernahmen (M&A) als strategischen Wachstumstreiber verstärkt. Unternehmen mit starken Forschungs- und Entwicklungs-Pipelines profitieren hier besonders. Politische Initiativen, insbesondere der Fokus auf die Krebsforschung, könnten zusätzlich Impulse setzen. Trotz kurzfristiger Unsicherheiten bietet der Candriam Equities L Oncology Impact attraktive Einstiegsmöglichkeiten. Historisch hat sich gezeigt, dass Gesundheitsaktien auch nach politischen Veränderungen stabil bleiben und langfristig überdurchschnittliche Renditen erzielen können. Während der breitere Markt mit Bewertungsproblemen zu kämpfen hat, bietet der Onkologiesektor tendenziell eine Chance.
Fondsdaten
Kategorie | Health care |
KVG | Candriam |
Fondsmanager | Linden Thomson & Servaas Michielssens |
ISIN (R) | LU1864482788 |
ISIN (C) | LU1864481467 |
ISIN (I) | LU1864482358 |
Auflegung | 15.11.2018 |
Fondsvermögen | 1,7 Mrd. Euro |
Ausgabeaufschlag | bis 3,5 % |
Laufende Kosten p. a. (TER) | 2,16% (C), 1,19% (R), 1,09% (I) |
Erfolgsgebühr | nein |
Börsenhandel | ja |
Wertentwicklung 2025 (per 27.02.25) | 4,5 % (R) |
Wertentwicklung 5 Jahre (per 27.02.25)) | 37,4 % (R) |
Volatilität 1 Jahr (per 27.02.25) | 11,9 % |
Internet | www.candriam.com |
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