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Vermögensverwalter unter Druck

Die Fondsindustrie steht vor einem Umbruch
Finanzbranche

Immer weniger Anlegerkapital fließt in aktiv verwaltete Fonds. Dafür steigen die Kosten für Regulierung und Investitionen in die Digitalisierung. Laut einer aktuellen Studie steht die Hälfte der Fondsanbieter vor dem Aus.

02.08.2018 | 13:38 Uhr von «Matthias von Arnim»

Die gute Nachricht zuerst: Das weltweit verwaltete Vermögen ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Die schlechte Nachricht: Die Art und Weise, wie dies geschieht, gibt Experten zu denken. Das Geschäft ist weniger stabil geworden, der Boom des billigen Geldes, der 2012 begann, befeuert durch  niedrige Zinsen und wirtschaftliche Erholung, verdeckt bedenkliche grundlegende Trends im Kundenverhalten, bei Technologie und in der Regulierung. Diese Trends machen der Asset-Management-Industrie schwer zu schaffen. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Studie der Beratungsagentur Bain & Company.

Der Studie zufolge muss sich die Branche bis zum Jahr 2022 auf einen deutlichen Profitabilitätsverlust einstellen. Das weltweit verwaltete Vermögen wachse langsamer, die Kosten stiegen – und in der Folge schrumpften die Gewinne.

Zwischen 2018 und 2022 wird der Ertrag pro verwaltetem Euro Vermögen demnach jedes Jahr im Schnitt um sieben Prozent fallen. Vor allem die weniger erfolgreichen Vermögensverwalter stehen unter enormem Druck. Die Bain-Studie zeigt, dass die Gewinnspanne zwischen den zehn stärksten und den zehn schwächsten Unternehmen von zehn Basispunkten im Jahr 2017 auf 13 Basispunkte im Jahr 2022 ansteigen wird – gegenüber nur vier Basispunkten im Jahr 2013. Das bedeutet für einen mittelgroßen Asset-Manager mit einem Vermögen von 300 Milliarden Euro im Jahr 2022 einen signifikanten Gewinnunterschied von rund 400 Millionen Euro. "Vielen und mittelgroßen Vermögensverwaltern ohne wirkliche Alleinstellungsmerkmale droht das Aus", warnt Mike Kühnel, Bain-Partner und Co-Autor der Studie.

Erschwerend komme das veränderte Verhalten der Anleger hinzu: Diese achten offensichtlich verstärkt auf die Kosten. Sie vergleichen Produkte, Preise und Dienstleistungen miteinander und entscheiden sich immer seltener für aktiv gemanagte Fonds, mit denen die Branche am meisten verdient. Immer mehr Geld wandert dafür in kostengünstigere passive ETFs.

Wege aus dem Jammertal

Bain macht allerdings auch Vorschläge, wie strauchelnde Fondsgesellschaften dem drohenden Kollaps entkommen können: Sie müssten sich den Veränderungen stellen und sich vom Wettbewerb mit überarbeiteten Geschäftsmodellen abheben. Unternehmen, die auf ertragsschwache passive Produkte wie ETFs setzen, müssten ihr Geschäftsvolumen vergrößern, zum Beispiel durch Fusionen oder Überkreuzbeteiligungen. Aktive Fonds-Anbieter sollten sich ebenfalls zusammenschließen, um Kosten zu sparen und margenschwache Bereiche auszulagern. Als positive Beispiele nennt die Studie große ETF-Anbieter wie Blackrock und Vanguard sowie große Fondsgesellschaften wie Amundi und Fidelity.

Auch für spezialisierte Nischenanbieter sieht Bain Potenzial. Als erfolgversprechend erwiesen sich Themenfonds für Mobilität und umweltfreundliche Technologien sowie Investitionen in Nachhaltigkeit und Infrastruktur. Positive Beispiele hierfür seien die schwedische Nordea Asset Management, die Schweizer Robeco SAM sowie verschiedene Stiftungsfonds.

Die Bain-Studie "After the Easy Money Boom, Stark Choices for Asset Managers" als PDF-Dokument.

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