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Das TiAM Fund Forum Hybrid im Haus der Bayerischen Wirtschaft in München.
Fund Forum Hybrid

TiAM Fund Forum Hybrid 2022: Zukunft mit Zinsen

Live-Berichterstattung: TiAM hat in diesem Jahr zum zweiten Mal zum Fund Forum in München geladen. Sechs Investmentexperten und drei Gastredner analysieren aktuelle Entwicklungen und stellen Lösungen für Investoren vor. Im Fokus: die Energiepolitik und der Rentenmarkt.

01.12.2022 | 13:30 Uhr von «Matthias von Arnim»

Das TiAM Fund Forum Hybrid 2022 findet zum zweiten Mal in diesem Jahr im Haus der Bayerischen Wirtschaft statt. Gleichzeitig werden die Vorträge direkt live ins Internet gestreamt. Wer sich angemeldet hat, kann vom Homeoffice oder vom Büro aus seit 9:15 Uhr am heutigen Donnerstag den Vorträgen online beiwohnen. Die in München anwesenden Vermögensverwalter und Finanzberater erleben die Experten von sechs ausgewählten Fondsgesellschaften und die drei Gastredner persönlich live vor Ort. Sie hören nicht nur zu, sondern haben auch die Gelegenheit, mit ihnen zu sprechen, kritische Fragen zu stellen – oder einfach mal in professioneller Umgebung in angenehmer Atmosphäre ein Glas Wasser oder einen Wein miteinander zu trinken.

Zum Auftakt des Fund Forums sorgt der Vortrag von Franz Josef Benedikt, dem ehemaligen Präsidenten der Hauptverwaltung der Deutschen Bundesbank in Bayern, für Diskussionsstoff.

Es geht um um die sogenannten „Schwarzen Schwäne“, die in immer kürzeren Intervallen auftauchen – Finanzkrise, Pandemie, Krieg. Aber vor allem geht es um ein Thema, das sich wie ein roter Faden durch den Rest der Veranstaltung zieht: die Zeitenwende in der Geldpolitik der Notenbanken. Benedikt klärt darüber auf, wie die Europäische Zentralbank im Zusammenspiel mit den nationalen Notenbanken funktioniert, auch in der Krise. Und er erklärt die aktuellen Hintergründe der Inflation. Und welchen Instrumentenkasten die Notenbanken haben, aus dem sie schöpfen können. Dabei greift er tief in den Erfahrungsschatz seiner langjährigen Tätigkeit bei der Bundesbank zurück. Und er lässt tief in die Mechanismen der Zentralbanker blicken. Für die jetzigen Herausforderungen, so Benedikt, gebe es keine Blaupause. Das Phänomen Inflation sei zwar bekannt. Doch die Gründe dafür – und die Möglichkeiten, darauf zu reagieren – seien so verzwickt wie noch nie. So ähnelten sich deshalb auch zwar die Geldpolitik der Fed und der EZB, denn beide Zentralbanken drehten die Zinsschraube nach oben. Doch fundamental unterschieden sich die Beweggründe und die Ziele, so Benedikt. Die Fed habe viel Spielraum, die Zinsen anzuheben, ohne wirtschaftlichen Schaden anzurichten und für Verwerfungen am Arbeitsmarkt zu sorgen. Die EZB dagegen stehe vor dem Dilemma, einerseits die Zinsen erhöhen zu müssen, gleichzeitig aber die Wirtschaft in der Eurozone nicht komplett auszubremsen. Zudem stehe die Europäische Zentralbank vor der Herausforderung, dass sie auch in den kommenden Jahren aus verschiedenen Gründen mit höherer Inflation rechnen muss. Denn die Faktoren, wie etwa die zunehmende Globalisierung, die in den vergangenen Jahren für Kostensenkung gesorgt hätten, fielen weg. Gleichzeitig kämen kostentreibende Faktoren wie die Demografie und der komplexere Energiemarkt hinzu. Angesichts der sehr komplexen Herausforderung der EZB, mit ihren Maßnahmen den Bedürfnissen von bald 20 Ländern im Währungsraum gerecht zu werden, mache sie einen sehr guten Job, sagt Franz Josef Benedikt.  Als wünschenswerte Vision, sagt Benedikt in der anschließenden Gesprächsrunde mit den anwesenden Teilnehmern, stehe eigentlich die politische Einheit der Europäischen Union. Mit einem gemeinsamen Finanzministerium, damit die Union ihre wirtschaftliche Potenz endlich auf die Straße bekomme. Und damit die EZB am Ende des Tages nicht mit geldpolitischen Maßnahmen die Bruchstellen der EU kitten muss. Von dieser Vision sei die EU leider noch sehr weit entfernt.

Den Teilnehmern des Fund Forums klingen Benedikts Worte noch nach, als Ralf Bartl von BNP Paribas Asset Management die Bühne im Haus der Bayerischen Wirtschaft betritt. Sein Thema ist die Energiewende und die Chancen, die sich für Anleger hier ergeben. Die Energiewende sei nicht nur das ökologische Gebot der Stunde, sondern erfordere zugleich enorme Investitionen, erklärt Bartl. Profitieren würden davon zukunftsorientierte Unternehmen, deren Produkte und Dienstleistungen helfen, die Dekarbonisierung voranzutreiben.

Ralf Bartl von BNP Paribas AM

„Für Anleger kann dies einen der wichtigsten Aktientrends dieser Dekade darstellen“, so Bartl. Denn die Investitionssummen, die im Raum stünden, seien gigantisch. „Die aktuellen Energiepläne der Regierungen für geplante Ziele und Richtlinien, die laut Pariser Klimaabkommen festgelegt wurden, betragen rund 54 Billion US-Dollar. Dazu kommen eta 63 Billionen US-Dollar für Investitionen zur Begrenzung des globalen durchschnittlichen Temperaturanstiegs“, rechnet Bartl vor. 

Insbesondere der Inflation Reduction Act der USA, den die Regierung Biden auf den Weg gebracht hat, sei mit einem Investitionsvolumen im dreistelligen Milliardenbereich ein Meilenstein. Hier gelte es, genau hinzuschauen und die Unternehmen zu identifizieren, die sich im Umfeld der wirtschaftlichen Transformation am besten positioniert haben.

Nach einer kurzen Kaffepause führt Lejda Bargjo, Client Portfolio Manager Quant Equities bei Robeco Deutschland, in das Thema Quant Modelle ein. „Mehr bekommen, weniger riskieren“: Bargjo erklärt, wie sich mit Quant-Strategien eine möglichst hohe Rendite erzielen lässt, ohne dabei ein zu hohes Risiko eingehen zu müssen. Lejda Bargjo wirft in ihrem Vortrag

Lejda Bargjo erklärt, warum und wie sich risikoreduziertes Investieren lohnt.

einen Blick auf die Zyklizität von Faktorprämien und zeigt die Möglichkeiten auf, wie die Resilienz von Value-Prämien verbessert werden kann. Sie blendet dabei auch nicht den kritischen Blick auf mögliche Risiken aus und erläutert wichtige Fragen: So habe etwa die Pandemie quantitativen Modellen einen Dämpfer versetzt. Die Frage sei nun, welche Ansätze denkbar seien, Modelle besser auf unerwartete Ereignisse vorzubereiten. Bargjo erklärt, in welchen Szenarien welche Modelle erwartungsgemäß gut abschneiden. Und welchen Einfluss eine möglicherweise länger erhöhte Inflation haben könnte. Langfristig, so Bargjo, zeige sich das Potenzial und die Unbestechlichkeit der mathematischen Modelle. Vor allem zeige sich, dass risikoreduziertes Investieren sich auszahle. Was auf den ersten Blick unmöglich erscheine, nämlich hohe Renditen bei reduziertem Risiko zu erzielen, sei mit Hilfe eines intelligenten Aktienauswahlprozesses durchaus möglich.

Ariel Bezalel von Jupiter Asset Management erklärt im Anschluss, warum es sich gerade jetzt lohnen könnte, in Anleihen zu investieren. Die Kapitalmärkte spielten seit einigen Monaten verrückt. Die Lage erscheine kompliziert. Die makroökonomischen Fundamentaldaten seien schwach, die Verschuldung zu hoch. Für die Zentralbanken sei es deshalb schwierig, die Geldpolitik so stark zu straffen, wie es angesichts der hohen Inflation eigentlich nötig wäre.

Ariel Bezalel wirft in einer Live-Schalte aus London einen Blick auf die Rentenmärkte.

„In vielen Märkten sind angesichts der Belastungsfaktoren die Bewertungen immer noch sehr hoch. Doch Teile des Kreditmarktes erscheinen inzwischen interessant“, so Bezalel. Es gebe aktuell Indizien dafür, dass die Inflation bald ihren Höchststand erreicht haben dürfte. Und dies sei ein guter Zeitpunkt, um bei BB- und BBB-Anleihen einzusteigen, sagt Ariel Bezalel. Viele Bilanzen seien in guter Verfassung. Die Ausfallraten dürften auf ihrem historisch niedrigen Niveau verharren. Jetzt sehe man Renditen von über fünf Prozent am Markt. Ob die Renditen noch etwas weiter stiegen, sei zwar noch offen. Doch der Wendepunkt sei absehbar. „Nun geht es darum, den passenden Mix an Assets zu finden für den Zeitpunkt, an dem die Notenbanken damit aufhören, die Zinsen zu erhöhen“, so Bezalel.

Die Teilnehmer des TiAM Fund Forum Hybrid 2022 gehen nach Blums Vortrag mit viel Stoff zum Nachdenken in die Veranstaltungspause. Um 14 Uhr geht es weiter mit einer Podiumsdiskussion. Dr. Frank-B. Werner und die Investmentlegende Leonhard „Lenny“ Fischer unterhalten sich über Inflation und die Geldpolitik der Notenbanken diesseits und jenseits des Atlantiks.

Finanzprofis, die an der Veranstaltung in München teilnahmen, konnten alle Redner live erleben und vor Ort mit ihnen diskutieren. Wer das TiAM Fund Forum Hybrid 2022 verpasst hat, kann die Vorträge nun online ansehen. Alle Vorträge, Präsentationen, die Beiträge der Gastredner sowie die Podiumsdiskussion mit Frank-B. Werner und Lenny Fischer sind ab sofort auf dem Youtube-Kanal von FundReserch TV verfügbar. Am besten sofort hier klicken und streamen…

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